3:1 gegen Münster: SV Meppen rückt oben ran
Preußen Münster bleibt auch nach der Entlassung von Sven Hübscher unter Interimscoach Arne Barez ohne Sieg und wartet nun seit mittlerweile 14 Spielen auf einen Erfolg. Beim 1:3 in Meppen offenbarten die Preußen wieder einmal große Lücken in der Defensive und kassierte nur Dank der Abschlussschwäche der Gastgeber keine weiteren Gegentreffer. Beim SVM ragte einmal mehr Deniz Undav heraus.
Münster mit gewohnten Defensivproblemen
Für Preußen Münster ging es in der ersten Partie nach Sven Hübscher beim Auswärtsspiel im knapp hundert Kilometer entfernten Meppen darum, sich den Nichtabstiegsplätzen wieder etwas anzunähern. Dafür brauchten die Adlerträger unbedingt einen Sieg. Und Interimscoach Arne Barez nahm dafür im Vergleich zum 1:3 gegen Waldhof Mannheim in der Vorwoche zwei Veränderungen vor und brachte Okan Erdogan und Maurice Litka für Simon Scherder und Fridolin Wagner. Meppen hingegen hatte die Chance, mit einem Erfolg sechs Plätze gut zu machen und von Rang zwölf bis auf den sechsten Platz zu klettern.
Und die Hausherren begannen auch direkt etwas zielstrebiger als die zu Beginn sehr nervösen Gäste aus Münster. Einen Abschluss von Deniz Undav aus spitzem Winkel parierte Maximilian Schulze Niehues erst im Nachfassen (6.). Knapp zehn Minuten später machte es der Meppener Stürmer besser: Nach einem hohen Anspiel drehte sich Undav artistisch um seinen Gegenspieler Erdogan und hob den Ball von der Strafraumkante mit dem linken Fuß sehenswert über Schulze Niehues in den rechten Torwinkel (15.). Es war bereits das zehnte Saisontor des 23-Jährigen, der dazu auch noch neun Assists vorweisen kann und damit seine Führung in der Scorerliste der Liga weiter ausbauen konnte.
Meppen blieb auch danach gegen kämpferische aber dennoch häufig überforderte Preußen das bessere Team und hatte nach einer halben Stunde die nächste gute Möglichkeit durch Valdet Rama. Doch der Mittelfeldspieler schoss aus bester Position links am Tor vorbei (32.). Barez reagierte nun und brachte schon nach 35 Minuten Nico Brandenburger für den unscheinbaren Litka, um mehr Kontrolle im Mittelfeld zu generieren. Das ging zumindest soweit auf, dass Meppen bis zum Halbzeitpfiff nur noch einen Torschuss durch Undav (44.) verbuchen konnte, während auch Münster durch Heinz Mörschel wenigstens noch einen Abschluss in den ersten 45 Minuten zu verzeichnen hatte (42.).
Guder macht den Deckel drauf
Mit Wiederanpfiff bot sich den Fans im Emsland zunächst weiterhin das gleiche Bild. Meppen stürmte und hatte in Person von Rama die nächste Möglichkeit, dessen Abschluss ging aber knapp am linken Pfosten vorbei (46.). Auf der anderen Seite prüfte Kevin Rodrigues Pires Erik Domaschke mit einem Distanzschuss, den der Meppener Keeper aber locker fangen konnte (51.). Die Adlerträger kamen nun aber nach und nach besser in die Begegnung, zudem erfuhren die Meppener eine Schwächung im Mittelfeld. Bei einer Klärungsaktion im eigenen Strafraum knickte Marius Kleinsorge unglücklich um und musste ausgewechselt werden. Für den Mittelfeldspieler kam René Guder (60.).
Die nächste Großchance gehörte dennoch wieder den Blau-Weißen: Eine scharfe Hereingabe von der linken Seite durch Rama brachte Undav per Außenrist aufs Tor und Schulze Niehues hielt mit einem starken Reflex auf der Linie das 0:1 (64.). Die Freude über die Parade hielt aber nicht lange. Münster bekam einen Eckball zugesprochen und wurde ausgekontert, wobei Guder zunächst am Münsteraner Torhüter scheiterte und Luka Tankulic den Abpraller per Kopf zum 2:0 im Tor unterbrachte (67.).
Es sah so aus, als sei das Spiel bereits entschieden, doch Münster kam tatsächlich noch einmal zurück in die Begegnung. Der eingewechselte Rufat Dadashov war nach einem Freistoß zur Stelle und stocherte den Ball zum 1:2-Anschlusstreffer ins Netz (75.). Trotzdem blieb ein Aufbäumen des Kellerkindes aus, stattdessen hatte Meppen noch einen Treffer parat. Undav gewann den Ball im Mittelfeld und spielte einen tollen Steilpass auf Guder, der mit seinem Abschluss ins lange Eck das entscheidende 3:1 besorgte und Undav somit zu einem weiteren Scorerpunkt verhalf (84.). Kurz vor Schluss flog dann noch Münsters Linksverteidiger Niklas Heidemann nach einer Notbremse mit Rot vom Platz (89.), in weitere Tore konnte Meppen die Überzahl allerdings nicht mehr umwandeln, womit es beim schmeichelhaften 1:3 aus Münsteraner Sicht blieb.
Meppen ist nun Sechster und liegt nur noch fünf Punkte hinter Eintracht Braunschweig auf Rang drei. Am kommenden Samstag kommt es zum direkten Duell. Münster hingegen bleibt Tabellen-Vorletzter, hat mittlerweile einen Rückstand von acht Punkten auf einen Nichtabstiegsplatz und muss bereits am Freitag (19 Uhr) zu Hause gegen Magdeburg einen erneuten Anauf versuchen, um endlich wieder Punkte zu sammeln.