Spätes 1:0 in Haching: Jena verlässt die Abstiegsplätze
In der Partie Unterhaching gegen Jena deutete bereits alles auf ein torloses Unentschieden hin, als der FCC seine einzige Großchance zum 1:0-Sieg nutzte. Die SpVgg hatte die Partie über 85 Minuten im Griff und vergab zahlreiche Möglichkeiten. Für die Hausherren bedeutet die Niederlage einen weiteren Rückschlag im Abstiegskampf, Jena springt hingegen über den Strich.
Haching dominiert – und vergibt alles
Das Duell zwischen der SpVgg Unterhaching und dem FC Carl Zeiss Jena stand ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. Haching auf Rang 13 hatte dabei die bessere Ausgangsposition als der Vorletzte aus Jena – beide Teams trennten jedoch lediglich fünf Punkte. Die Form sprach gar für Kellerkind Jena, die zuletzt gegen den Aufstiegsaspiranten aus Wiesbaden gewinnen konnten. Der SpVgg gelang in Köln immerhin wieder ein eigener Treffer, dennoch wartete die Schromm-Elf weiterhin auf einen Sieg – mittlerweile seit neun Partien.
Die vermeintlich bessere Form brachten die Gäste jedoch keinesfalls von Beginn an auf den Rasen. Vielmehr nahm Haching das Heft in die Hand, drückte den FCC bereits zu Spielbeginn in die eigene Hälfte. Die erste Halbchance für die Gastgeber ergab sich in der fünften Spielminute: Nach einem Eckball kam zunächst Schimmer an die Kugel, den zweiten Versuch von Winkler griff sich Jena-Schlussmann Coppens. In der Folge versuchten die Thüringer ihrerseits etwas höher zu pressen, was allerdings nur bedingt gelang. So hatten wiederum die Gastgeber die erste Großchance der Partie: An der linken Strafraumgrenze kam Dombrowka an den Ball, sein Abschluss rutschte an Torhüter Coppens vorbei, erst auf der Linie konnte Salmar klären (15.).
Jena versuchte das Geschehen daraufhin zu beruhigen und über den Ballbesitz in die Partie zu finden. Offensiv traten die Gäste allerdings weiterhin kaum in Erscheinung. Wenn also nach vorne etwas ging, dann zeigten sich nur die Hausherren verantwortlich. Zunächst verpufften mehrere Versuche der Hachinger, dann bot sich Schimmer plötzlich die hundertprozentige Einschussmöglichkeit: Dombrowka hatte auf den Angreifer durchgesteckt, völlig freistehend versagten diesem jedoch die Nerven – der Ball ging links am Tor vorbei (28.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es dann Widemann, der eine Marseiler-Hereingabe aus kürzester Distanz über den Querbalken köpfte (44.). Auch wenn der Auftritt der SpVgg durchaus Mut machte, offenbarte sich wieder einmal das große Manko im Spiel der Rot-Blauen – die Chancenverwertung. Von Jena kam kaum etwas.
Jena nutzt die einzige Möglichkeit
Das einzig Positive aus FCC-Sicht war nach der ersten Halbzeit der Spielstand. Entsprechend reagierte Übungsleiter Kwasniok und vollzog einen Doppelwechsel: Felix Brügmann und Dominik Bock kamen für Manfred Starke und Phillip Tietz. Auf dem Feld änderte sich allerdings wenig. Die erste gute Chance ging erneut an Unterhaching: Marseiler zog von links in die Mitte und schloss aus etwa 25 Metern Torentfernung ab – den wuchtigen Schuss parierte Coppens gekonnt (52.). Dann meldete sich endlich auch Jena einmal an. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld zielte Eckardt per Kopf knapp vorbei (55.). Nicht mehr als ein Aufflackern: Denn auf der Gegenseite verpasste mit Hufnagel der nächste Hachinger Akteur die Führung (58.).
Es war teilweise kaum zu glauben: Die Gastgeber erspielten sich Chance und Chance, das Tor wollte jedoch nicht fallen. Das nächste Beispiel gab Widemann. Der eingewechselte Angreifer wartete im Zentrum auf eine Hufnagel-Hereingabe, traf das Leder dann allerdings freistehend nicht richtig (71.). Und Widemann stand nur kurze Zeit später wieder im Mittelpunkt: An der Strafraumkante erhielt der 22-Jährige die Kugel und zog ab. Coppens riss im letzten Moment den Arm hoch, parierte so den abgefälschten Schuss (77.). Jena präsentierte sich auch in dieser Phase des Spiels äußerst passiv, war im Angriff kaum existent.
Die Gastgeber mühten sich in den Schlussminuten weiterhin ab. Doch dann passierte das Unglaubliche: Der FCC nutzte seine erste Großchance zur 1:0-Führung. Verantwortlich dafür zeigte sich ein Brüderpaar: Florian Brügmann bediente Felix Brügmann, dieser legte den Ball präzise neben den rechten Pfosten (87.). Haching konnte nicht mehr antworten und kassierte eine äußerst bittere Niederlage. Für Jena bedeutet der Sieg indes Big-Points – die Thüringer springen erstmals seit dem 22. Spieltag auf einen Nichtabstiegsplatz. Unterhaching ist hingegen seit 10 Spielen sieglos und dürfte mehr denn je mit dem Fußballgott hadern. Nur noch drei Punkte trennen die Hachinger von der Abstiegszone.