Nur 1:1 in Großaspach: Eisele-Patzer kostet Halle den Sieg
Im Freitagsspiel zum Auftakt des 35. Spieltags trennten sich die SG Sonnenhof Großaspach und der Hallesche FC mit einem 1:1-Unentschieden. Nach einer überlegenen Anfangsphase gaben die Saalestädter die Spielkontrolle nach und nach ab. Ein Torwartfehler brachte die Hausherren zu Beginn des zweiten Durchgangs zurück, weitere Tore wollten nicht fallen. Für beide Teams könnte das Unentschieden in der Endabrechnung zu wenig sein.
Mai nutzt Poggenburgs Aussetzer
Die Vorzeichen waren klar: Für die SG Sonnenhof Großaspach auf Tabellenplatz 16 ging es um nichts anderes als den Kampf um den Klassenerhalt. Die Schnorrenberg-Elf verlor in der vergangenen Woche in Münster und spürte den heißen Atem der Verfolger aus Jena, Köln und Cottbus. Beim Halleschen FC hingegen könnte es derzeit kaum besser laufen. Zuletzt gelangen drei Siege in Folge, dabei setzte es nicht ein einziges Gegentor. Die Ergebnisse der vergangenen Wochen schlugen sich dann auch in den Startaufstellungen nieder: SGS-Trainer Schnorrenberg nahm gleich vier Änderungen vor, brachte Bösel, Burger, Hingerl und Fehr für Choroba, Leist, Hercher und Brünker. Auf der Gegenseite sah Chefcoach Ziegner keine Veranlassung für Wechsel, schickte demnach die gleiche Elf wie in der Vorwoche auf das Feld.
Von Beginn an machte der HFC klar, wer das Team der Stunde in Liga 3 ist. Die Saalestädter suchten ohne Umwege ihr Heil in der Offensive und schnürten den Gegner früh am eigenen Strafraum ein. Die SGS stand zunächst sicher – bis auf einen zu mittig platzierten Freistoß von Landgraf (2.) sprang nicht für Halle nicht viel heraus. An der Überlegenheit der Gäste änderte das allerdings nichts. In der 17. Spielminute klärte Burger gegen Halles Pagliuca, der Ball landete auf Höhe der Sechzehnerkante vor den Füßen von Ajani – dessen direkter Abschluss rauschte recht deutlich über den Querbalken. Halle war nun dran: Nur eine Zeigerumdrehung später köpfte Washausen eine Bahn-Ecke erneut über das Tor (18.). Erst nach etwa 20 gespielten Minuten befreiten sich die Hausherren etwas aus der Umklammerung.
Aspach presste nun früher, kam dadurch auch regelmäßig in der gegnerischen Hälfte an die Kugel. Eine sehenswerte Flanke von Außenverteidiger Bösel köpfte Angreifer Baku weit neben das Gehäuse (20.). Gerade als sich die anwesenden Zuschauer auf etwas mehr Ausgeglichenheit einstellten, zeigte Halle, warum es zu den Spitzenteams der Liga gehört. Aspachs Poggenburg verlor auf der linken Abwehrseite das Leder gegen Ajani, welcher direkt in die Mitte auf Mai passte. Der Angreifer ließ sich die Möglichkeit nicht nehmen und schoss nach einer kurzen Ballannahme mit rechts ein (21.). Daraufhin schien es fast, als habe das Gegentor die Gastgeber wachgerüttelt. Die Mannschaft von Trainer Schnorrenberg zeigte sich immer häufiger in der Offensive, gerade Standards sorgten mehrfach für Gefahr. Allerdings konnten weder Bösel (35.) noch Röttger (37.) Kapital aus den Möglichkeiten schlagen. Somit ging es mit einem verdienten 1:0 für die Gäste in die Pause.
Eisele erweist Halle einen Bärendienst
Bei Großaspach blieb der im ersten Durchgang blasse Fehr für Hercher in der Kabine, an dem verbesserten Auftritt der Hausherren änderte sich nichts. Auch nach Wiederanpfiff suchten die Baden-Württemberger den Weg nach vorne. Und das zahlte sich umgehend aus. Allerdings erhielten die Gastgeber dabei tatkräftige Unterstützung von Halle-Schlussmann Eisele: Innerhalb des Strafraums versuchte sich Röttger aus linker Position an einer Hereingabe, Eisele versuchte den flachen Ball aufzunehmen, lenkte ihn stattdessen jedoch in das eigene Tor – 1:1 (50.). Die favorisierten Gäste zeigten sich in der Folge sichtlich verunsichert, vom furiosen Offensivspiel der Anfangsphase war nichts mehr zu sehen. Stattdessen versuchten in dieser Phase beide Teams über Zweikampfhärte an die Spielkontrolle zu gelangen.
Dabei übertrieben es zunächst Halles Heyer und Aspachs Hercher (53.), anschließend auch Ajani und Broll (62.) – Schiedsrichter Arne Aarnink zeigte allen vier Akteuren die gelbe Karte. Es dauerte eine Weile, bis auch das fußballerische Element wieder Einzug in die Partie hielt: In der 62. Spielminute zog Ajani aus halblinker Position ab, Broll parierte den strammen Schuss jedoch sicher. Anschließend war wieder die SGS am Drücker: Gleich zwei mal wurde es gefährlich, am Ende beider Szenen forderten die Großaspacher Handelfmeter. Besonders im ersten Fall hätte der freistehende Röttger das Leder allerdings schon vor dem vermeintlichen Handspiel versenken können (71.). Die Intensität der Partie nahm nun von Minute zu Minute zu. Spielerisch blieb die SGS leicht überlegen, ein Hercher Abschluss wurde geblockt (81.).
Erst in der Schlussphase präsentierte sich auch der HFC wieder angriffslustiger. Die Saalestädter wollten nun den Dreier: Guttaus Schuss von der Strafraumkante wurde zum Eckball geblockt (85.), anschließend begrub SGS-Schlussmann Bröll einen Ajani-Abschluss unter sich. Gleiches tat er nur wenige Minuten später mit dem nächsten Versuch vom eingewechselten Guttau (87). Auch Großaspach hatte noch einen letzten Pfeil im Köcher: Aus spitzem Winkel verpasste Röttger nur knapp (87.). So blieb es dabei: Großaspach und Halle trennen sich mit 1:1-Unentschieden. Für beide könnte der Zähler am Ende zu wenig sein. Großaspach droht der Absturz auf einen Abstiegsrang, Halle könnte den Relegationsplatz an Wiesbaden verlieren.