Saarbrücken und Lukas Kwasniok trennen sich am Saisonende
Der 1. FC Saarbrücken wird mit einem neuen Trainer in die kommende Saison gehen. Wie die Saarländer am Freitag mitteilten, sei man gemeinsam mit Chefcoach Lukas Kwasniok zu der Entscheidung gelangt, den am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Der Knackpunkt: Kwasniok wollte nur im Aufstiegsfall bleiben.
"Unterschiedliche Ansichten"
Wie es in einer Mitteilung des Vereins heißt, hätten beide Seite in mehreren Gesprächen ihre Sichtweisen und Einschätzungen detailliert dargestellt und feststellen müssen, "dass es in gewissen Bereichen unterschiedliche Ansichten und Ausrichtungen" gebe. Der Knackpunkt war, dass Kwasniok nur im Aufstiegsfall bleiben wollte: "Ich habe im Dezember entschieden, meinen Vertrag über die laufende Spielzeit hinaus nur im Falle eines Aufstiegs in die 2. Bundesliga zu verlängern. Dies habe ich den Verantwortlichen noch vor dem Jahreswechsel in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt", so der 39-Jährige.
Diese Entscheidung habe er "bewusst und frühzeitig" getroffen, "weil ich zu 100 Prozent an mein Team glaube und die volle Konzentration auf die noch vor uns liegenden Aufgaben richten wollte. Wir haben in den nächsten Wochen die Möglichkeit, gemeinsam etwas Großes zu erreichen und eine starke Saison zu vergolden." Eine Chance, die vielleicht so schnell nicht wiederkommen werde. Als Neunter rangiert der FCS bei einem Spiel weniger derzeit sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz.
Für den 1. FC Saarbrücken sei eine Verlängerung des Vertrages nur für die 2. Liga allerdings "nicht in Frage" gekommen, so Kwasniok. "Diese Entscheidung des Klubs respektiere ich. Für mich stehen der Erfolg der Mannschaft und ein ehrlicher Umgang miteinander immer an oberster Stelle – meine eigene Person ist dabei nicht so wichtig. Wer mich kennt weiß, dass ich mich für meine Mannschaft bis zum letzten Arbeitstag zerreißen werde."
Weiterhin "volles Vertrauen" in Kwasniok
Klar sei nach Angaben des Vereins daher, dass die gemeinsame Entscheidung die bisher erfolgreiche Zusammenarbeit "in den kommenden Wochen nicht ansatzweise beeinträchtigen" soll. Zudem genieße Kwasniok weiterhin das "volle Vertrauen", um die gesetzten Ziele in dieser Saison erreichen zu können. "Beide Seiten wollten jedoch frühzeitig eine Entscheidung, so dass Planungssicherheit vorherrscht, mit der alle Beteiligten professionell umgehen können", teilte der Verein mit. Ziel sei es nun, schnellstmöglich den Klassenerhalt zu sichern. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt bei einem Spiel weniger derzeit komfortable zehn Punkte.
Kwasniok übernahm das Traineramt beim FCS im Dezember 2019 von Dirk Lottner, führte die Saarländer in der vergangenen Saison als ersten Viertligisten der Historie in das Halbfinale des DFB-Pokals und stieg mit dem Klub durch den Abbruch der Saison in die 3. Liga auf. Nach einem furiosen Saisonstart mit 22 Punkten aus den ersten zehn Spielen grüßten die Saarländer von der Tabellenspitze – und stellten damit einen neuen Rekord auf: Nie zuvor in der Geschichte der 3. Liga hatte ein Aufsteiger nach zehn Spieltagen mehr Punkte. Seitdem kamen in zwölf Partien allerdings nur noch neun Zähler hinzu, sodass Saarbrücken ins Mittelfeld abgerutscht ist. Aus den bisher 29 Spielen unter Kwasniok holte der FCS 13 Siege und sieben Unentschieden, was einen Punkteschnitt von 1,59 bedeutet. Wer in der kommenden Saison auf der Bank sitzen wird, steht noch nicht fest.
Kommentar: Kwasnioks Entscheidung mutet skurril an