1. FC Magdeburg: Augenblick, verweile doch!
Eindrucksvoll hat sich der 1. FC Magdeburg mit einer Siegesserie von fünf Erfolgen in der 3. Liga auf den zweiten Tabellenplatz vorgeschoben, da grätscht die Länderspielpause in den Sturmlauf der Elbestädter. Ein Moment, der zum kurzzeitigen Innehalten einlädt, bevor der Motor in der nächsten Woche wieder auf Hochtouren gebracht werden soll.
Am Samstag im Landespokal gefordert
Wenn es läuft, laufen lassen! Schon klar, doch der Rahmenterminkalender des DFB setzt den Fußballvereinen dieses Landes in turnusmäßigen Abständen ein paar Bänke in die Drittliga-Landschaft, um bei der strapaziösen Strecke von 38 Ligaspielen kurz Luft zu holen und das Geschehene reflektieren zu lassen. So kommt auch für den 1. FC Magdeburg die Länderspielpause im momentanen Hoch zu einer ungünstigen Zeit; und bietet trotzdem eine willkommene Gelegenheit, den Lauf des Clubs weiter anzukurbeln.
Am Samstag sind die Schützlinge von Trainer Jens Härtel im Landespokal beim Landesligisten Schwarz-Gelb Bernburg gefordert. Eine Pflichtaufgabe, zweifelsohne, bei der die momentanen Reservisten aber nur so vor Motivation strotzen dürften, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Die Akteure um Mario Seidel, Steffen Schäfer, Andre Hainault, Tarek Chahed, Gerrit Müller, Florian Pick und Julius Düker haben im Ligabetrieb bislang wenig bis keine Rolle gespielt. Ein ums andere Mal hat Härtel erwähnt, wie schwer es ihm falle, allein den Spieltagskader von 18 Akteuren festzulegen. Die erwähnten Akteure wollen ihm bei dieser Aufgabe gern noch mehr Kopfzerbrechen bereiten. Der Pokalauftritt beim siebtklassigen Gastgeber bietet zudem die Option, Stürmer Christian Beck von seiner momentanen Torflaute zu erlösen. Auch wenn die Gegebenheiten nicht mit denen in der 3. Liga zu vergleichen sind, so spendet jeder Pflichtspieltreffer dem 29-Jährigen, der am Mittwoch seinen Vertrag bis 2020 vorzeitig verlängerte, doch Selbstbewusstsein für die Aufgaben während der langen Saison.
Kommende Drittliga-Spiele werfen Schatten voraus
Doch nicht nur der sportliche Fokus in der Drittligapause birgt für den 1. FC Magdeburg seine Reize. Auch dem gesamten Umfeld stehen aufregende Wochen ins Haus. Zunächst wird das Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock für ein prall gefülltes Stadion sorgen, bevor auch das momentan zu erwartende Spitzenduell gegen den SC Paderborn am 19. September Massen an Anhängern zum Flutlichtspiel in die MDCC-Arena locken wird. Einen Tag zuvor startet der exklusive Vorverkauf für das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund für die Mitglieder des Clubs, der nur eine Woche später mit den Dauerkarten-Besitzern nach wahrscheinlich wenigen Stunden sein Ende finden wird. Mitglieder und Jahresticket-Inhaber machen das Stadion von sich aus voll. Das hat es selten, wenn nicht gar noch nie, in der Vereinsgeschichte gegeben und zeugt von der seit drei Jahren gewachsenen Lust und Leidenschaft des im Stadionlied betitelten "Magdeburger Kinds" auf seinen Heimatverein.
Bei der oft überbordenden Stimmung am Heinz-Krügel-Platz darf man nicht aus den Augen verlieren, dass der Saison-Zeiger erst sechs Spieltage von der Drittliga-Uhr genommen hat. Momentan tritt der 1. FC Magdeburg wie ein Aufstiegskandidat auf. Doch Schwächephasen werden in der langen Spielzeit gewiss noch folgen. Wann die erste bei den Elbestädtern eintritt, kann niemand prognostizieren. Die nächste Länderspielpause wartet bereits Anfang Oktober auf die 3. Liga. Spätestens dann halten auch die Blau-Weißen ein weiteres Mal kurz inne und ziehen die nächste Bilanz.