1860: Entscheidung über Stadion-Umbau bis Ende März möglich
In die Diskussion über den Umbau des Stadions von 1860 München an der Grünwalder Straße soll nach einer monatelangen Hängepartie offenbar neue Bewegung kommen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) jedenfalls stellt den Löwen unter der Voraussetzung vollständig erfüllter Formalien den für die Millionen-Maßnahme benötigten Stadtrats-Beschluss bis Ende März in Aussicht.
Beschluss "hoffentlich im ersten Quartal“
Er würde keine Rücknahme der bereits vor den letzten Kommunalwahl 2020 gemachten Grundsatzzusage der Politik für die Erweiterung der Arena erwarten, sagte Reiter im Neujahrs-Interview der Münchner "AZ": "Die 'Löwen‘ haben verstanden, dass wir noch Unterlagen brauchen, um offene Fragen zu klären. Dann wird der Stadtrat hoffentlich im ersten Quartal 2022 den Umbau beschließen."
Bereits seit 2019 beschäftigen die Pläne für die Modernisierung der Traditions-Spielstätte, die in der laufenden Saison auch schon vom 1860-Ligarivalen Türkgücü München genutzt worden ist, den Verein sowie Politik und Verwaltung. Im Idealfall ist eine Erhöhung der Zuschauerkapazität um mehr als 3.000 Plätze auf insgesamt 18.150 Plätze vorgesehen. Zudem sollen die Tribünen aus Lärmschutzgründen komplett überdacht werden. Die Kosten für sämtliche Umbaumaßnahmen sind in einer Machbarkeitsstudie auf 30 Millionen Euro veranschlagt worden.
Stadtoberhaupt weist 1860-Vorwürfe zurück
Zuletzt war der Umfang des Umbaus vor allem auch wegen der Corona-Pandemie sowie des allgemeinen Preisanstiegs mehrfach hinterfragt worden. Außerdem hatte die 1860-Führung in den vergangenen Wochen wiederholt kritisiert, dass noch keine persönlichen Gespräche zwischen Stadt und Klub angesetzt worden sind. "Wir wünschen uns Klarheit von der Stadt", erklärte 1860-Präsident Robert Reisinger: "Wir haben die hundertprozentige Zusage, dass das Grünwalder Stadion zweitligatauglich hergerichtet wird, aber es fehlen entscheidende Details der Ausgestaltung. Alle Stadtratsfraktionen haben sich seinerzeit für den Umbau ausgesprochen. Wenn jetzt kein Geld mehr da ist, muss das auch so kommuniziert werden. Die Stadt ist am Zug."
Reiter hat für die Ungeduld und Vorwürfe des Vereins kein Verständnis. "Wir sind bereit, im 60er-Stadion zusätzliche Plätze zu bauen und Millionen an Steuergeldern dafür auszugeben. Deshalb finde ich es absurd, wenn der Verein behauptet, wir würden nicht auf Augenhöhe mit den Verantwortlichen reden“, meinte das Stadtoberhaupt.