1:1 gegen Magdeburg: Jahn hadert weiter mit der Effizienz
Nach zwei Niederlagen in Folge konnte der SSV Jahn Regensburg am Wochenende wieder punkten, 1:1 endete das umkämpfte Spiel gegen den 1. FC Magdeburg. Doch wieder wäre mehr drin gewesen: Nach der Führung durch Kolja Pusch drangen die Oberpfälzer auf den zweiten Treffer, vergaben aber mehrere Chancen. Nach dem Traumtor von Magdeburgs Löhmannsröben musste sich der Jahn mit dem Remis begnügen.
Erste, kampfbetonte Halbzeit ohne Höhepunkte
Für Jahn-Trainer Heiko Herrlich war es gegen Magdeburg wichtig, nach zwei Pleiten wieder ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die Leistung seiner Mannschaft sei auch in den beiden Spielen gegen Duisburg und Mainz II nicht schlecht gewesen, was aber fehlte, war die Effizienz. Nun sollte also möglichst wieder etwas Zählbares herausspringen. Nach einer ereignisarmen, aber kampfbetonten ersten Halbzeit ging es zunächst torlos in die Kabinen. Der SSV hatte zwar Glück, dass Kopp nicht mit Rot vom Platz flog (23.) und dass Handke die beste Chance im ersten Durchgang per Kopf nur an den Pfosten setzte (33.), doch das Spiel auf Augenhöhe ging zurecht ohne Treffer in die Pause. Erst im zweiten Durchgang begann das Spiel beider Teams richtig – und Kolja Pusch brachte seine Regensburger in Front: Nach einem Zuspiel von Oliver Hein konnte er, von vier umherstehenden Magdeburgern begleitet, von rechts in den Strafraum eindringen und aus gut 16 Metern den Ball ins Tor zum 1:0 schlenzen (50.).
Nach der Führung nahm der Jahn dann das Heft in die Hand und dominierte den FCM – mit einigen Chancen auf den vielleicht vorentscheidenden zweiten Treffer: Nach einem katastrophalen Fehlpass von Löhmannsröben konnte zunächst Marco Grüttner alleine auf den Magdeburger Torhüter zulaufen, Glinker aber nicht überwinden (62.). Dann versuchte es Pusch mit einer Kopie des 1:0, als er wieder unbedrängt zum Abschluss kam, erneut war Glinker zur Stelle (65.). Nach einem Zuspiel von Grüttner verpasste Erik Thommy den Ball völlig frei vor dem Tor nur um Millimeter (67.) und dann wurde ein weiterer Schuss vom starken Kolja Pusch, der fast an jeder Regensburger Offensivaktion beteiligt war und gegen den die Magdeburger Abwehrreihe selten zu fassen bekam, abgefälscht und landete knapp neben dem rechten Pfosten (85.). Das Pech kam noch dazu, als der Schiedsrichter Marvin Knoll einen fälligen Strafstoß verwehrte. Schwede legte den Innenverteidiger regelwidrig, doch die Pfeife blieb stumm (55.).
Härtel: „Wir haben gewackelt!“
Die beste Phase der Ostbayern war nicht mehr von Erfolg gekrönt. "Nach der Führung müssen wir den Sack zumachen. Wir haben wieder zwei, drei Möglichkeiten – da müssen wir einfach effizienter sein“, kritisierte Heiko Herrlich daher. Auch FCM-Coach Jens Härtel erkannte die Regensburger Dominanz und war froh, dass es nicht zum 2:0 kam: "Regensburg hat viel Druck gemacht und nach der Führung haben wir eine Weile gebraucht und gewackelt. Wenn wir das zweite Tor bekommen hätten, wäre es ganz schwer geworden.“
So bewahrheitete sich wieder einmal: Wer seine Chancen vorne nicht macht, bekommt hinten die Tore. Löhmannsröben, der vorher fast das 0:2 verschuldet hätte, versenkte den Ball nach einem abgewehrten Einwurf volley und mit Spin unhaltbar aus 20 Metern (71.) – ein Traumtor! "Durch einen Sonntagsschuss war Magdeburg wieder im Spiel“, so Herrlich, "und danach hatten wir noch die eine oder andere brenzlige Situation zu überstehen.“ Pentke musste noch vor Kath retten (83.) und Lais köpfte den Ball fast ins eigene Tor (90.), erst der Pfosten hielt den Punkt fest.
Negativserie gestoppt – aber zwei Punkte mehr waren möglich
Am Ende ein verdientes Remis zweier Mannschaften, die so ihre Negativserie stoppen konnten. "Insgesamt ist es so eine gerechte Punkteteilung“, fand Herrlich. Auch der Magdeburger Trainer kam zu diesem Ergebnis: „Unterm Strich ist das ein gerechtes Unentschieden.“ Beim Jahn wird man aber weiter stark an der Effizienz arbeiten müssen. "Wir müssen die Punkte, die möglich sind, auch holen“, sagte der Jahn-Coach vor einigen Wochen. Gegen Magdeburg waren mehr Punkte drin, am Samstag in Bremen sollten es wieder deren drei sein.