1. FC Schweinfurt verpasst den Aufstieg: "Es ist ein Scheiß-Gefühl"

Trotz eines guten Starts blieb der 1. FC Schweinfurt wie schon im Hinspiel gegen den TSV Havelse ohne eigenen Treffer und verlor das Rückspiel ebenfalls mit 0:1, sodass auch in der kommenden Saison Regionalliga-Alltag ansteht. Trainer Tobias Strobl betonte, seinen Spielern keinen Vorwurf machen zu wollen, zeigte sich aber dennoch überaus enttäuscht. Die Hürde nächstes Jahr erscheint überaus hoch. 

"Nichts vorwerfen lassen"

Keine zehn Minuten waren gespielt, da wäre die Schweinfurter Führung bereits mehr als verdient gewesen. Doch der 37-Jährige Sturm-Routinier Jabiri konnte den Ball weder an TSV-Keeper Quindt (4., 6.) noch am auf der Linie rettenden Havelse-Verteidiger vorbeibringen (7.). Dass der Wille nicht der ausschlaggebende Grund sein sollte, wurde bereits früh deutlich, wusste auch FCS-Trainer Strobl. "Wir wollten uns nichts vorwerfen lassen", gab der Trainer nach dem Spiel konsterniert am Mikro von "MagentaSport" an. Nach den 90 Minuten war sich der Übungsleiter dann auch sicher, dass alle Schweinfurter noch "in den Spiegel schauen können".

Trotzdem hielt er fest: "Hätten wir die Chancen genutzt, dann wäre etwas drin gewesen". Das taten seine Mannen nicht – und kurz darauf kam es gar gänzlich anders. Denn nach einem Treffer von Havelses Schumacher (30.) wurde der Kredit zu groß und die Last zu schwer. Die Bayern liefen zwar unermüdlich weiter an, die Frequenz der Chancen blieb jedoch nicht wie in der Anfangsphase. So sei es für den 33-jährigen Coach schlussendlich ein "Scheiß-Gefühl", von dem er hofft, "dass wir das nicht so oft erleben müssen."

"Waren top im Saft"

Einen kurzen Moment des Jubels gab es zwar nach dem wegen Abseits aberkannten Treffer vom eingewechselten Marinkovic noch (83.), doch es sollte vergebens und auch der einzige bleiben. "Es tut mir für die Spieler leid, den Verein. Das tut weh", gab sich Strobl nahezu entschuldigend, doch sei es ihm klargewesen, "dass einer am Ende des Tages traurig hier stehen wird". Es sei jedoch "schade", dass es nun den FCS getroffen habe. Wieder den Willen betreffend, hielt er jedoch resümierend fest, dass er "den Jungs keinen Vorwurf machen" könne und die Fans das auch honorieren, auch wenn der Stachel tief sitze.

Dass die doppelte 0:1-Niederlage aus der langen Zwangspause herrührte, verneinte Strobl indes klar. "Wir waren top im Saft. Es war fair, so wie es war", zeigte sich der Coach ehrlich. Trotz des Umstandes, dass der bayrische Regionalligist abgesehen von den vorausgegangenen Playoffs kaum Matchpraxis sammeln konnte. Viel eher sah er den verspielten Aufstieg im starken Gegner begründet. "Havelse hat 180 Minuten besser verteidigt", hielt er fest und schloss daraus, dass der gegnerische TSV auch "verdient hochgegangen" sei.

Neues Jahr – neue Chance?

Zumal das kommende Jahr vielleicht mit mehr Spielbetrieb für einen neuen Anlauf und eine Jetzt-erst-recht-Mentalität sorgen könnte. Das Teilnehmerfeld wird jedoch alles andere als einfach. Neben dem TSV werden auch die Drittliga-Absteiger Bayern II und die SpVgg Unterhaching neben weiteren Zweitvertretungen wie derer von Nürnberg oder Fürth und den anderen Playoff-Teams aus Aschaffenburg und Bayreuth angreifen wollen. Zwar brauche Strobl "die Nacht", trotzdem glaubte er, "man kann auch nächstes Jahr mit uns rechnen."

   

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