FCS schlägt Verl nach 1:3 noch 4:3 – Köln erobert die Tabellenspitze
Irres Spektakel im Ludwigspark! Obwohl der 1. FC Saarbrücken gegen den SC Verl nach 54 Minuten trotz früher Führung mit 1:3 hinten lag, drehten die Saarländer das Spiel in den letzten 30 Minuten und gewannen am Ende 4:3. Neuer Tabellenführer ist Viktoria Köln, das gegen Rot-Weiss Essen 0:0 spielte. Während auch die Partie zwischen Regensburg und Dortmund sowie Freiburg II und Unterhaching torlos endeten, gewann Aue spät mit 2:1 gegen Sandhausen, das damit die erste Niederlage einstecken musste.
Saarbrücken 4:3 Verl: Torspektakel im Ludwigspark
Das erste Heimspiel der neuen Saison hatte der 1. FC Saarbrücken am Samstag gegen Viktoria Köln verloren, nur vier Tage später durften die Saarländer gegen den SC Verl bereits einen neuen Anlauf wagen. Und der lief ganz gut an: Nach einem Foul von Ochojski an Gaus schritt Rabihic gegen seinen Ex-Verein zum Elfmeterpunkt und versenkte den Ball zur frühen 1:0-Führung (4.). Die Blau-Schwarzen blieben auch anschließend am Drücker und hätten einen zweiten Treffer nachlegen müssen. Nachdem Verls Keeper Unbehaun den Ball vertändelt hatte, brachte Civeja aber das Kunststück fertig, das Spielgerät völlig freistehend über den Kasten zu schießen (8.). Verl kam erst nach und nach in Fahrt und gestaltete das Spiel nach rund 20 Minuten recht ausgeglichen. Dann verlor Neudecker in der Vorwärtsbewegung den Ball an Ochojski, dessen Flanke Lokotsch im Strafraum per Brust auf Paetow klatschen ließ. Der eigentliche Verteidiger zog direkt ab und traf wuchtig zum 1:1 (34.). Direkt nach dem Wiederanpfiff stand Lokotsch ein weiteres Mal im Fokus und fiel nach Vorlage von Batista Maier nun als Torschütze auf (36.) – innerhalb von zwei Minuten hatten die Ostwestfalen das Spiel gedreht und gingen mit einer 2:1-Führung in die Pause.
Der 1. FCS kam mit Wut im Bauch zurück auf den Platz, der zuvor eingewechselte Schmidt setzte einen Ball nur knapp über die Querlatte (47.). Allerdings standen die Hausherren in dieser Phase extrem hoch und wurden dafür bestraft. Verl konterte über Batista Meier, der sich ab der Mittellinie ein Laufduell mit Civeja lieferte, dieses gewann und schließlich zum 3:1 einnetzte (54.). Nur sechs Minuten später glänzte Civeja dann als Vorlagengeber, Torschütze zum 3:2 war Schmidt (60.). Angetrieben von den Fans wollten die Saarländer nun wenigstens noch einen Punkt sichern und waren damit letztlich erfolgreich: Günther-Schmidt trieb den Ball durch die Beine seines Gegenspielers in den Lauf von Civeja, dessen flache Hereingabe in die Mitte Brünker zum 3:3 einschob (76.). Damit war aber immer noch nicht Schluss. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Becker eine hohe Hereingabe per Kopf zum vielumjubelten 4:3-Siegtreffer im langen Eck unterbrachte (90.+1). So feierte Saarbrücken den ersten Saisonsieg und schiebt sich auf Rang 9, während Verl punktlos am Tabellenende bleibt.
