1. FC Magdeburg: "Block U" bleibt Heimspiel gegen Halle fern
Direkt zum Saisonauftakt empfängt der 1. FC Magdeburg den Halleschen FC zum Derby. Die aktive Fanszene um "Block U" wird dem Spiel – wie schon zuletzt – fernbleiben.
Fanszene bleibt bei ihrem Standpunkt
Bis zu 7.500 Fans könnten am 20. September für das Heimspiel am 1. Spieltag zugelassen werden – "Block U" wird nicht dabei sein. "Unabhängig von der aktuellen Ausnahmesituation wird Block U das Heimspiel zum Saisonstart gegen den Halleschen FC nicht besuchen", teilte die aktive Fanszene in einer Stellungnahme mit. Genauere Angaben machten die Anhänger nicht, allerdings dürfte das Fernbleiben den Umständen zum Tod von Hannes geschuldet sein.
Bereits im vergangenen Oktober hatte die Fanszene erklärt, die Heimspiele gegen Halle künftig nicht mehr besuchen zu wollen. "Durch unser Fernbleiben erhoffen wir uns, dass dieses und zukünftige Spiele an Bedeutung verlieren und weitab der Normalität stattfinden", erklärten die Anhänger damals. Bis heute sind die Umstände zu Hannes' Tod, der in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober 2016 aus einem fahrenden Zug, in dem sich auch HFC-Fans befanden, gestürzt war, nicht vollständig aufgeklärt. Mitte März hatte die Familie Strafanzeige gegen die ermittelnde Staatsanwaltschaft gestellt. Derzeit ist eine Belohnung in Höhe von bis zu 22.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung und Verurteilung der Täter führen.
Vorerst kein organisierter Fanblock
Den anderen Heimspielen will die Fanszene derweil beiwohnen, ohne dabei allerdings einen organisierten Fanblock zu stellen – zumal die Stehplätze auf der Nordtribüne vorerst geschlossen bleiben. "Dass die Saison zunächst ohne Stehplätze und Gästefans starten wird, eben auch weil hier die Landespolitik und das Gesundheitsamt noch ein Wörtchen mitzureden haben, machen wir dem 1. FCM nicht zum Vorwurf", heißt es. Die Fanszene will alle Clubfans dazu ermutigen, "die Heimspiele im Heinz-Krügel-Stadion zu besuchen und so zur wirtschaftlichen Stabilität des 1. FCM beizutragen." Allen Fans sollte es aber auch "wertungsfrei zugestanden werden, von einem Stadionbesuch abzusehen". Gleichzeitig appelliert "Block U" daran, "dass jeder Clubfan, der sich bewusst für den Stadionbesuch entscheidet, eine Verantwortung gegenüber der gesamten Fanszene trägt, was hoffentlich schnellstmögliche weitere Lockerungen angeht".
Ab wann und in welcher Form das Fangeschehen auf den Rängen im "Block U" wieder koordiniert stattfinden werde, sei derzeit "beim besten Willen" nicht abzuschätzen. "Wir fordern aber schon heute die Politik, die Verbände und selbstverständlich auch die Vereine dazu auf, die Reglementierungen für Fußballfans, sobald es die Umstände zulassen, fallen zu lassen", so die Fans. Man werde Kapazitätsbeschränkungen, Gästefanverbote und die grundsätzliche Personalisierung von Eintrittskarten "nicht länger als zwingend notwendig" akzeptieren.