VfB Oldenburg unterliegt Zwickau trotz Führung und steigt ab
Der VfB Oldenburg ist abgestiegen – und damit nach nur einem Jahr zurück in der Regionalliga! Im ersten Sonntagsspiel musste der VfB trotz einer frühen Führung eine 1:2-Pleite gegen den FSV Zwickau hinnehmen. Als 16. der Tabelle fehlen den Norddeutschen vor dem letzten Spieltag sechs Punkte aufs rettende Ufer. Der FSV bleibt indes Vorletzter.
Frühe VfB-Hoffnung dank Brand
Ein absolutes Endspiel erwartete den VfB Oldenburg an diesem Sonntag gegen den bereits abgestiegenen FSV Zwickau. Aufgrund des Sieges vom Halleschen FC gegen Rot-Weiss Essen am Samstagnachmittag war der VfB bei sechs Punkten Rückstand aufs rettende Ufer zum Siegen verdammt. Dabei konnte nicht im heimischen Stadion am Marschweg gespielt werden, da das Landesturnfest in der Stadt stattfindet. Mit einmaliger Erlaubnis ging es ins 60 Kilometer entfernten Wilhelmshaven. Im Vergleich zum überraschenden 3:1-Erfolg bei Waldhof Mannheim am letzten Samstag wechselt VfB-Trainer Fuat Kilic lediglich auf einer Position: Für den gelb-gesperrten Buchtmann rückte Zietarski in die Startelf. Beim FSV Zwickau, der als Tabellenvorletzter um nicht mehr viel spielt, stellte Trainer Ronny Thielemann im Gegensatz zum 0:1 gegen Dresden Möker anstelle von Löhmannsröben auf.
Aufgrund der prekären Situation machte der VfB von Beginn an viel Druck. Zwickaus Frick war dabei zu einem frühen ersten taktischen Foul gezwungen, für das er Gelb sah und womit er einen gefährlichen Freistoß aus 18 Metern verursachte. Diesen setzte Ex-Zwickauer Starke in der 5. Spielminute knapp einen Meter über den Kasten. Wenige Sekunden später klingelte es dann aber. Nach einem Ballgewinn von Stendera ging es schnell, ehe die Kugel bei Schäfer landete, der Brand perfekt schickte. Vor Keeper Brinkies blieb der Oldenburger cool und legte zum 1:0 ins lange Eck (8.). Erst danach wurden die Gäste dann auch selbst aktiv. Infolge einer Flanke kam Schneider aus kurzer Distanz zu einer Direktabnahme, die er aber über das Tor zielte (12.). In der 19. Spielminute setzte sich Baumann im Eins-gegen-Eins gegen Knystock durch, zielte allerdings ebenfalls zu hoch.
In der Folge verflachte das Spiel ein wenig. Gefährlich wurde es dann nach einiger Zeit auf der Gegenseite wieder, als Starke sich auf der linken Seite durchsetzte und zu einer Flanke an den zweiten Pfosten ansetzte, wo er Brand fand, der seine Füße aus spitzem Winkel jedoch nicht mehr sortiert bekam und so den zweiten Treffer verpasste (26.). Hoch kochten die Emotionen gut zehn Minuten später, als Stendera nach einem Abpraller von Brinkies zu zwei weiteren Abschlüssen kam, die Frick für den geschlagenen Schlussmann auf der Linie rettete. Da die Kugel dabei an den Stützarm des Zwickauers prallte, forderten die Oldenburger einen Elfmeter – vergeblich (37.). Vor der Pause wollten die Zwickauer dann über Schneider nochmals schnell umschalten, was VfB-Routinier Appiah plump unterband und so zwei Minuten vor dem Halbzeitende ebenfalls noch Gelb sah. Danach war Pause. Nach einem fulminanten Start gingen die Gastgeber mit einer knappen Führung in die Kabine.
Baumann schockt den VfB doppelt
Mit einem Wechsel bei den Zwickauern, bei denen Butzen nun für von Schroetter spielte, ging es in den zweiten Durchgang. Dieser sollte mit einem absoluten Schocker aus VfB-Sicht beginnen. Nach einem langen Ball machte Baumann die Kugel gut fest, drehte sich um Appiah und nagelte die Kugel nur 27 Sekunden nach Wiederanpfiff wuchtig zum 1:1 ins kurze Eck. Der (hohe) Sieg, der den Klassenerhalt weiter möglich machen würde, wurde nun wieder unwahrscheinlicher. Stattdessen weiter der FSV. Nach einem Konter kam Eichinger aus spitzem Winkel zum Abschluss, schoss aber über das Tor (50.). Eineinhalb Minuten später erfolgte der nächste Abschluss von Gomez, welcher allerdings einen halben Meter am Gehäuse vorbei flog. VfB-Trainer Kilic reagierte und brachte mit den Offensivspielern Wegner, Deichmann und Ademi drei neue Kräfte (55.).
Kurz darauf wurde es auch erstmals im zweiten Durchgang etwas zwingender, als Brinkies bei einem Versuch von Wegner aus kurzer Distanz in der 61. Minute eingreifen musste. Im direkten Gegenzug versuchte sich dann erneut Gomez, welcher aber erneut am Tor vorbeischoss. Der VfB kam nach dem Schock nach der Pause kaum noch ins eigene Spiel, sodass die Gäste kaum Probleme hatten, ihr eigenes Spiel aufzuziehen und immer wieder eigene Chancen zu kreieren. So kam Schneider von der Strafraumkante zu einem Abschluss, der sein Ziel allerdings verfehlte (65.). Es folgten weitere Wechsel, die den FSV nochmal weiter belebten. In der 72. Spielminute kippte das Spiel dann beinahe endgültig. Wieder kam Baumann in ein Eins-gegen-Eins, was er für sich entschied, sodass er frei vor Keeper Dornebusch auftauchte, mit seinem Flachschuss aber scheiterte. Die folgende Ecke brachte den nächsten Abschluss von Voigt, welchen Dornebusch dann erneut abfangen konnte (74.).
Es folgten Wechsel auf beiden Seiten, die die Schlussphase einläuteten. Viel kam im zweiten Durchgang aber nicht mehr vom VfB, der zum Siegen verdammt war. Das sollte sich in den finalen Minuten nochmal ändern. Erst scheiterte Brand aus spitzem Winkel an Brinkies, ehe wenige Sekunden später Stendera per Schlenzer knapp am Kasten vorbei schoss (80.). Drei Minuten später fand eine Flanke Joker Badjie im Zentrum, dessen Kopfball aber weit über das Gehäuse flog. In den letzten Minuten schwächte sich der VfB dann nochmal selbst. Nach einem Foul sah Stendera zunächst Gelb, ehe er nicht mit Meckern aufhörte und binnen Sekunden die Ampelkarte sah (86.). In Unterzahl kam der VfB dann beinahe noch zu einer letzten Chance, doch verhinderte Frick den Schuss von Brand (89.). Statt Ausgleich sollte es dann noch dicker kommen. Infolge eines Freistoßes bekam Baumann am Fünfer zu viel Platz und stellte auf 2:1 für den FSV (90.+4.). Dann war Schluss. Durch die Pleite kommt für die Oldenburger jede Hoffnung zu spät. Mit sechs Punkten Rückstand auf Platz 16 ist der VfB nicht mehr zu retten und steigt nach einem Jahr wieder ab. Der FSV Zwickau bleibt Tabellenvorletzter. Für das finale Spiel reist der VfB nach Dresden. Zwickau empfängt 1860 München.