0:2 in Sandhausen: RWE-Rückschlag im Aufstiegskampf
Am späten Samstagnachmittag konnte sich der SV Sandhausen mit 2:0 gegen Rot-Weiss Essen durchsetzen. Dank eines Doppelschlages (61./70.) beendete der SVS seine eigene Niederlagenserie und zeitgleich die Essener Serie von sieben ungeschlagenen Spielen. RWE verpasst es dadurch, mit Münster auf Platz 3 gleichzuziehen und bleibt Vierter. Sandhausen ist nun Siebter.
Plechaty trifft mit Pausenpfiff den SVS-Pfosten
Seit sieben Spielen ungeschlagen reiste Rot-Weiss Essen am Samstagnachmittag zum SV Sandhausen, der zuletzt dreimal in Serie unterlag und die Aufstiegsplätze so endgültig aus den Augen verlor. Mit einem Sieg hatten die Essener die Möglichkeit, zu Preußen Münster aufzuschließen. Seine Startelf veränderte RWE-Trainer Christoph Dabrowski nach dem überzeugenden 4:0 über Ingolstadt nicht. SVS-Coach Christian Keller tauschte nach dem enttäuschenden 1:3 in Duisburg viermalig und brachte Richardson, Otto, Maciejewski und Meier anstelle von Girdvainis, El-Zein, Pink und Mühling. Der SVS startete mit viel Ballbesitz und verbuchte die erste Chance. Nach einer unzureichenden Faustabwehr von Essen-Keeper Golz kam Zander aus 15 Metern zum Abschluss, doch konnte Golz diesen nun sicher auffangen (5.).
Die Essener starteten merklich nervös. Viele Zuspiele kamen nicht genau genug an oder landeten gar im Seitenaus. Entsprechend musste ein Standard herhalten, damit Rot-Weiss zur ersten Chance kommen konnte. Nach einem Freistoß von Brumme verlängerte Müsel die Kugel aufs SVS-Tor, wo Klein sie sicher aus der Luft fischte (18.). Gefährlicher wurde es in der 21. Spielminute, als Harenbrock im Sandhäuser Strafraum freigespielt werden konnte und dort abzog. Das Spielgerät rutschte dem Essener über den Spann und landete im Außennetz. Allmählich übernahmen die Gäste das Kommando, wurden ihrerseits aber auch nicht unbedingt zwingend.
Viele Unterbrechungen erschwerten indes aber auch den Spielfluss. So mussten sowohl Sandhausens Greil als auch Essens Eisfeld von ihren jeweiligen Betreuern behandelt werden. Beide Akteure konnten weitermachen. Die Zweikämpfe wurden vor der Pause nochmal intensiver. Für ein Foul an Voelcke sah SVS-Verteidiger Göttlicher die erste gelbe Karte des Spiels (38.). Aufregung kam auch nach 43 Minuten auf, als Plechaty vor der RWE-Bank rüde von Greil umgecheckt wurde, ein Pfiff aber ausblieb. Die letzten Chancen des Durchgangs gehörten Essen. Zuerst zog Vonic nochmal gut nach innen, schoss dann aber direkt in die Arme von Klein (44.). Die allerletzte Möglichkeit war dann auch gleich die beste: So konnte Klein einen Abschluss von Voelcke nur seitlich nach vorne klatschen lassen, wo Plechaty sich in den Ball schmiss und den Außenpfosten traf (45.+4.). So ging es dann torlos in die Pause.
SVS mit Doppelschlag
Zunächst ging es ohne personelle Veränderungen in den zweiten Durchgang, doch musste Dabrowski bei den Essenern früh reagieren. So konnte der auffällige Plechaty nicht weitermachen und musste gerade einmal drei Minuten nach dem Seitenwechsel runter. Young ersetzte ihn. Wieder begannen die Hausherren mit mehr Ballbesitz. Otto feuerte einen ersten Abschluss ab, der allerdings noch geblockt werden konnte (51.). Für RWE wurden die personellen Sorgen dann in der Folge noch größer. Nach einem unfairen Check von Zander, wofür der Sandhäuser verwarnt wurde (57.), musste auch Brumme verletzt vom Feld. Für ihn kam Berlinski. Zudem kam der genesene Sapina für Eisfeld. Sie beide waren dann hautnah dabei, als der SVS beinahe in Führung ging. Eine Ecke fiel auf den Kopf von Knipping, doch rettete Golz in höchster Not und lenkte das Spielgerät über das Gehäuse (60.).
Nur eine Zeigerumdrehung später war es dann soweit! Über Richardson landete die Kugel bei Otto, der wuchtig und sehenswert per Volley am Elfmeterpunkt abzog und links unten zum 1:0 für die Hausherren traf. Es war ein Wirkungstreffer, der den Essenern durchaus anzumerken war. Der SVS ließ sich nun tiefer fallen und RWE konnte nicht viel mit dem Ball anfangen. Statt einer Angriffswelle erfolgte der erneute Rück- und somit Doppelschlag. Ein langer Ball rutschte Voelcke unglücklich über den Fuß, sodass Maciejewski durchbrach und den Fehler des Esseners per Lupfer zum 2:0 eiskalt bestrafte (70.). Es folgten diverse Wechsel, die die Schlussphase der Partie einleiteten. Nachdem Berlinski einen RWE-Angriff etwas überhastet liegen ließ (73.), machten die Hausherren den Sack in der 76. Spielminute beinahe zu. Nach einer Flanke von Maciejewski stand Joker Stolze am langen Pfosten komplett blank, köpfte jedoch denkbar knapp über das Gebälk.
Essen warf nun alles nach vorne. Young versuchte es aus 18 Metern, doch flog das Leder weit über das SVS-Tor (79.). Auf der Gegenseite verzog der starke Maciejewski nach 82 Minuten deutlich knapper. Es wurde nun turbulenter. Nach einem Missverständnis kam RWE-Joker Doumbouya gegen Keeper Klein zu Fall, bekam allerdings keinen Strafstoß zugesprochen (83.). Die Zeit lief den Gästen nun davon – und die Hausherren waren dem dritten Tor näher. In der 89. Minute musste Golz gegen den komplett blanken Stolze retten. Kurz darauf parierte der Schlussmann per Fußparade gegen Pink (90.+3.). Ein Treffer sollte nicht mehr fallen. Die RWE-Serie reißt damit nach sieben ungeschlagenen Spielen zur Unzeit. So verpassten es die Essener drei Spieltage vor Schluss zu Münster aufzuschließen, das am Sonntag auf sechs Punkte wegziehen kann, und bleiben Vierter. Der SVS rückt auf Rang 7 vor. Weiter geht es für Essen in der kommenden Woche gegen 1860. Sandhausen reist nach Mannheim.