10 Jahre liga3-online.de! Warum wir die 3. Liga lieben
Zehn Jahre – das ist im digitalen Zeitalter eine schier unendliche Distanz. Eure Plattform für die 3. Liga feiert nun Geburtstag: Schon seit einem Jahrzehnt versorgen wir Euch mit allen wichtigen Informationen über die dritthöchste und doch spannendste aller deutschen Fußball-Ligen. Warum das so ist? Das zeigen wir euch hier.
Weil sie Stars hervorgebracht hat
Wir mögen unsere 3. Liga, weil sie für so viele Spieler, Verantwortliche und Fans ein Zwischenschritt ist zwischen nationaler Bedeutung und Amateurfußball. In einer Spielklasse, in der im vergangenen Jahr Werder Bremen II auf einem besseren Sportplatz vor wenigen hundert Besuchern kickte, wechselte wenige hundert Kilometer weiter Stürmer Dennis Srbeny vom SC Paderborn in die englische zweite Liga – für 1,5 Millionen Euro! Die 3. Liga hat allerdings noch bedeutend größere Stars hervorgebracht: Thomas Müller, David Alaba und Kevin Kampl gingen in "unserer" Spielklasse ihre ersten Schritte, deuteten ihr außergewöhnliches Talent an. Auch Joshua Kimmich, Antonio Rüdiger und Hakan Calhanoglu zauberten oder verteidigten in der Drittklassigkeit – heute spielen sie bei Topclubs aus Deutschland, England und Italien.
Weil der Fußball ein anderer ist
Wir mögen unsere 3. Liga, weil sich in die 20 Stadien gewiss niemand regelmäßig begibt, der sich nicht mit den jeweiligen Clubs identifiziert. Schöner, schnörkelloser Fußball ist die Ausnahme – die Defensive gewinnt die Titel, das ist seit fast zehn Jahren ein oft angewandtes Motto. Blickt man einzig auf die spielerische Komponente, bewegt sich die Bundesliga zurecht zwei Klassen weiter oben. Aber wer interessiert sich wirklich für Hoffenheim, Leipzig, Wolfsburg und Leverkusen? Selbst Marketing-Maschinen wie der BVB oder der FC Bayern wirken mit ihrer Strahlkraft, ihrer Omnipräsenz längst nicht mehr auf jeden anziehend. Ehrlicher und echter ist der Sport noch in der 3. Liga. Wir haben authentische Dorfclubs und Spieler, die in der Mehrzahl noch so viel Bodenhaftung besitzen, dass sie den Kontakt zu Fans nicht scheuen und am Trainingsplatz für Gespräche und Autogramme greifbar sind.
Weil wir schon jedes Stadion besucht haben
Auswärtsfahrten sind in der 3. Liga schon eine besondere Sache. Wenn Großaspach etwa quer durch das Land nach Rostock reist, sind meist nur eine Handvoll Fans dabei. Aber wer diese Spielklasse zu schätzen weiß, der fährt seinem Club auch hinterher. Denn was gab und gibt es für schöne Stadien zu sehen. Den Saarbrücker Ludwigspark. Die Bielefelder Alm. Das Stadion am Zoo in Wuppertal, den Bieberer Berg in Offenbach, das Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden. Wehmut kommt auf, denn wir haben so einige Stadien überlebt – und viele Neubauten in unseren Kreis aufgenommen. Doch selbst im Jahr 2018 versprühen jede Menge Spielstätten noch ihren ganz eigenen Charme: Die Hänsch-Arena in Meppen, die Bremer Brücke des VfL Osnabrück. Das Preußen- sowie das Eintracht-Stadion, und natürlich die Sechziger Heimat an der Grünwalder Straße. Nach abgeschlossener Sanierung freuen wir uns schon jetzt auf das Krefelder Grotenburgstadion. Und natürlich auf den dicksten Brocken: Den Betzenberg des 1. FC Kaiserslautern, auf dem 2006 noch fünf WM-Spiele ausgetragen wurden.
Weil die Berichterstattung Spaß macht
Wir könnten neben dutzenden anderen Medien über Bundesligisten berichten. Wir könnten uns in überfüllten Pressekonferenzen mit 0815-Floskeln mediengeschulter Trainer und Spieler abmühen und wochenlang auf Interviews mit den förmlich bemutterten Stars der Teams warten, deren spannendste Passagen wir nach dem Veto der üppig besetzten Kommunikationsabteilungen doch nicht veröffentlichen können. Das machen wir nicht. Die großen Vereine des Landes benötigen keine zusätzliche Aufmerksamkeit mehr, die 3. Liga hingegen schon. Denn so ehrlich und authentisch alles auch sein mag, so problematisch ist etwa das starke finanzielle Gefälle. Wir müssen den Finger heben, wenn uns wieder ein zahlungsunfähiger Club verlässt – es waren zu viele in der jüngeren Vergangenheit. Dann leiden wir, so wie wir uns für jene freuen, die das Tor zur 2. Bundesliga durchschreiten. Dann macht die Berichterstattung besonders viel Freude. Fußball lebt von den Emotionen, und die positiven sind die besten.
Zehn Jahre lang der gleiche Job, das kann schon mal ermüdend sein. Für Euch, liebe Leser, haben wir so manche Anstrengung, Spätschicht und Überstunde aber gerne auf uns genommen und werden das auch weiterhin tun. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns auch im kommenden Jahrzehnt weiterhin die Treue haltet, wann immer es euren Verein in "unsere" 3. Liga verschlägt.
[box type="info"]Info: Zur Feier des Tages verlosen wir auf unserer Facebook-Seite ein Trikot Eures Lieblingsvereins.[/box]