1. FC Saarbrücken: Bulic überzeugt im zweiten Anlauf
Weil dem 1. FC Saarbrücken in der Abwehr zuletzt die Spieler ausgingen, feierte der 20-jährige Rasim Bulic beim 0:0 in Ingolstadt zuletzt sein Startelf-Debüt. Dabei war der gebürtige Frankfurter im Winter schon aussortiert worden und spielte noch im März bei einem Viertligisten vor.
Im Winter standen die Zeichen auf Abschied
Mit Steven Zellner (Außenmeniskusriss) meldete sich in der vergangenen Woche nach Bjarne Thoelke (Wadenbeinbruch) und Boné Uaferro (Schulterverletzung) bereits der dritte Innenverteidiger beim 1. FC Saarbrücken verletzungsbedingt ab, womit die Saarländer im Saisonendspurt in der Defensive mittlerweile auf dem Zahnfleisch kriechen. Die Verletzten-Misere des Fünften hat gleichzeitig aber auch für einen Gewinner gesorgt: Rasim Bulic feierte beim 0:0 gegen den FC Ingolstadt sein Startelf-Debüt, nachdem er an den drei Spieltagen zuvor schon zu ersten Kurzeinsätzen gekommen war.
Für den 20-Jährigen ist das auch deswegen ein großer Erfolg, weil sein Weg in Saarbrücken erst im Winter noch ins Nichts zu führen schien. Aussortiert in Trainingsgruppe II spielte Bulic sogar schon beim Regionalligisten Rödinghausen vor und schien auf dem Absprung, ganz so einfach machen wollte es sich der gebürtige Frankfurter dann aber doch nicht. "Ich habe nie aufgegeben, bin ein Kämpfer. Ich habe, als alle anderen weg waren, mit dem U15-Trainer Dimar viel gearbeitet. Training hilft immer", erzählt Bulic gegenüber der "Bild". Die Belohnung für seinen Trainingsfleiß sollte dann auch nicht lange auf sich warten lassen, Chefcoach Lukas Kwasniok nahm sich schließlich der Sache an und überzeugte Bulic, doch noch in Saarbrücken zu bleiben. "Der Trainer hat gesagt, wenn ich mit dem Herzen auf dem Platz bin, belohnt er mich. Ich verstehe mich mit ihm sogar sehr gut."
Vertrag läuft noch ein Jahr
Dennoch musste Bulic, der in der Jugend der Kickers Offenbach ausgebildet wurde und 2019 nach Saarbrücken kam, bis zum vergangenen Wochenende warten, bis er neben Manuel Zeitz und Marin Sverko von Beginn an in der Dreierkette auflaufen durfte und sogleich mit einer soliden Vorstellung zu überzeugen wusste. Pluspunkte für eine weitere Saison bei den Saarländern, bei denen Bulic Vertrag noch für die kommende Saison gültig ist. "Ich liebe die Fans hier und fühle mich wohl. Ich bin Moslem, bete vor jedem Spiel, dass ich gut bin, dass die Mitspieler gut sind, dass wir gewinnen und sich keiner verletzt", so der Innenverteidiger, der seine Leistungen nun aber auch bestätigen muss, um auch dann noch weiterhin eine Rolle spielen zu können, wenn die eigentlichen Stamm-Innenverteidiger schließlich wieder auf den Rasen zurückkehren.