Köln 0:0 Essen: Nullnummer reicht der Viktoria zur Tabellenführung
Mit jeder Menge Fan-Unterstützung war Essen nach Köln gereist und wollte den ersten Saisonsieg einfahren. Eine in Richtung Tor gezogene Flanke von Brumme sorgte dann auch für die erste Gefahr für das Kölner Tor, Torhüter Voll und der Außenpfosten standen der Gästeführung aber im Weg (8.). Auf der anderen Seite scheiterte May gleich zweimal im Eins-gegen-eins an RWE-Keeper Golz, ehe Philipp bei der Verwertung des Abprallers noch entscheidend von Müsel gestört wurde (23.). Die Hausherren übernahmen nun mehr und mehr das Ruder, Philipp blieb mit einem Schuss auf das kurze Eck aber ein weiteres Mal am gut reagierenden Golz hängen (43.). Und schließlich hatten die Essener noch eine gute Portion Glück: Nach einer Flanke riss Sapina Schultz im Fünfmeterraum zu Boden, wurde von Schiedsrichter Exuzidis dafür aber nicht zur Rechenschaft gezogen. Der Elfmeterpfiff blieb aus (45.+3).
Ohne Wechsel ging es nach der Pause weiter, und Essen kam mit der ersten guten Möglichkeit nach dem Seitenwechsel um die Ecke. Götze legte im Strafraum für Doumbouya ab, Fritz warf sich aber dazwischen und klärte noch so gerade eben (56.). Auf der anderen Seite zeigte Golz dann mal wieder seine Fähigkeiten als Torhüter. Der 25-Jährige klärte gegen Philipp zur Ecke (65.) und parierte dann im Eins-gegen-eins mit May mit Hilfe eines Spagats mit dem Fuß (69.). In der Nachspielzeit hätte aber auch der Keeper von RWE nichts mehr machen können, als der eingewechselte Lorch aus wenigen Metern zum Kopfball kam, aber am langen Pfosten vorbeiköpfte (90.+2). Die Viktoria klettert durch den Punktgewinn auf Platz eins, während das weiter sieglose Essen den Spieltag auf Rang 16 beendet.
Aue 2:1 Sandhausen: Schwirten gelingt der Lucky-Punch
Einen flotten Auftakt bekamen die Zuschauer im Erzgebirgsstadion zu sehen. Kaum war die Begegnung angepfiffen, setzte Seitz zu einem Dribbling gegen die SVS-Abwehr an und traf zum frühen Auer 1:0 in den Winkel (4.). Sandhausen musste sich aber nur kurz schütteln und schlug umgehend zurück: Otto ließ Männel im Tor der Veilchen keine Chance und traf per Kopf zum 1:1 (7.). Anschließend flachte die Begegnung aber ab, da sich beide Mannschaften zwischen den Strafräumen in unzähligen Zweikämpfen aufrieben und den letzten Zug zum gegnerischen Kasten vermissen ließen. So fehlten bis zum Halbzeitpfiff weitere nennenswerte Möglichkeiten.
Der zweite Durchgang startete dafür zunächst aber wieder mit viel Action. Knipping köpfte nach einer Ecke von Mühling nur knapp über das Tor der Veilchen (48.), wo wenig später auch ein abgefälschter Distanzschuss des Sandhäuser Innenverteidigers landete (54.). Auf der anderen Seite schlug Sijaric einen Haken im Strafraum und wurde von Ben Ball regelwidrig von den Beinen geholt. Tashchy trat zum Strafstoß an und scheiterte an einer Parade von Rehnen (65.). Bitter für die Veilchen, bei denen Bär wenig später aus rund zehn Metern nur knapp am Tor der Gäste vorbei köpfte (71.). Dann erlaubte sich Männel im Tor der Auer einen beinahe folgenschweren Patzer, setzte nach einem an Maciejewski verlorenen Ball aber nach und klärte noch, bevor der Abschluss aufs leere Tor zum Treffer für Sandhausen führte (76.). So war der Lucky-Punch schließlich den Hausherren vorbehalten: Schwirten, kurz zuvor eingewechselt, traf in seinem ersten Profispiel zum 2:1-Siegtreffer (86.). Diekmeier hatte den Abschluss noch entscheidend abgefälscht und musste mit seinem Team so die erste Saisonniederlage hinnehmen. In der Tabelle rutscht der SVS auf Platz elf ab, während Aue mit sieben Punkten aus drei Zählern nun Zweiter ist.
