0:1 gegen Zwickau! 1860 verpasst Sprung an die Spitze

Der TSV 1860 München hat am Sonntagnachmittag den Sprung an die Tabellenspitze verpasst, gegen den FSV Zwickau mussten sich die Löwen mit 0:1 geschlagen geben – es war die erste Niederlage nach sieben Spielen. Zwickau entfernt sich nach 16 Punkten aus den letzten acht Partien derweil immer weiter von den Abstiegsrängen.

Münchner Sturmlauf ohne Ertrag

Sowohl die heimischen Münchner als auch die gastierenden Zwickauer liefen mit extrem breiter Brust ins Stadion an der Grünwalder Straße ein. Die Löwen waren seit sieben Spielen ungeschlagen und auch die Schwäne hatten die letzten drei Spiele nicht mehr verloren und konnten sich so aus dem Tabellenkeller etwas freischwimmen. Bei 1860 rückte Torgarant Mölders nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf, während die Westsachsen mit derselben Formation wie schon beim 3:1-Sieg über Duisburg auflaufen wollten. Durch eine Verletzung von Miatke rückte spontan allerdings Coskun in die Elf. Eine Änderung mit Folgen, wie sich zeigen sollte. Aktiver starteten jedoch klar die Löwen. Winter-Neuzugang Biankadi, der bisher durchaus zu überzeugen wusste, verschaffte sich 23 Meter vor dem Tor Platz und versuchte es aus der Distanz. Sein Schuss rauschte aber relativ deutlich am FSV-Kasten vorbei (7.). Ebenso wie Mölders' Abnahme aus 17 Metern ein paar Momente später (11.).

Die größten Chancen der Anfangsphase vergab Sechzigs Lex, der zuerst nach One-Touch-Fußball perfekt von Mölders in den Strafraum geschickt wurde, dort aber aus spitzem Winkel an FSV-Schlussmann Brinkies scheiterte (16.). Und auch wenige Minuten später war es wieder der 31-Jährige, der einen Kopfball auf die Latte des Kastens bugsierte (20.). Die Rollen in der ersten Halbzeit waren also schon klar verteilt. Lediglich das Tor fehlte. Auch ein Schuss von Dressel aus 17 Metern nach verunglücktem Klärungsversuch von Frick rauschte gut einen Meter links am Zwickauer Kasten vorbei (28.).

Die Angriffe der Löwen wurden immer wütender, doch krönen konnten sie diese weiterhin nicht. Ein Schuss von Mölders, nachdem dieser an der Strafraumkante schön freigespielt wurde, konnte von Frick vor der eigenen Torlinie geblockt werden (31.). Keine fünf Minuten später war wieder Mölders das Ziel eines Chipballs , doch Brinkies machte sich groß und entschärfte die Szene am Fünfer (36.). Kurz vor der Pause hatte Schröter dann die Chance, den Spielverlauf völlig auf den Kopf zu stellen, sein Schuss aus 17 Metern landete allerdings sicher in den Armen von Hiller (43.). Es war der erste Torabschluss der Schwäne. Es mutete etwas skurril an, als Schiedsrichter Hanslbauer zur Halbzeit pfiff, die Anzeige aber weiterhin 0:0 anzeigte.

Zwickauer Bollwerk und ein Nadelstich

FSV-Trainer Enochs reagierte zur Pause und brachte mit Starke für Wilms einen neuen Mann für die Offensive. Das spielerische Kommando ging allerdings auch in Durchgang zwei wieder an die Gastgeber, wenngleich die Schwäne versuchten, den Spielaufbau schon tief in der Münchner Hälfte zu unterbinden. Dies hatte zur Folge, dass die Sechziger es deutlich schwerer hatten, den Zwickauer Strafraum zu erreichen. Zwei Flanken von Biankadi aus dem Halbfeld fanden entsprechend keinen Abnehmer (46. / 49.). Die Schlagzahl der Torraumszenen brach beträchtlich ein. Der erste Aufreger im Münchner Strafraum erfolgte, als FSV-Innenverteidiger Nkansah Keeper Hiller bei einem Luftzweikampf empfindlich traf, der anschließend behandelt werden musste (58.). Der Schlussmann zeigte einmal mehr seine Nehmer-Qualitäten und machte anschließend weiter.

Ein Hauch tatsächlicher Torgefahr entstand erst tief im zweiten Durchgang, als Brinkies eine Hereingabe Steinhart nach vorne klatschen ließ, wo der überraschte Lex aber nicht mehr reagieren konnte (62.). Auf der anderen Seite machte es Schröter besser und belohnte den defensiv couragierten Auftritt der Westsachsen. Hiller konnte einen Schuss vom kurz vor Anpfiff in die Startelf gehievten Coskun von der Strafraumkante nicht festhalten und wehrte in die Mitte ab, wo Schröter nur noch abzustauben brauchte und so sein viertes Tor im neuen Jahr erzielte (65.). Die Führung für die Gäste mit dem zweiten Torschuss. Die Löwen reagierten gereizt. Nach zuvor zwei abgeblockten Versuchen fasste sich Wein aus 20 Metern ein Herz und zwang Brinkies zu einer Flugparade (70.). Die Zwickauer, bei denen Neuzugang Lokotsch in der Schluss-Viertelstunde debütierte, konzentrierten sich nun vornehmlich wieder mehr auf die eigene Defensive.

Sechzig-Trainer Köllner wechselte dreifach und runderneuerte seine Mannschaft durch Belkahia, Tallig und Klassen (80.). Doch auch die Wirkung der Wechsel verpuffte. Weiterhin stand der FSV in der Abwehr gut und hielt die Kugel zumeist vom eigenen Sechzehner fern. So versuchte es Neudecker noch einmal mit einem hohen Ball nach einem Freistoß von der Mittellinie, aber auch dieser Versuch der Oberbayern konnte von der Zwickauer Hintermannschaft geklärt werden (87.) Die Zeit verrann nun unerbittlich aus Sicht von 1860 und am Ende stand es schwarz auf weiß: Der FSV Zwickau konnte die favorisierten Münchner aufgrund einer starken Defensivleistung mit 1:0 schlagen. Es ist die erste Niederlage der Münchner seit sieben Spielen, die somit den Sprung an die Tabellenspitze verpassten. Die Schwäne verbleiben zwar auf Rang 11, konnten die Abstiegsplätze aber auf sieben Punkte distanzieren – und haben noch zwei Spiele in der Hinterhand. Eine gute Ausgangslage für den FSV, der nun viermal in Folge ungeschlagen ist, vor dem Duell gegen den Halleschen FC am kommenden Samstag. Die Münchner Löwen werden zeitgleich versuchen, sich gegen den kriselnden VfB Lübeck zu rehabilitieren.

   

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