0:3 in Köln: Chemnitz taumelt dem Abstieg entgegen

Die Lage in Chemnitz spitzt sich immer weiter zu. Gegen Fortuna Köln kassierte der Tabellenachtzehnte eine deutliche 0:3-Niederlage, es war bereits die 17. in dieser Saison. Individuell war der CFC den Kölner klar unterlegen, dazu kam eine mangelnde Chancenverwertung und Fehler in der Defensive. Zusammen ergibt das ein Paket, das den Abstieg für die Himmelblauen bedeuten könnte.

"Das ist nicht förderlich"

In der Situation, in der sich der Chemnitzer FC derzeit befindet, müsse man in jedem Spiel von Beginn an hellwach sein, hatte Trainer David Bergner in den letzten Wochen gerne betont. Nur schienen seine Spieler nicht oder nur mit einem Ohr hingehört zu haben. Gegen Fortuna Köln dauerte es knapp 30 Sekunden, da lag Chemnitz schon mit 0:1 hinten: Robin Scheu sezierte die unsortierte CFC-Verteidigung mit einem Pass, Daniel Keita-Ruel vollendete eiskalt. "Wenn man direkt nach 35 Sekunden den Ball aus dem Netzt holen muss, ist das natürlich nicht förderlich", sagte Bergner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Chemnitz schaut nur zu

Die Himmelblauen kassierten in Köln die fünfte Niederlage im siebten Spiel unter Bergner und taumeln in der aktuellen Verfassung dem Abstieg entgegen. Sicher, man kann durchaus argumentieren, dass die Fortuna aus Köln den CFC-Akteuren individuell klar überlegen ist, aber sich in der Analyse nur darauf zu stürzen, würde zu kurz greifen. Denn auch beim zweiten Treffer waren die Chemnitzer nur staunende Zuschauer, niemand unterband den Kölner Angriff mit einem taktischen Foul, auch die Zuteilung stimmte nicht.

Und so durfte Nico Brandenburger mit einem tollen Pass auf die rechte Seite Dominik Ernst freispielen, dessen präzise Hereingabe verwertete erneut Keita-Ruel – 0:2 (17.). Als Okan Kurt nach gut einer halben Stunde nach feiner Einzelaktion den 0:3-Endstand aus CFC-Sicht herstellte, war das spiel endgültig entschieden. "Das Spiel war alles andere als das, was wir uns vorgestellt haben", sagte Bergner.

"Es ist bezeichnend"

Es waren aber nicht nur die Aussetzer in der Defensive, die Bergners Laune von Minute zu Minute verschlechterten, auch der Umgang mit eigenen Chancen stimmte ihn nicht zufrieden. "Es ist in unserer Situation bezeichnend, dass wir zehn bis zwölf Abschlüsse im Strafraum hatten, ohne daraus Kapital ziehen zu können", sagte Bergner und spielte damit auch auf Daniel Frahn an, der erst Pech hatte und den Pfosten traf (23.), und später noch mit einem Kopfball an Fortuna-Keeper Tim Boss scheiterte (42.).

Weil die Fortuna mit dieser komfortablen Führung im Rücken im zweiten Durchgang das Tempo reduzierte und der CFC gleichzeitig besser dagegen hielt, blieb es an diesem gebrauchten Abend bei drei Gegentreffer für den Drittletzten. Und so durfte Bergner noch bilanzieren: "Trotz allem bin ich der Meinung, dass wir in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht gezeigt haben." In der Tabelle fehlen dem CFC bei einem Spiel weniger weiterhin acht Punkte auf die Nicht-Abstiegsplätze. Ein Sieg gegen den Halleschen FC am Sonntag ist somit Pflicht. Sonst könnten die Lichter schon in Kürze ausgehen.

 

   

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