1:1! Magdeburgs Gjasula antwortet Uerdingens Dorda

Zum Auftakt in den 30. Spieltag trafen sich der 1. FC Magdeburg und der KFC Uerdingen zu einem für beide Seiten wegweisenden Duell, am Ende präsentierte die Anzeigetafel ein leistungsgerechtes 1:1-Unentschieden. Uerdingen ging kurz vor dem Ende einer ereignisarmen ersten Halbzeit in Führung, Magdeburg glich nach Wiederanpfiff vom Elfmeterpunkt aus. 

Dorda wie aus dem Nichts

Magdeburgs Trainer Claus-Dieter Wollitz blieb seiner Linie nach dem Re-Start treu und rotierte auch vor der Partie gegen Uerdingen kräftig: Gleich sieben Neue fanden ihren Weg in die Startelf, unter anderem rückten Perthel und Gjasula wieder in das Team. Aber auch KFC-Übungsleiter Stefan Krämer, bis zum Winter noch verantwortlich an der FCM-Seitenlinie, wechselte durch: Fünf frische Spieler sollten für einen Dreier im Aufstiegskampf sorgen. Magdeburg hingegen steckte nach wie vor in den unteren Tabellensphären fest, konnte mit einem Sieg jedoch etwas mehr Distanz zwischen sich und die Abstiegsränge bringen. Dass es für beide um einiges ging, zeigte dann auch gleich die Anfangsphase.

Die Mannschaften scheuten in den ersten Minuten das Risiko und tasteten sich langsam in das Spiel hinein. Das änderte Magdeburgs Müller schlagartig, indem er Uerdingens Boere das Leder unfreiwillig in den Fuß passte. Erst im letzten Moment wurde Boere gestört, schloss so nur in die Arme von FCM-Schlussmann Behrens ab (6.). Im strömenden Regen fanden die Hausherren im Anschluss etwas besser in die Partie, konnten aus dem leichten Übergewicht jedoch erst einmal kein Kapital schlagen – wieder stellte sich viel Leerlauf ein. Erst ab der 25. Minute wirkte das Spiel der Blauen zielstrebiger: Zunächst schoss Preißinger aus der Distanz über das Tor (23.), dann brachte Perthel einen Freistoß aus halbrechter Position nur in den Armen von Uerdingens Keeper Vollath unter (27.). 

Bei den Gästen litt das eigene Angriffsspiel derweil unter der disziplinierten Defensivarbeit, mehr als einige halbherzig vorgetragene Kontermöglichkeiten ergaben sich bis kurz vor der Pause nicht. Es wirkte fast, als freuten sich die Profis beider Teams bereits auf die Pause in der trockenen Kabine, da wagte der KFC doch noch einen Vorstoß. Auf der linken Außenbahn trat Boere in Aktion und fand mit einem Flankenball den am langen Pfosten lauernden Evina. Dieser legte per Kopf zurück in das Strafraumzentrum, wo Dorda nicht lange fackelte und die Kugel zur überraschenden Führung in den rechten Winkel drosch (39.) Conteh versuchte noch vor dem Halbzeitpfiff zu antworten, scheiterte mit seinem Schuss aus zentraler Position aber an Mitspieler Beck  (42.). 

Gjasula beweist Nervenstärke vom Punkt

FCM-Trainer Wollitz dürfte in der Pause deutliche Worte gefunden haben, denn seine Mannschaft kam engagierter aus der Kabine. Allerdings machten es sich die Hausherren unnötig schwer, indem sie die Präzision im Passspiel immer wieder vermissen ließen und den KFC so zu Kontern einluden. Einen solchen nutzten Pflücke und Boere fast zum 2:0, letzterer scheiterte aber aus kurzer Distanz an Magdeburgs Behrens (50.). Die Elbestädter schüttelten sich kurz und erhöhten dann denn Druck: Preißinger versuchte es mit einem Flachschuss von der Strafraumkante, Vollath tauchte rechtzeitig ab (52.) Doch die Gastgeber ließen nicht nach. Nur zwei Zeigerumdrehungen später spielte Kvesic in den Lauf von Beck, Lukimya legte den FCM-Kapitän mit zu viel Körpereinsatz – Elfmeter.

Gjasula hatte gegen Kaiserslautern noch verschossen, traute sich jedoch erneut und versenkte den Ball mithilfe des Pfostens im linken unteren Eck (54.). Uerdingens Krämer reagierte umgehend und brachte zwei Paar frische Beine: Kinsombi ersetzte Osawe, Daube kam für Matuschyk (61.). Tatsächlich lockerte der KFC die strikte Defensivordnung daraufhin ein wenig, das Spielgeschehen verlagerte sich zunehmend in das Mitteldrittel. Dann meldete sich der eingewechselte Kinsombi erstmals an, indem er von der linken Außenseite parallel zur Strafraumkante nach innen zog und Behrens schließlich per Rechtsschuss zu einer Flugeinlage zwang (66.). Auch Claus-Dieter Wollitz reagierte nun und brachte mit Bertram frische Offensivpower (66.). Am Drücker blieben dennoch die Gäste: Pflücke prüfte Behrens mit einem wuchtigen, aber zu zentralen Abschluss (68.). 

Zu Beginn der Schlussviertelstunde wirkte es nicht, als wolle einer der Trainer alles auf die Karte "Sieg" setzen. Nur vereinzelt kamen die Mannschaften noch zu Abschlüssen. Einer davon hatte es in sich: Steininger konnte sich kurz vor dem KFC-Strafraum völlig ungestört drehen, schaffte es anschließend aber trotzdem, den Ball am rechten Pfosten vorbeizuschießen (79.). Auf der Gegenseite jagte Pflücke einen letzten Abschluss auf die Tribüne (86.). Am Ende blieb es bei einem insgesamt gerechten 1:1-Unentschieden. Wie viel dieser Zähler wert ist, dürfte sich für beide Klubs in den kommenden Wochen zeigen. Für Magdeburg steht am Dienstag das prestigeträchtige Auswärtsspiel bei Hansa Rostock an, Uerdingen empfängt dann formstarke Münchner Löwen. 

   

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