1. FC Magdeburg: Block U ruft zum Derby-Verzicht auf

Vor den anstehenden Derbys beim Halleschen FC in der 3. Liga (Ende April) und im Landepokal (Termin noch offen) ruft Block U alle Fans des 1. FC Magdeburg auf, nicht nach Halle zu fahren. Hintergrund ist der Tod von Hannes vor einem halben Jahr.

Block U behält sich "drastische Konsequenzen" vor

In einer Stellungnahme kritisieren die FCM-Ultras, dass bei etlichen Club-Fans "viel zu schnell" der gewohnte Spieltagsablauf Einzug gehalten habe: "Der sportliche Höhenflug und andere Nebenschauplätze haben zur Ablenkung, fast bis hin zur Verdrängung der Ereignisse beigetragen", moniert die Fanszene. Man wolle zwar keine "ewige Trauer", aber "wir müssen öfter als zuvor innehalten, uns fragen wo wir stehen, was wir wollen und dann, wenn es erforderlich ist, einen Schritt zurücktreten." Stillen Gedenkens sollen sich die FCM-Fans "die Erinnerungen an die Geschehnisse wieder ins Gedächtnis rufen" und sich der "Bedeutung des Vorfalls bewusst" werden.

Vor diesem Hintergrund appelliert die aktive Fanszene an alle FCM-Anhänger, die anstehenden Spiele in Halle sowie die Stadt nicht zu besuchen. "Von Personen und Fanclubs, die sich zu Block U zählen und sich mit diesem identifizieren wollen, erwarten wir ein striktes Einhalten dieses Aufrufs", heißt es in dem Schreiben. Andernfalls seien "drastische Konsequenzen" für das Projekt Block U unvermeidbar. Darüber hinaus behalten sich die Ultras vor, "dieses Verhalten auch bis auf Weiteres für die kommenden Spiele in Halle umzusetzen." Für die nun anstehenden Duelle fordert die Fanszene vom Verein, "alle Kartenkontingente nicht anzunehmen und keine Karten zu verkaufen oder Werbung für diese Spiele zu betreiben."

Gemeinsame Vereinbarung – Scharfe Worte in Richtung HFC-Fanszene

Bereits am Herbst des vergangenen Jahres hatten sich Vertreter der aktiven Fanszenen aus Magdeburg und Halle getroffen und vereinbart, auf den Besuch des jeweiligen Auswärtsspiels diesere Saison zu verzichten. Die HFC-Ultras haben diesen Verzicht beim Hinspiel am 26. November eingehalten, nun sieht sich Block U in der Pflicht, dieser Vereinbarung ebenfalls nachzukommen.

Scharfe Worte in Richtung des Rivalen können sich die aktiven Magdeburger Fans aber dennoch nicht verkneifen: So habe die Fanszene Halle "mit ihrem Handeln während der gesamten Situation" ihren Anspruch als Fanszene und damit ihre Daseinsberechtigung verwirkt. "Sie sind es nicht würdig, weiter beachtet zu werden", schreibt Block U. "Mit unserem Fernbleiben entziehen wir ihnen ihre Identifikation, ihren Antrieb und letztendlich auch ihre Existenzgrundlage – auf das die Personen und die Schuldigen für immer in der Versenkung verschwinden." Den eigenen Anhängern entgegnet Block U: "Wer nun danach schreit, wie wir die Mannschaft in dieser vielversprechenden Situation im Stich lassen können, der hat die Tragweite und Bedeutung der Geschehnisse einfach nicht verstanden."

   

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