1. Runde im DFB-Pokal: So stehen die Chancen der Drittligisten

Gleich zwölf Drittligisten sind am kommenden Wochenende im DFB-Pokal gefordert – und kämpfen neben dem Einzug in Runde 2 auch um Zusatzeinnahmen von über 400.000 Euro. liga3-online.de wirft einen Blick auf alle Partien und schätzt die Chancen der Drittliga-Klub ein.

Den Auftakt macht am Freitagabend der SV Wehen Wiesbaden, der den FSV Mainz 05 von der anderen Rheinseite empfängt. Die Stadien beider Klubs liegen gerade mal 15 Kilometer auseinander, um ein klassisches Derby handelt es sich aber nicht. Dennoch wird das Stadion mit über 12.000 Zuschauern ausverkauft sein, nicht zuletzt dank der Mainzer Fans, die zahlreich anreisen werden. Der Bundesligist aus Rheinland-Pfalz geht als klarer Favorit in die Partie, zumal sich der SVWW nach dem Abstieg und dem Umbruch im Sommer noch finden muss. Zum Auftakt gab es einen Sieg und ein Unentschieden, Neuzugang Moritz Flotho war dabei zweimal erfolgreich. Legt er im Pokal nach?

Chance aufs Weiterkommen: 15 Prozent

 

Zwei Siege aus zwei Spielen: Erzgebirge Aue hat einen Traumstart in die neue Saison hingelegt, sowohl Hannover II als auch Osnabrück konnten besiegt werden. Trainer Pavel Dotchev warnte zwar davor, schon jetzt abzuheben, dennoch wussten die Veilchen zum Auftakt auch spielerisch zu gefallen, was durchaus auf eine Saison im oberen Tabellendrittel hoffen lässt. Kann dazu auch eine Überraschung im Pokal gelingen? Zuletzt schaffte Aue vor fünf Jahren den Sprung in Runde 2. Anderseits hat Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Saarbrücken jüngst bereits Erfahrung damit gemacht, gegen einen Drittligisten aus dem Pokal zu fliegen.

Chance aufs Weiterkommen: 20 Prozent

 

Rein auf dem Papier hat RWE mit RB Leipzig das schwerste Los aller Drittligisten erwischt, schließlich werden die Sachsen als einziger Gegner der Drittliga-Teilnehmer in der kommenden Saison in der Champions League vertreten sein. Dennoch dürfen sich die Essener an der heimischen Hafenstraße, in der sie in der vergangenen Saison 38 ihrer 59 Punkte holten, etwas ausrechnen. Zumal der Auswärtssieg in Hannover Rückenwind geben wird. Zwar war beim 3:1-Erfolg noch Luft nach oben, für das nötige Selbstvertrauen wird er aber allemal gesorgt haben.

Chance aufs Weiterkommen: 10 Prozent

 

Klingt komisch, ist aber so: Die Schanzer bekommen es beim 1. FC Kaiserslautern mit dem Finalisten der vergangenen Pokalsaison zu tun. Gegen Bayer Leverkusen mussten sich die Roten Teufel seinerzeit zwar geschlagen geben, waren aber nicht weit davon entfernt, zumindest die Verlängerung zu erzwingen. Gleichwohl ist der FCK nach wie vor Zweitligist, der mit vier Punkten aus zwei Spielen gut aus den Startlöchern gekommen ist. Für Jannik Mause, der im Sommer vom FCI auf den Betzenberg gewechselt war, wird es zum Wiedersehen mit dem Ex-Verein kommen. Ob er ausgerechnet an alter Wirkungsstätte trifft?

Chance aufs Weiterkommen: 35 Prozent

 

Er hat nach dem Abstieg aus der 2. Liga einen klassischen Fehlstart hingelegt, der VfL Osnabrück. Null Punkte und 0:3 Tore nach zwei Spieltagen bedeuten zudem den letzten Tabellenplatz. Zuletzt haben die Lila-Weißen aber nochmal auf dem Transfermarkt nachgelegt und Kofi Amoako, Bryang Kayo und Marcus Müller an Land gezogen. Bereits vor einer Woche war zudem Ba-Muaka Simakala zurück nach Osnabrück gekommen, dem nun sein Startelf-Debüt winkt. Ebenfalls wichtig: Mit Maxwell Gyamfi, Niklas Niehoff, Robert Tesche sind unter der Woche drei zuletzt angeschlagene Stammspieler ins Training zurückkehrt. Vor ausverkaufter Breme Brücke soll gegen Freiburg, das zuletzt vor 13 Jahren in der 1. Runde gescheitert war, nun die Überraschung gelingen.

Chance aufs Weiterkommen: 15 Prozent

 

23.000 Zuschauern strömten zum ersten Drittliga-Spiel nach elf Jahren gegen den SC Verl am vergangenen Samstag auf den Tivoli, gegen Bundesliga-Aufsteiger Kiel dürfte es nochmal voller werden. In zwei Partien sind die Aachener bislang ungeschlagen geblieben, was die Hoffnung auf einen Coup im Duell mit den Störchen wachsen lässt. Und die ist nicht unberechtigt, schließlich sind die Kieler seit 2014 schon dreimal in der 1. Runde rausgeflogen, zuletzt vor zwei Jahren gegen Mannheim. Nun geht die KSV allerdings erstmals als Bundesligist an den Start, was es für die Alemannia nicht gerade einfacher macht.

