Nur 1:1 beim TSV Havelse: Kein Viktoria-Sieg bei Toku-Debüt
Zum Abschluss des 29. Spieltages endete das Kellerduell zwischen dem TSV Havelse und Viktoria Berlin am Montagabend mit einem 1:1-Remis – ein Punkt, der keinem der beiden Teams weiterhilft. Während die Gäste über das gesamte Spiel die bessere Mannschaft waren und auch in Führung gingen, kam der TSV mit einer der wenigen eigenen Offensivaktionen zum Ausgleich und konnte diesen am Ende selbst in Unterzahl verteidigen.
Havelses Gubinelli kontert Viktorias Gunte
TSV-Übungsleiter Rüdiger Ziel änderte seine Anfangself nach dem 0:0 gegen Viktoria Köln gleich viermal. Für Julius Düker, Kianz Froese, Fynn Lakenmacher und Niklas Tasky begannen Tobias Fölster, Leonardo Gubinelli, Julius Langfeld und Noah Plume. Auch Viktoria-Trainer Farat Toku änderte bei seinem Debüt auf der Bank der Hauptstädter die Startformation im Vergleich zur 1:4-Niederlage aus dem Nachholspiel gegen Halle auf vier Positionen. Brooklyn Ezeh, Tobias Gunte, Cebrails Makreckis und Christopher Theisen ersetzten Alexander Hahn, Jakob Lewald, Pasqual Verkamp und Shinji Yamada.
In der HDI-Arena zu Hannover waren noch keine zwei Minuten absolviert, da hätten die Gäste aus Berlin schon in Führung gehen können. Auf der rechten Seite kam Enes Küc an das Leder und passte flach ins Zentrum zu Christopher Theisen. Der 28-Jährige zog umgehend aus der Nahdistanz ab, verfehlte den rechten Pfosten aber um einen halben Meter (2.). Die Viktoria blieb in der Folge das bessere Team. Ezehs Eckball fand im Zentrum den Kopf des einstartenden Gunte, der aus fünf Metern ins linke Eck zum 1:0 traf (10.). Weiter ging die Druckphase der Berliner. Theisen behauptete das Spielgerät links im Strafraum und legte in den Rückraum ab für Lucas Falcao. Dessen Schuss wurde abgefälscht und rutschte Norman Quindt im Tor der Gastgeber durch die Hände. Den Nachschuss von wiederum Falcao konnte der Schlussmann allerdings am Tor vorbei lenken (17.).
Ein wenig aus dem Nichts glich der TSV mit der ersten eigenen Offensivaktion das Spiel aus. Nach einem bösen Fehlpass von Viktorias Keeper Julian Krahl leitete Niklas Teichgräber den Ball direkt zu Leonardo Gubinelli. Dessen Abschluss aus 14 Metern konnte der Schlussmann erneut nicht sicher parieren und fälschte ihn unglücklich ins eigene Tor ab (21.). Im Verlaufe der folgenden Minuten beruhigte Havelse das Spiel merklich und zeigte sich ein ums andere Mal mehr in der Offensive. Eine Flanke von Florian Riedel konnte Krahl erneut nicht festhalten, doch seine Vorderleute waren auf dem Posten und konnten klären (34.). Auf der Gegenseite segelte auch TSV-Keeper Quindt unter einer Flanke hindurch (38.). Dennoch blieb es beim 1:1-Remis zur Pause.
Viktoria kann eigene Überzahl nicht nutzen
Der zweite Durchgang begann ebenso ruhig, wie der erste aufgehört hatte. Es dauert einige Minuten bis zur ersten nennenswerten Aktion. Eine scharfe Hereingabe von Ezeh von der rechten Seite rauschte nur knapp am langen Pfosten vorbei (52.). Eine Minute später musste Quindt einen abgefälschten Abschluss von Küc parieren (53.). Auch die nächste Aktion blieb eher auf dem Niveau einer Halbchance. Falcaos Versuch aus elf Metern wurde von Arkenberg geblockt (61.).
Der erste zwingende Abschluss des zweiten Durchgangs ging ebenfalls auf das Konto der Berliner. Aus knapp 23 Metern versuchte sich der Ex-Unioner Björn Jopek mit einem Distanzschuss. Quindt versuchte das Spielgerät zu fangen, ließ es jedoch durchrutschen und hatte Glück, dass das Leder nicht im eigenen Tor einschlug (68.). Das negative Highlight des Spiels ergab sich zehn Minuten darauf, als sich Christopher Theisen nach Foulspiel von Oliver Daedlow schwerer am linken Fuß verletzte und ausgewechselt werden musste (77.).
Den folgenden Freistoß aus gut 30 Metern zirkelte Ezeh aufs linke Kreuzeck, doch Quindt konnte mit einer starken Parade das 1:2 verhindern. Nur eine Minute später brachte Tobias Förster per Notbremse Moritz Seiffert zu Fall und wurde folgerichtig mit der roten Karte des Feldes verwiesen (81.). Den anschließenden Freistoß setzte wieder Ezeh über die Querlatte (82.). In Überzahl wurde der Druck der Gäste auf das Siegtor noch größer, während Havelse nur noch aufs Verteidigen bedacht war. Die nächste Chance auf den Siegtreffer war erneut ein Standard von der Strafraumkante, den diesmal Küc über die Latte zog (89.). In der dritten Minute der Nachspielzeit bekam Christopher Menz aus knapp zwölf Metern einen weiteren Abschluss, zog aber deutlich über das Tor (90.+3). Somit blieb es am Ende beim 1:1-Unentschieden, mit dem beide Teams im Abstiegskampf wenig anfangen können und auf der Stelle treten. Berlin bleibt nach dem achten sieglosen Spiel in Folge auf Rang 16 und liegt drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, hat aber immerhin die Serie von vier Pleiten hintereinander gestoppt. Havelse ist nach wie vor 19. – mit sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer.