1. FC Kaiserslautern: Neue Anleihe und Crowdlending gestartet

Es kommt Schwung in die Finanzierungsthematik des 1. FC Kaiserslautern: Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte der Verein über zwei neuen Modelle: Eine neue Betze-Anleihe und das sogenannte Crowdlending. Beides soll zur Sicherung der Lizenz für die kommende Saison beitragen.

Zweite Betze-Anleihe nach 2013

Bereits im Jahr 2013 gab es eine "Betze-Anleihe" für Fans und Sympathisanten des 1. FC Kaiserslautern zu erwerben, nun folgt die Neuauflage. Das ist notwendig, weil beispielsweise die alte Anleihe nun ausläuft und mit einer Gesamtsumme von 6,7 Millionen Euro im August ausgezahlt werden müsste – eine Summe, die wie ein Presslufthammer auf die finanzielle Situation des Vereins einschlägt.

Seit dem gestrigen Mittwoch (27. März, 13:30 Uhr) vergibt der Verein die "Betze-Anleihe II 2019/2022". Das mit fünf Prozent verzinste Wertpapier hat eine Laufzeit von drei Jahren und soll dem FCK möglicherweise bis zu sieben Millionen Euro einbringen. Besitzer der ersten Anleihe können diese nach Angaben der Vereins-Homepage in die neue Variante umtauschen: Damit würde der Klub gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Eine erneute Anleihe ist für den FCK ein Spiel mit dem Feuer, denn bereits die erste Variante steht bei den Fans in der Kritik. Der "Kicker" berichtet, dass ein Teil dieser Summe seinerzeit ins operative Geschäft geflossen sei, statt – wie angekündigt – in das Nachwuchsleistungszentrum. Ex-Vereinschef Stefan Kuntz ist seither allerdings nicht mehr im Klub tätig.

Projektinvestionen für Fans

Eine weitere Möglichkeit zur Finanzierung stellt die Berliner Plattform "Kapilendo" dar: Über das sogenannte Crowdlending sollen "Fan-Finanzierungen" beim 1. FCK möglich werden. Anders als beim Crowdfunding, bei dem die Mindestkapitalmenge einer einzelnen Aktion durch Fremdfinanzierung der Masse geregelt wird, wird beim Crowdlending in Projekte investiert.

Fans können dabei Beträge zwischen 100 und 10.000 Euro einsetzen, ähnlich wie bei der Anleihe erhält der Betrag einen jährlichen Zins von fünf Prozent. Bis Donnerstagvormittag wurden bereits 125.000 Euro eingezahlt. Erfolg zeigte diese Methode bereits bei Hertha BSC, dort habe man nach Angaben von Kapilendo "im Rahmen von zwei Fan-Finanzierungen (…) in wenigen Minuten 2,5 Millionen Euro eingesammelt." Um die Liquidität beim DFB nachzuweisen, bleiben dem FCK nur vier Wochen – ein straffer Zeitplan, um bis zu 9,5 Millionen Euro insgesamt einzunehmen.

"Der ganze Plan ist nicht Spitz auf Knopf genäht. Wir sind nicht darauf angewiesen, dass komplette Volumen beider Varianten einzusammeln", beruhigte der kaufmännische Geschäftsführer Michael Klatt die Nerven. Dabei ist der Druck auf die Verantwortlichen groß: Investitionsfreudige Sponsoren wurden seit der Ausgliederung der Profi-Mannschaft im letzten Jahr nicht gefunden worden. "Da waren wir etwas zu euphorisch", gestand auch Klatt ein.

   

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