Chance aufs Weiterkommen: 25 Prozent

 

Von einem guten Start wollte Arminia-Sportchef Michael Mutzel trotz zwei Siegen aus zwei Spielen zwar noch nicht sprechen, dennoch ist der Auftakt in die neue Spielzeit mit zwei Last-Minute-Siegen in Cottbus und gegen Dortmund II ohne Frage gelungen – nicht zuletzt dank der eingewechselten Spieler in einem gegenüber der Vorsaison deutlich breiteren Kader. Reicht das in Kombination mit dem Selbstvertrauen und einem ausverkauften Stadion aus, um Hannover (vier Punkte aus zwei Partien) aus dem Pokal zu werfen? Im letzten Jahr hatte der DSC immerhin Bundesligist Bochum im Elfmeterschießen ausgeschaltet. Für Lukas Kunze kommt es zum Bruderduell mit Fabian Kunze.

Chance aufs Weiterkommen: 40 Prozent

 

Der Pokalschreck der vergangenen Saison gibt sich am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg die Ehre. Wird gegen die Klose-Elf der Grundstein für ein weiteres Pokalmärchen gelegt? In der vergangenen Saison hatte sich der FCS in Runde 1 gegen den Karlsruher SC durchgesetzt, der mit dem Club durchaus vergleichbar ist – und diesen zum Auftakt sogar geschlagen hatte. Der FCS geht mit einem Sieg und einer Niederlage in das Pokalduell. Klar ist: Schlechte Platzbedingungen werden den Saarländern dieses Mal nicht in die Karten spielen, ist der Rasen im Ludwigspark doch komplett neu verlegt worden.

Chance aufs Weiterkommen: 40 Prozent

 

Bei der wochenlangen Suche nach einem Stürmer ist die Kogge am Mittwoch mit Albin Berisha fündig geworden. Verstärkung für den Angriff war nach nur einem Tor aus den ersten beiden Spielen auch dringend nötig, da Hansa zuletzt gleich mehrfach allerbeste Chancen nicht genutzt hatte. Auch Hertha, das als einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg in die Bundesliga gilt, muss sich noch finden. Nach einer Niederlage zum Auftakt gegen Paderborn gab es zuletzt aber ein 1:1 gegen den HSV nach Rückstand. Das Ostseestadion dürfte wohl nahezu ausverkauft sein, rund 20.000 Tickets sind bereits abgesetzt. Bereits vor sieben Jahren waren Hansa und Hertha im Pokal aufeinander getroffen, damals begleitet von mehreren Spiel-Unterbrechungen wegen Pyrotechnik.

Chance aufs Weiterkommen: 35 Prozent

 

Mit zwei 1:0-Siegen zum Auftakt erwischte der SVS einen Start nach Maß und ist das einzige Team der 3. Liga, das noch ohne Gegentor ist. Der FC hingegen wartet nach dem Abstieg aus der Bundesliga noch auf den ersten Sieg, zuletzt reichte es in Elversberg trotz Führung nur zu einem Remis. Dennoch gehen die Rheinländer als Favorit in die Partie. Nicht zuletzt deswegen, weil der Kader des FC fast zehnmal so viel wert ist wie das Aufgebot der Sandhäuser. Doch bekanntlich muss das nicht unbedingt etwas heißen – gerade im Pokal.

Chance aufs Weiterkommen: 30 Prozent

 

Spitzenreiter SGD! Nach zwei Spieltagen grüßen die Sachsen ganz oben von der Tabelle. Spielerisch war zwar sowohl gegen Köln (2:1) als auch gegen Cottbus (4:2) noch Luft nach oben, dennoch war es beeindruckend, wie die Sachsen gegen den FC Energie nach einem 0:2-Rückstand wieder ins Spiel gefunden und die Partie gedreht haben. Nicht zuletzt dank der Kulisse von über 30.000 Fans, die nach den beiden früheren Gegentreffern die Ruhe bewahrt hatte. Auch am Sonntag wird es im Rudolf-Harbig-Stadion gegen F95, das mit vier Punkten aus zwei Partien in die Saison gestartet ist, wieder auf die Zuschauer ankommen

Chance aufs Weiterkommen: 35 Prozent

 

Auf höchstdramatische Weise hat Energie Cottbus die ersten beiden Partien verloren, sowohl gegen Bielefeld (1:2) als auch gegen Dresden (2:4) reichte eine Führung nicht zu wenigstens einem Punkt. Weil die Lausitzer nach Rückschlägen in Form von Gegentoren nicht standhaft geblieben waren, wie Trainer Claus-Dieter Wollitz befand. Am Montagabend soll das vor heimischer und ausverkaufter Kulisse nun anders sein. Bereits vor zwei Jahren standen sich beide Klubs in der 1. Runde des DFB-Pokals gegenüber, damals waren die Lausitzer aber noch Viertligist – und mussten sich mit 1:2 geschlagen geben. Als Drittliga-Klub soll nun die Revanche gelingen. Und die Chancen stehen nicht schlecht, ist Werder doch bei den letzten drei Teilnahmen zweimal schon in der 1. Runde gescheitert – jeweils an Drittligisten. Vor einem Jahr hatte sich Viktoria Köln gegen den SVW durchgesetzt.

Chance aufs Weiterkommen: 20 Prozent

   

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