0:1 gegen Haching! Halle erleidet bitteren Rückschlag
Im zweiten Sonntagsspiel des 36. Spieltages musste der Hallesche FC im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching eine 0:1-Niederlage hinnehmen und hat es damit verpasst, die Abstiegsränge zu verlassen. Der HFC war bis zum Gegentor die klar bessere Mannschaft und vergab zahlreiche Chancen. Stattdessen nutzte der Gegner seine einzige Möglichkeit und entführte glücklich die drei Punkte. Nun müssen die Saalestädter hoffen, dass Mannheim am späten Abend nicht in Ingolstadt gewinnt.
Baumann und Skenderovic haben Führung auf dem Fuß
Halles Trainer Reisinger musste Kapitän Nietfeld aufgrund seiner fünften gelben Karte ersetzen, die er beim 1:0 in Saarbrücken gesehen hatte, und stellte dafür Behrendt in das Abwehrzentrum. Auch sein Gegenüber Unterberger war aufgrund der Gelb-Sperren von Skarlatidis und Stiefler sowie dem grippekranken Kapitän Schwabl zu Umstellungen gezwungen. Hoops, Stark und Westermeier rutschten in die Startelf. Die von ihren Fans frenetisch angefeuerten Hallenser starteten druckvoll in die Partie. Nach vier Minuten setzte Deniz von der Strafraumgrenze erstmals zum Schuss an, der jedoch zu einer Bogenlampe abgeblockt wurde und bei Baumann landete, der den Ball mit seinem Kopf nicht auf das Tor drücken konnte. Kurz darauf kam Baumann nach einer Deniz-Flanke von rechts aus sechs Metern erneut zum Kopfball, der aber problemlos in den Armen von Vollath landete (9.) Im Gegenzug sah Lofolomo eine unnötige gelbe Karte, weil er nachhakte, nachdem er zuvor durch einen fairen Körpereinsatz von Keller zu Boden ging. Es war seine zehnte Verwarnung und somit wird er nächste Woche im Kellerduell in Bielefeld fehlen. Den fälligen Freistoß vom linken Strafraumeck zog Krattenmacher direkt auf Torwart Müller.
Gefährlicher wurde es stattdessen auf der anderen Seite, als Eitschberger von rechts flach ins Zentrum gab und Baumann nur knapp vorbeigrätschte (14.). Nur wenige Augenblicke später zog Skenderovic vom linken Flügel nach innen, ließ Schifferl aussteigen und hielt aus etwa 18 Metern drauf. Vollath streckte sich und lenkte die Kugel über die Latte. Der HFC hielt in dieser Phase die Schlagzahl hoch, spielte nach Ballgewinn schnell und zielstrebig nach vorne. Nach 20 Minuten folgte eine Doppelchance: Zunächst wurde Eitschbergers Schuss nach einer kurz ausgeführten Ecke abgeblockt, und in der zweiten Welle setzte Skenderovic eine scharfe Gayret-Flanke aus fünf Metern deutlich drüber. Die bis dato beste Gelegenheit. Zur Hälfte des ersten Durchgangs kamen die Gäste zu etwas mehr Entlastung. Lamby sah in der 25. Minute wegen eines überharten Einsteigens Gelb, und wenig später kam auch Casar zu spät und wurde verwarnt. Die Hausherren blieben die spielbestimmende Mannschaft: In der 29. Minute hatte Krattenmacher im Duell mit Landgraf das Nachsehen und hielt den Hallenser fest, wofür der Hachinger die nächste gelbe Karte kassierte.
