1:1 im Montagsspiel: Halle verspielt Führung in Rostock

Zum Abschluss des 29. Spieltags trafen am Montagabend der F.C. Hansa Rostock und der Hallesche FC aufeinander. Während die Gastgeber unter der Woche in Münster gewannen und bei einem Sieg bis auf fünf Punkte an die Saalestädter hätten heranrücken können, ging es für den HFC nach der Niederlage gegen Cottbus um die Rückeroberung des Relegationsranges. Obwohl die Ziegner-Elf früh und lange führte, stand am Ende ein leistungsgerechtes 1:1-Unentschieden auf der Anzeigetafel. 

Heyer schockt Rostock früh

Unter der Woche gewann der F.C. Hansa in Münster, nun sollte auch die Heimbilanz aufpoliert werden: Denn von den letzten sechs Heimspielen gewann die Härtel-Elf nur eines. Der Übungsleiter nahm drei Änderungen an seiner Startelf vor: Für Cros, Bülow und Breier spielten Rieble, Öztürk und Pepic. Der Hallesche FC trat derweil auch gegen die Statistik an – von 32 Partien an der Ostsee konnten lediglich zwei gewonnen werden. Um das zu ändern, brachte HFC-Trainer Ziegner Jopek und Mai, die Schilk und Manu ersetzten.

Die Anfangsminuten gehörten den Gastgebern, Rostock suchte von Beginn an das Heil in der Offensive. Bereits nach zwei Zeigerumdrehungen prüfte Scherff Halles Eisele, der Schlussmann machte jedoch die kurze Ecke zu. Dann wagten sich auch die Saalestädter erstmals nach vorne – und wurden umgehend belohnt: Eine Ecke verlängerte Washausen am ersten Pfosten, Mai verpasste noch, dahinter war allerdings Heyer zu Stelle – 1:0 (6.). Hansa war um die direkte Antwort bemüht, Halle hielt gut dagegen und lief die Hausherren früh an. Dennoch war plötzlich Rostocks Soukou durch. Nach einem verunglückten Klärungsversuch von Landgraf lief der Neu-Nationalspieler des Benin von rechts kommend auf das Gehäuse der Gäste zu – der Heber des 26-Jährigen ging zwar über Keeper Eisele hinweg, sprang jedoch von der Unterkante der Latte zurück in das Feld (13).

Nur wenig später forderten die Hansa-Akteure vehement Elfmeter. Zuvor war Bankiadi nach einem Zweikampf mit Ajani zu Boden gegangen, ein Strafstoß wäre durchaus berechtigt gewesen (17.). Es blieb beim 1:0 und auch die Gäste fingen sich wieder. Bahn prüfte Rostocks Gelios mit einem Schuss aus der Drehung, der Torhüter war jedoch schnell genug unten (23.). Anschließend wurde es ruppiger: Zunächst sah Riedel (25.), dann Hüsing (38.) den gelben Karton – in beiden Fällen unterbanden die Hansa-Innenverteidiger Angriffe der Saalestädter. In der 43. Spielminute war allerdings keiner von beiden rechtzeitig bei Halle-Angreifer Mai, welcher Gelios mit einer saftigen Direktabnahme prüfte – der Schlussmann parierte glänzend (43.). Somit blieb es zur Halbzeit bei der knappen, aber nicht unverdienten Gäste-Führung.

Pepic belohnt sich und den F.C. Hansa

Nach Wiederanpfiff waren es erneut die Rostocker, die zuerst gefährlich wurden – und zwar wiederholt durch Lukas Scherff. Der Abschluss des 22-Jährigen geriet jedoch zu zentral, Eisele hatte keine Probleme (47.). Auch im Anschluss war die Kogge aktiver, vor dem Tor fehlte allerdings die letzte Konsequenz. Diese versuchte Trainer Härtel dann einzuwechseln: Wannenwetsch verließ das Grün, Offensivmann Hilßner ersetzte ihn. Die ersehnte Torgefahr blieb auch mit neuem Personal erst einmal aus, unter anderem aufgrund wiederholter Ungenauigkeiten im Passspiel.

Die fehlende Durchschlagskraft des F.C. Hansa war indes auch auf das konzentrierte Abwehrverhalten des Gegners aus Sachsen-Anhalt zurückzuführen. Die Mannschaft von Torsten Ziegner stand äußerst kompakt, ab der Mittellinie gab es für Rostock kaum noch ein Durchkommen. So bekamen die 12.000 Zuschauer im zweiten Durchgang lange Zeit ein eher ereignisarmes Montagsspiel zu sehen. Es dauerte bis zur 76. Spielminute, bis die Hausherren zur Schlussoffensive bliesen: Im Sechzehner kam Bankiadi an den Ball, der Schuss des Offensivmannes wurde zunächst geblockt. Den Abpraller bekam mit Ahlschwede jedoch ein weiterer Hansa-Akteur vor die Füße – auch dessen Abschluss kam nicht durch das HFC-Defensivbollwerk und wurde über den Querbalken gelenkt (77.). Jens Härtel erkannte, dass nun noch einmal Räume entstanden und zog die letzten beiden Wechsel: Williams und Bischoff kamen für Riedel und Öztürk.

Die nächste Möglichkeit hatten die ganz in rot gekleideten Gäste: Ein zu kurz geratener Klärungsversuch der Hansa-Hintermannschaft landete im Strafraum bei Angreifer Sohm, dieser zog direkt ab – knapp rechts vorbei (79.). Dennoch war Rostock nun da: Die Angriffe wurden zielstrebiger, die Halle-Profis hingegen schienen nach der englischen Woche erschöpft. Und das nutzte der FCH: Der auffällige Pepic kam etwa 20 Meter vor dem Kasten an die Kugel, der platzierte Abschluss des Offensivmannes schlug rechts unten ein (85.). Bei den Gästen war die Luft nun endgültig raus, jedoch schlugen auch die Rostocker aus ihrer Überlegenheit kein weiteres Kapital. Somit blieb es beim 1:1, das sich die Kogge in der Schlussphase redlich verdiente. Im Gesamtklassement hilft der Punkt beiden Mannschaften nur bedingt weiter. Während Halle den Sprung auf Platz drei verpasst, bleibt Hansa Siebter und hat acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

   

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