1:0 im Derbyfight: Meppen schlägt Angstgegner Oldenburg im Pokal
Der SV Meppen hat sein Ticket für das Viertelfinale des Niedersachsenpokals gebucht. Gegen Angstgegner VfB Oldenburg ging die Neidhart-Elf nach insgesamt fünf Derby-Niederlagen in Folge mal wieder als Sieger vom Platz und entschied durch einen Elfmeter in der zweiten Halbzeit das Nordderby mit 1:0 für sich.
Neidhart wechselt auf einer Position
Bloß nicht wieder am ungeliebten Nachbarn aus Oldenburg scheitern – das hatten sich SVM-Coach Christian Neidhart und seine Truppe im Vorfeld des Achtelfinals im Niedersachsenpokal beim ortsansässigen VfB auf die Fahnen geschrieben. Schon im Vorjahr waren die Blau-Weißen an genau dieser Stelle mit 0:2 mit leeren Händen nach Hause gefahren, der letzte Sieg gegen die Oldenburger datierte gar aus dem Jahr 2014. Der SVM brannte also dringendst auf Wiedergutmachung und Revanche. Schon die Startelf der Emsländer ließ keine Zweifel daran aufkommen, welche Wichtigkeit man dem Prestigeduell beimessen wollte: Neidhart veränderte seine Startelf gegenüber dem 1:0-Heimsieg gegen den VfR Aalen nur auf einer Position, Max Kremer ersetzte Kapitän Martin Wagner.
Umkämpfte und chancenarme erste Halbzeit
In der ersten Viertelstunde allerdings spielte sich – mit Ausnahme eines Abseitstors der in weiß spielenden Gäste – herzlich wenig in und um die Strafräume beider Teams ab. Die erste Gelegenheit gehörte dem Underdog aus Oldenburg, Steinwender jedoch verfehlte mit einem Fernschuss. Es dauerte bis zur 20. Minute, ehe auch der Favorit einmal gefährlich vor dem VfB-Gehäuse auftauchte, Granatowski jedoch verzog völlig. Fünf Minuten später segelte eine VfB-Ecke gefährlich durch den Meppener Strafraum, fand jedoch keinen Abnehmer. In der 41. Spielminute wurde es noch einmal laut im Marschwegstadion: Temin flankte auf Steinwender, dessen Abschluss jedoch leichte Beute für Meppens Schlussmann Jeroen Gies darstellte. Es sollte die letzte nennenswerte Szene einer äußerst dürftigen und zähen ersten Hälfte bleiben.
Ausgerechnet ein Elfmeter bringt den SVM auf Siegerkurs
Neidhart reagierte und brachte mit Martin Wagner seinen etatmäßigen Kapitän für den erneut glücklosen Wegner, Kremer rückte vor ins Sturmzentrum. Und siehe da, Meppen zog direkt das Tempo an. Erst scheiterte Kremer mit seiner Abnahme aus 18 Metern am gut reagierenden Dominik Kisiel im Tor der Gastgeber (47.), dann setzte Wagner einen Schuss auf das VfB-Gehäuse zu hoch an (52.). Die Gastgeber brauchten bis zur 60. Spielminute, ehe Lukowicz Meppens Gies zu einer Parade zwingen konnte.
Danach überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst sah Oldenburgs Rechtsverteidiger Jeffrey Volkmer binnen zwei Minuten nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (62./64.). Nur 120 Sekunden später zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt des VfB, als ein Oldenburger unglücklich Stefan Puttkammer im eigenen Sechzehner zu Fall brachte. Nach zwei verschossenen Elfmetern in der Liga gegen Osnabrück und gegen Aalen nicht unbedingt die Paradedisziplin der Emsländer, nahm sich Max Kremer der Sache an – und verwandelte souverän unten rechts (67.). Meppen war in der Folge bemüht, den Deckel draufzumachen, doch weder Kremers Abschluss frei vor Kisiel (74.) noch Komenda mit seinem Lattentreffer nach Eckball (84.) oder Deters Abschluss (88.) konnten das Ergebnis zugunsten der Blau-Weißen höher schrauben. So blieb es am Ende beim knappen und hart umkämpften 1:0-Erfolg des Drittligisten, der im Viertelfinale am 3. Oktober auf Regionalligist SSV Jeddeloh und dort auf Ex-Meppener Dennis Geiger treffen wird. In der Liga reisen die 1912er mit zwei Siegen im Rücken am fünften Spieltag zu Aufsteiger Energie Cottbus.