Der HFC erarbeitete sich einen Eckball, der kurz ausgeführt im Rückraum zu Eitschberger gelangte, der an Lamby vorbeiging und flach abzog, doch Schifferl klärte vor der Torlinie (31.). Nachdem Vollath den anschließenden Eckball abfing, wurde er von Baumann angerempelt und beschwerte sich energisch. Schiedsrichter Exner schlichtete zwischen den beiden Streithähnen. Die Rot-Weißen blieben dran: Gayret dribbelte von rechts in den Sechzehner und legte für Deniz ab, dessen Distanzschuss das lange Eck knapp verfehlte. In der 36. Minute stießen Casar und Hoops nach einem Freistoß mit den Köpfen zusammen. Der Hachinger richtete erst kurz auf, ging aber gleich wieder sichtlich benommen zu Boden und musste minutenlang medizinisch betreut werden. Nach vierminütiger Unterbrechung konnten er wieder aufstehen und verließ mit einem Kopfverband den Platz. Zentrich kam dafür hinein. Kurz vor der Halbzeitpause gab es noch einen Aufreger, als Baumgart im Strafraum zu Fall kam. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb aber stumm, stattdessen zeigte er dem energisch reklamierenden Hallenser den gelben Karton. In der vierten Minute der Nachspielzeit setzte sich Casar noch einmal über rechts durch und bediente Baumann, dessen Schuss knapp vorbeiging. Die Führung war längst aber überfällig, doch es ging torlos in die Kabinen.
Hobsch bestraft Halles Chancenwucher
Für die zweite Halbzeit nahmen beide Trainer je einen mit gelb vorbelasteten Akteur vom Feld. Auf Hallenser Seite kam Halimi für Baumgart, und bei den Gästen nahm Bauer die Position von Lamby ein. Der Gastgeber kam wieder gut aus den Startlöchern: Eitschberger setzte einen wuchtigen Distanzschuss ab und traf Schifferl voll am Kopf, sodass die nächste Unterbrechung folgen musste. Der Österreicher konnte nach kurzer Behandlung weiterspielen. Halle blieb weiterhin die aktivere Mannschaft und hatte in der 56. Minute die dickste Chance der Partie. Casar kam vor dem Sechzehner an den Ball und steckte ihn zu Baumann durch, der freistehend aus wenigen Metern an Vollath scheiterte. Während die Heimelf Chance um Chance vergab, nutzten die Oberbayern ihre erste gute Gelegenheit eiskalt: Krattenmacher marschierte durch das Mittelfeld und schickte Hobsch punktgenau in die Gasse, wo er Torwart Müller gekonnt überlupfte (63.). Damit war der Spielverlauf vollkommen auf den Kopf gestellt. Reisinger reagierte mit einem Doppelwechsel, brachte Kreuzer und Bolyki für Gayret und Baumann.
Nach dem Gegentor rannten die Rot-Weißen weiterhin unermüdlich an, fanden jedoch kein Durchkommen. Viele Wechsel und Unterbrechungen störten den Spielfluss und spielten den führenden Gästen in die Karten, die ihrerseits kompakt und viel Leidenschaft verteidigten. Richtig gefährlich wurde es erst wieder in der 84. Minute, als ein Freistoß aus dem Halbfeld an den zweiten Pfosten zu Skenderovic durchrutschte, der das Leder mit dem langen Bein knapp über das Tor beförderte. Auf der Gegenseite probierte es Krattenmacher aus der Distanz, schlenzte aber vorbei. In der 87. Minute forderte Halle erneut Elfmeter, nachdem Skenderovic zu Boden gegangen war, doch erneut ließ der Unparteiische weiterspielen.
Trotz aller Bemühungen erspielten sich die Hallenser bis zum Schlusspfiff keine weitere Ausgleichschance und erlitten damit einen empfindlichen Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg. Sie bleiben auf dem 17. Platz mit einem Punkt Rückstand auf das rettende Ufer, wo Mannheim noch nachlegen kann. Sollten die Kurpfälzer am Abend in Ingolstadt gewinnen, würde der Rückstand wieder auf vier Zähler anwachsen. Am kommenden Samstag steht nun das direkte Duell in Bielefeld an. Unterhaching klettert durch den zweiten Sieg in Folge auf Rang 7 mit 55 Punkten und empfängt nächsten Samstag die SG Dynamo Dresden.