Kaiserslautern: Merk-Team in den Aufsichtsrat gewählt
Bei der mit großer Spannung erwarteten Jahreshauptversammlung des 1. FC Kaiserslautern ist am Sonntag das Team um den früheren Weltschiedsrichter Markus Merk in den Aufsichtsrat des FCK gewählt worden.
Wird Wagner nachberufen?
Über 1.700 Mitglieder hatten sich am Sonntag in der Fanhalle Nord im Fritz-Walter Stadion eingefunden, aufgrund des großen Andrangs begann die Veranstaltung verspätet. Um 14:30 Uhr, nachdem sich alle sieben Kandidaten für den Aufsichtsrat vorgestellt hatten, startete dann die vorgezogene Wahl. Das Ergebnis: Markus Merk erhielt die meisten Stimmen (1.545), es folgten das frühere Vorstandsmitglied des SC Freiburg, Martin Weimer (1.194), Wirtschaftsjurist Prof. Jörg Wilhelm (1.190) und der frühere FCK-Vereinsvorsitzende Rainer Keßler (1.041). Gewählt wurde das Quartett vorerst für ein Jahr. Der Hintergrund: Weil Fritz Fuchs sein Mandat im Aufsichtsrat behalten hat, fand lediglich eine Nachwahl für die verbliebenden vier Plätze des Gremiums statt. Die fünf Aufsichtsräte werden gleichzeitig wohl auch dem Beirat der Kapitalgesellschaft angehören.
Ex-Profi Martin Wagner, der ebenfalls zum Merk-Team gehörte, erhielt unterdessen nicht genügend Stimmen (878). Möglich aber, dass er nachberufen wird – entsprechendes hatte Merk zuletzt bereits angekündigt. Konkret ist dazu eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Aufsichtsrat nötig, die das Merk-Team aber besitzt. Vorerst fungiert der Ex-Profi des FCK genau wie Christian Bettinger (554) und Wolfgang Rotberg (122) als Nachrücker. Der bisherige Aufsichtsrat der Roten Teufel war vor einigen Wochen nach Querelen zurückgetreten.
Klatt-Nachfolger im Anflug
In Kürze, wohl bereits am Dienstag, soll nun der Nachfolger von Finanzchef Michael Klatt, der den FCK zum Jahresende auf eigenen Wunsch verlässt, berufen werden: "Wir werden einen kaufmännischen Geschäftsführer präsentieren. Wir haben einen Nachfolger", sagte Merk dem "SWR" zuletzt. Im Anschluss soll auch der Posten des Sport-Geschäftsführers möglichst zeitnah neu besetzt werden. Der am Jahresende auslaufende Vertrag von Martin Bader, der dieses Amt derzeit innehat, wird bekanntlich nicht verlängert.
In Kürze sollen auch weitere Gespräche mit dem potenziellen Investor Flavio Becca stattfinden – zuletzt hatte sich Merk Mitte November mit Becca getroffen. Der Luxemburger will in den kommenden Jahren bis zu 25 Millionen Euro in den FCK investieren, zögerte jedoch und wollte erst Neubesetzung des Aufsichtsrats abwarten. Nun herrscht diesbezüglich Klarheit.
Keine Entlastung für Martin Bader
Im letzten Schritt durften die 670 am Abend noch anwesenden Mitglieder über die Entlastungen des letztjährigen Vorstandes entscheiden. Während Michael Littig, Rainer Keßler, Andreas Buck und Jürgen Kind eine Entlastung zugesprochen wurde, wurde diese Michael Klatt, Wilfried de Buhr sowie Martin Bader verwehrt. 66,1 Prozent stimmten dabei gegen die Entlastung des scheidenden Sport-Geschäftsführers.
Auch hinsichtlich des Aufsichtsrates wurde über eine Entlastung abgestimmt. Patrick Banf, der sich zusätzlich einem drohenden Vereinsauschlussverfahren entgegensah, welches jedoch von den Antragstellern zurückgezogen worden ist, und Jochen Grotepaß ist dabei die Entlastung verweigert worden. Paul Wüst, Jürgen Kind, Michael Littig und Bruno Otter wurde die Entlastung erteilt.