16 auslaufende Verträge: Komplizierte Waldhof-Planungen
Der SV Waldhof Mannheim ist wohl der größte Überflieger der Drittliga-Spielzeit 2019/20. Ein Faustpfand, der den Buwe vor der Corona-Pause den zweiten Tabellenrang einbrachte: die starken Leistungen der Stammkräfte rund um Kevin Conrad, Maurice Deville und allen voran Topscorer Gianluca Korte. Doch ebenjene Säulen der Mannschaft gehören zu 16 Akteuren, deren Verträge beim Waldhof in diesem Sommer auslaufen.
Korte und Co. nur bis 2020 gebunden
Für Vereine der dritten Liga ist es bekanntermaßen schwer, Leistungsträger nach einer starken Spielzeit zu halten. Lukrative Angebote aus der Beletage des nationalen und internationalen Fußballs lassen den Teams oft keine andere Möglichkeit, als ihre stärksten Kräfte schweren Herzens ziehen zu lassen – nicht selten aufgrund kurz befristeter Arbeitsverträge auch zum Nulltarif. Ebenjene ablösefreien Abgänge muss nun auch Aufsteiger Waldhof Mannheim in gleich 16 Fällen befürchten.
Ob Kapitän Kevin Conrad, Rechtsaußen Maurice Deville oder auch Topscorer Gianluca Korte – sie alle besitzen in der Kurpfalz nur noch Verträge bis zum Ende dieses Sommers. Hinzu kommt erschwerend auch noch, dass die Vereine der 3. Liga durch die Corona-Krise vor massiven finanziellen Problemen und etlichen Fragezeichen stehen, sodass die Vertragsverhandlungen mit den Spielern und Verantwortlichen derzeit auf Eis liegen.
"Weiß gerade gar nicht, was ich anbieten kann"
"Ich denke schon darüber nach, dass jetzt eigentlich die Phase wäre, in der es Gespräche hinsichtlich einer Vertragsverlängerung geben würde", muss auch Gianluca Korte gegenüber der "Rhein-Neckar-Zeitung" einräumen, dass er die zukunftsklärenden Gespräche derzeit vermisst. Gleichzeitig betont der 29-Jährige jedoch auch: "Es gibt im Moment für uns alle wichtigere Themen als meine vertragliche Situation." Keine Frage: Korte wird es aufgrund seiner bärenstarken Saison (sechs Treffer und fünf Vorlagen in 24 Partien) trotz Corona sicherlich nach Auslauf seines Arbeitspapiers nicht an Angeboten mangeln. Für viele seiner Kollegen, die sich vielleicht nicht dermaßen ins Rampenlicht spielen konnten, stellt sich die Lage jedoch deutlich kritischer dar.
Und da wäre ja auch noch Cheftrainer Bernhard Trares, um den sich immer mal wieder Wechselgerüchte ranken und dessen Kontrakt ebenfalls im Sommer ausläuft. "Es gibt hier und da mal ein Gespräch, aber ich weiß ja gerade gar nicht, was ich anbieten kann", verweist Mannheims Sportlicher Leiter Jochen Kientz gegenüber der Zeitung auf die verzwickte Lage aufgrund der tobenden Pandemie sowie der ungeklärten Frage nach dem weiteren Vorgehen in der Liga und macht deutlich, in welch misslicher Lage sich wohl die meisten Vereine aktuell befinden. Ausgang offen.