1860 am Tiefpunkt: Pfeifkonzert und "Trainer raus"-Rufe

Es sind gerade mal drei Spieltage absolviert, doch beim TSV 1860 München brennt bereits der Baum. Drei Niederlagen aus den ersten drei Partien bei 2:7 Toren bedeuten den schwächsten Saisonstart seit 16 Jahren, mit Tabellenplatz 20 haben die Löwen zudem einen Tiefpunkt in der 3. Liga erreicht. Trainer Argirios Giannikis steht bereits in der Kritik.

"So können wir nicht weitermachen"

Ohrenbetäubend laut war es, das Pfeifkonzert von den Rängen im Grünwalder Stadion mit Abpfiff des Spiels gegen Viktoria Köln. Und als hätten die Fans ihren Unmut über die dritte Niederlage im dritten Spiel und die saisonübergreifend vierte Heimpleite in Folge damit nicht schon genug zum Ausdruck gebracht, skandierten sie, als die Mannschaft in die Kurve kam, auch noch "Wir haben die Schnauze voll".

Auch einige "Trainer raus"-Rufe waren zu hören. "Natürlich fühlt es sich nicht gut an, wenn man in seinem eigenen Stadion ausgepfiffen wird, aber in erster Linie sind wir dafür verantwortlich, dass die Fans sauer sind", sagt Max Reinthaler in der "Süddeutschen Zeitung". Dem Innenverteidiger ist bewusst: "Wir müssen uns schleunigst straffen. So können wir nicht weitermachen."

Keine Frage: Nach dem schlechtesten Saisonstart seit 16 Jahren brennt bei den Löwen bereits früh in der Saison der Baum. Erstmals überhaupt sind die Löwen das Schlusslicht der 3. Liga – ein neuer Tiefpunkt ist erreicht. Dass es nach dem XXL-Umbruch im Sommer mit 20 Ab- und 10 Zugängen Zeit benötigen würde, ehe sich die neue Mannschaft gefunden hat, war zwar abzusehen. Doch die Geduld der Anhänger scheint – nicht zuletzt aufgrund der schwachen Vorsaison – bereits aufgebraucht zu sein.

Nur zwei Siege aus den letzten 14 Spielen

Vor allem Trainer Argirios Giannikis steht nach dem historischen Fehlstart bei vielen Anhängern in der Kritik. Nachdem sein in der Sommerpause einstudiertes 4-2-2-2-System nicht griff, stellte er gegen Köln auf 3-4-1-2 um, fand aber auch darin nicht die Lösung. Bezeichnend: Wie schon vor zwei Wochen gegen den VfB Stuttgart II wechselte er zur Pause dreifach. Ein Eingeständnis, das sein Plan nicht funktioniert hatte.

Für einen Trainerwechsel scheint es nach nur drei Spieltagen zwar noch zu früh, die Bilanz unter dem Deutsch-Griechen in den letzten Monaten ist allerdings verheerend: So gelangen seit Anfang März in 14 Spielen gerade mal zwei Siege und zwei Unentschieden. Macht einen Punkteschnitt von lediglich 0,57 in diesem Zeitraum. Auch insgesamt liest sich die Bilanz des 44-Jährigen mit 1,18 Zählern aus 22 Liga-Partien nicht überzeugend. Zum Vergleich: Vorgänger Maurizio Jacobacci kam in 31 Liga-Spielen immerhin auf einen Schnitt von 1,35.

Vor dem Auswärtsspiel in Ingolstadt stehen die Löwen nun maximal unter Druck. Geht auch die vierte Partie verloren, könnte es für Giannikis, der auch das Training am Montagvormittag leitete, eng werden, zumal danach die Länderspielpause ansteht – und anschließend mit Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld zwei Spitzenteams warten. Auf die Frage zu ihm selbst sagte der Löwen-Coach am Sonntag: "Es geht jetzt nicht um Druck beim Trainer, sondern darum, dass wir den Fokus auf den Platz legen müssen."

   

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