Bis Dienstag: 1860-Coach Bierofka nimmt sich eine Auszeit

Ein Maulwurf "aus dem inneren Kreis des Vereins" war es, der 1860-Trainer Daniel Bierofka im Anschluss an den 4:2-Sieg gegen Viktoria Köln dazu bewog, deutliche Kritik zu äußern. Bis Dienstag hat sich der Coach nun eine Auszeit genommen, wie die "TZ" berichtet.

Undichte Stelle im Verein

"Lange schaue ich mir das nicht mehr an." Mit diesen klaren Worten hatte sich Bierofka darüber echauffiert, dass Interna an die Öffentlichkeit gelangt waren. Konkret ging es um angeblich unzufriedene Spieler, eine falsche Trainingssteuerung und einen fehlenden "Plan B" – der "Kicker" hatte am Donnerstag darüber berichtet. Dabei ist es wohl weniger die Kritik an seiner Arbeit, sondern vielmehr die undichte Stelle innerhalb des Vereins, die Bierofka in Rage brachte. "Es ist nicht das erste Mal, dass das passiert", schimpfte der Löwen-Coach am Samstag – es scheint in ihm zu brodeln. Auch, weil ihm offenbar zum Teil die Wertschätzung fehlt.

Um sich über seine Zukunft beim TSV 1860 Gedanken zu machen, hat sich der 40-Jährige nach "TZ"-Angaben zunächst bis Dienstag eine Auszeit genommen. Das Auslaufen der Mannschaft am Sonntag überließ er seinem Assistenten Oliver Beer, am Montag ist trainingsfrei. "Er hat die Mannschaft direkt nach dem Spiel darüber informiert. Grundsätzlich ist das legitim, wenn ein Angestellter mal Zeit für sich oder die Familie benötigt. Wir nehmen das so zur Kenntnis", erklärt Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel gegenüber dem Blatt.

Bereits Anfang September hatte jedoch eine Pressemitteilung des Vereins für Unruhe gesorgt, klang diese doch nicht nach voller Rückendeckung für den Trainer: "Erhält er ein attraktives Angebot eines höherklassigen Klubs, kann ihm niemand verdenken, wenn er die Offerte annehmen würde. Der TSV 1860 München hat vor Daniel Bierofka existiert und er wird es auch nach ihm tun."

"Vollste Rückendeckung"

Gorenzel kann Bierofkas Ärger derweil verstehen, wie er der Zeitung sagte: "Ich habe absolutes Verständnis für seinen Ärger." Zeitgleich betont der Österreicher aber auch: "Kritik gehört zum Profifußball dazu. Es ist auch normal, dass Kritik aufkommt, wenn ein Verein in einer schwierigen Situation steckt. Jeder kennt die Emotionen von Daniel Bierofka und schätzt sie." Gorenzel seht dabei voll hinter dem 1860-Coach – und möchte "in aller Deutlichkeit" betonen: "Der Trainer hat in der Vergangenheit die vollste Rückendeckung bekommen, vom Verein, von den Gesellschaftern – und vor allem von der Geschäftsführung. Ich selber habe vollstes Vertrauen in unsere sportliche Konstellation und habe den Trainer auch gestützt, wann immer es angebracht war."

Auch Präsident Robert Reisinger ließ ausrichten: "Das Präsidium steht voll und ganz hinter Daniel Bierofka." Ein schneller Abschied von Bierofka scheint unwahrscheinlich. Dennoch bleibt offen, wie lange der 40-Jährige noch an der Seitenlinie stehen wird. Doch 1860 ohne Bierofka? "Das ist ehrlich gesagt nicht vorstellbar für mich", sagte Sascha Mölders nach dem Sieg gegen Viktoria Köln.

   

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