1. FC Saarbrücken: Boss Ostermann stärkt Ziehl den Rücken
Nur ein Sieg aus den letzten sechs Spielen und die vergangenen beiden Partien verloren: Die Negativserie des 1. FC Saarbrücken hatte zuletzt Diskussionen um Trainer Rüdiger Ziehl ausgelöst, auch der 44-Jährige hatte sich infrage gestellt. Das Handtuch wirft er aber nicht, auch Präsident Hartmut Ostermann steht hinter dem gebürtigen Zweibrücker.
"Hat bewiesen, dass …"
Warum läuft es derzeit beim FCS nicht? Für Ostermann ist die Sache klar: "Wir kriegen zu viele einfache Gegentore und können diese Mangel nicht durch entsprechend mehr eigene Tore kompensieren. Also müssen wir uns defensiv möglichst schnelle wieder stabilisieren", sagt er in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung. Eine Aufgabe, die weiterhin Rüdiger Ziehl verantworten wird. Dass sich der 44-Jährige nach der Niederlage in Essen selbst infrage gestellt hatte, wertet der FCS-Boss als positiv: "Seine Aussage beweist doch lediglich, dass unser Trainer selbstreflektiert ist und durchaus selbstkritisch mit der Situation umgeht."
Eine Eigenschaft, die der 72-Jährige "sehr schätzt" und die er von einer sportlichen Leitung auch erwarte. "Nur so kann man die Situation tiefgründig analysieren und an den richtigen Stellschrauben drehen, um aus dieser Phase wieder herauszukommen." Dass Ziehl der richtige Mann an der Seitenlinie ist, davon ist Ostermann überzeugt: "Rüdiger Ziehl hat zu Beginn des Jahres bewiesen, dass er aus einer noch viel heftigeren Ergebniskrise mit sechs Niederlagen aus acht Spielen mit seiner Mannschaft herauskommen kann. Am Ende sind wir unfassbar knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt. Wir beschäftigen uns daher im Moment nur mit den kommenden Spielen und wollen alles dafür tun, diese erfolgreich zu gestalten."
"Wird verdammt schwer für uns"
Die nächsten Partien würden dabei eine "echte Herausforderung" werden. Denn erst kommt am Sonntag mit Dynamo Dresden der souveräne Tabellenführer in den Ludwigspark, dann steht am Mittwoch das Pokalspiel gegen den FC Bayern München an, ehe es am Samstag nach Sandhausen um Neu-Trainer Jens Keller geht. "Das wird verdammt schwer für uns, aber man kann an den jeweiligen Herausforderungen auch wachsen. Da einige Spieler nach Sperre und Verletzung wieder zurück sind, bin ich überzeugt, dass wir die Kurve kriegen."
Um von Platz 15 nicht noch weiter abzurutschen, gelte es, eine Niederlage gegen Dynamo "zu vermeiden", wie der FCS-Boss betont. "Wir haben ein Heimspiel vor vollem Haus, und da muss es unser Anspruch sein, auch gegen den Tabellenführer zu punkten. Da verbieten sich Gedanken an eine Niederlage schon aus Prinzip." In Anbetracht der aktuellen Negativbilanz habe Ostermann nicht den Eindruck, dass die Stimmung in der Mannschaft unter den aktuellen Bedingungen besonders gut ist. "Dazu besteht gerade kein Anlass, aber es gibt die Verpflichtung, selbst dafür zu sorgen, dass die Stimmung wieder besser wird. Die Mannschaft hat einen sehr guten Charakter und verfügt über genügend Persönlichkeiten, die den Karren wieder aus dem Dreck ziehen können. Davon bin ich nach wie vor überzeugt." Ziehl soll es anpacken.