1. FCM: Hüpfen der Fans verringert Stadion-Lebensdauer
Dass bei Heimspielen des 1. FC Magdeburg die Wände wackeln, ist bekannt. Vor allem die Hüpfeinlagen der Fans bringen die MDCC-Arena regelmäßig zum Beben. Doch genau das wird offenbar zum Problem. Wie die "Volksstimme" berichtet, verkürze sich die Lebensdauer des Stadions bei gleichbleibender Hüpfbelastung von 50 auf weniger als 20 Jahre.
"Keine akute Gefahr für die Stadionsicherheit"
Bis zu drei Zentimeter schwingen die Tribünen beim gleichzeitigen rhythmischen Hüpfen der Fans mit – das sollen Messungen bei den Heimspielen gegen Rostock und Dresden ergeben haben. "Das ist zwar alles im Bereich der Normen und es besteht auch keinerlei akute Gefahr für die Standsicherheit", beschwichtigt Heinz Ulrich von der Stadt Magdeburg gegenüber der Zeitung, doch "wenn die Tribünen weiterhin so beansprucht werden, dann wird sich die Lebensdauer des Stadions erheblich verkürzen." Rein rechnerisch sei eine verbleibende Standzeit von etwa siebeneinhalb Jahren ermittelt worden – das wäre Ende 2023. Zum Vergleich: Eigentlich werden Stadien für mindestens 50 Jahre konzipiert. Somit müsste die 2006 eröffnete Arena bis mindestens 2056 "halten" – eigentlich.
Hüpfverbot kein Thema
Doch um diese Jahreszahl erreichen zu können, muss die Statik auf absehbare Zeit wohl nachträglich verbessert werden. Noch ist aber alles im grünen Bereich: "Wir haben aktuell keine Veranlassung, mit einer Auflage einzugreifen. Aber wir werden die Heimspiele weiter beobachten und dann entscheiden. Sollten Maßnahmen notwendig sein, werden wir eine einvernehmliche und auch umsetzbare Lösung mit der Stadt Magdeburg als Eigentümer suchen“, wird Hartmut Schütt, Leiter des Magdeburger Bauordnungsamtes, in der "Volksstimme" zitiert. Ein Hüpfverbot oder gar eine Sperrung des Stadions sei aber kein Thema. Ohnehin, so Heinz Ulrich, entspreche die MDCC-Arena allen Normen und halte das Fünffache an realer Belastung aus. Dennoch wird der FCM eine erste Maßnahme einleiten: Künftig wird der Einlass zu allen Blöcken strenger kontrolliert. Damit soll verhindert werden, dass zu viele Fans in einen bestimmten Bereich – zum Beispiel in "Block U" – drängen. Das rhythmischen Hüpfen bei Heimspielen des 1. FC Magdeburg wird aber natürlich auch weiterhin geben.