1. FC Saarbrücken legt Berufung gegen Erdmann-Urteil ein
Nachdem Dennis Erdmann vom DFB-Sportgericht aufgrund der Rassismus-Vorwürfe einiger Magdeburger Spieler für acht Wochen gesperrt wurde, hat der 1. FC Saarbrücken nun Berufung eingelegt. Damit wird es in Kürze zu einer Verhandlung vor dem DFB-Bundesgericht kommen.
FCS wehrt sich
Wie der FCS in einer Mitteilung erklärt, würde die mündliche Urteilsbegründung "erhebliche entlastende Momente" beinhalten, die allerdings nicht in die Urteilsfindung eingeflossen seien. "Dem FCS wurde bescheinigt, kein rassistischer Verein zu sein, und die Aussagen der am Prozess teilnehmenden Spieler und der externen Zeugen wurden als glaubwürdig bezeichnet", so Pressesprecher Peter Müller.
Dagegen sei der Hauptbelastungszeuge Baris Atik in der mündlichen Urteilsbegründung als nicht mehr glaubwürdig deklariert worden. "Allerdings hatte auch diese Feststellung des Gerichts überraschenderweise keinen Einfluss auf das jetzt ergangene Urteil." Deshalb sehe sich der FCS in seiner Auffassung bestärkt, "dass wir in der Berufungsverhandlung zu einem anderen Urteil kommen können", so Müller weiter.
"Entscheidung auf Indizien"
Auch Erdmann-Anwalt Horst Kletke zeigte sich mit dem am Montag gefällten Urteil alles andere als einverstanden, wie er der "Saarbrücker Zeitung" sagte: "Es war eine Entscheidung auf Indizien. Wenn man hier über Rassismus und verbales Fehlverhalten verhandelt, und der Vorsitzende die Namensnennung eines Spielers verunglimpft in dem er sagt, das klingt wie Hund, passt das nicht zusammen. Es gibt so viele Zweifel an der Schuld, dass das Gericht nach dem Grundsatz im Zweifel für den Angeklagten entscheiden muss." Wann es zu der Verhandlung vor dem DFB-Bundesgericht kommen wird, ist noch offen. Klar ist aber: Erdmann bleibt vorerst weiterhin gesperrt, nachdem er bereits die Partien gegen Wiesbaden und Köln verpasst hatte.