Regensburg 0:0 Dortmund II: Eine Nullnummer der besseren Art
Beide Teams starteten exakt mit der gleichen Elf wie am vorangegangenen Wochenende, nahmen sich damit aber gegenseitig gut aus dem Spiel. Es dauerte eine knappe halbe Stunde, bevor der BVB die erste Halbchance der Partie besaß: Hettwer kam rechts im Strafraum an den Ball, bekam diesen aber nicht an Torhüter Gebhardt vorbeigeschoben (27.). Der Neuzugang vom MSV Duisburg war auch an der nächsten gefährlichen Szene beteiligt, dieses Mal setzte er einen strammen Abschluss aber rechts neben den Kasten der Regensburger (39.). Vom Absteiger kam offensiv wirklich nichts, lediglich einen Kopfball von Breunig, der aber ein ganzes Stück neben das Tor ging (45.+3), könnte man fairnesshalber einmal erwähnen.
Deutlich munterer ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Kother schloss von der rechten Seite aus aussichtsreicher Position ab, zog den Ball aber zu zentral auf Lotka im Tor der Dortmunder (62.). Im direkten Gegenzug lenkte Gebhardt einen Schuss des Sekunden zuvor eingewechselten Nischalke an den Pfosten (63.). Und auch ein eingewechselter Regensburger machte auf sich aufmerksam: Schönfelder versuchte es mit einem Schuss aus dem Rückraum und zog die Kugel nur knapp am rechten Pfosten vorbei (73.). In der Schlussphase hatten die Hausherren dann Glück, dass ein Trikotzupfer von Bulic gegen Nischalke nicht mit einem Elfmeterpfiff bestraft wurde (85.). So blieb es beim torlosen Unentschieden, durch das beide Teams nach drei Spieltagen noch ohne Niederlage (jeweils ein Sieg und zwei Remis) bleiben.
Freiburg II 0:0 Unterhaching: Keine Tore trotz guter Chancen
Im Dreisamstadion dauerte es nicht lange, bis die Begegnung Fahrt aufnahm. Nach einem langen Ball von Schwabl hatte Skarlatidis auf der linken Seite zu viel Platz und setzte den Ball nur Zentimeter über den rechten Winkel (10.). Auf der Gegenseite wollte Fallmann auf den bestens postierten Al-Ghaddioui ablegen, tat das aber nicht präzise genug und ließ eine gute Möglichkeit dadurch leichtfertig verpuffen (13.). Wenig später köpfte Baur zudem nur knapp am Tor der Spielvereinigung vorbei (18.). Es blieb ein munteres Spiel, das kurz vor der Pause noch mit zwei weiteren Highlights aufwartete. Uphoff zeigte aber gegen Bauer (44.) und Skarlatidis (45.) zwei starke Paraden und rettet seiner Mannschaft damit die Null zur Pause.
Im zweiten Durchgang war der Elan aus den ersten 45 Minuten zunächst passé. Die Partie plätscherte so vor sich hin und geizte mit Höhepunkten. Dann aber kam Fetsch aus spitzem Winkel zum Abschluss auf das kurze Eck, wo Uphoff mit einer Fußabwehr zur Stelle war (67.) und die fast sichere Führung der Unterhachinger verhinderte. Stattdessen rollte ein Konter, an dessen Ende Breunig den Ball aber am Tor vorbeischoss (68.). Anschließend gab es lediglich noch eine Kopfballchance durch Schifferl zu bestaunen (81.), am Spielstand änderte sich aber nichts mehr. So blieb es beim letztlich leistungsgerechten 0:0, nachdem der SC Freiburg den dritten Spieltag auf Rang 17 beschließt, während sich Unterhaching über den fünften Rang freut.