0:3 beim BVB II! TSV 1860 fällt nach der Pause auseinander
Zum Abschluss des 17. Spieltages musste 1860 München bei der U23 von Borussia Dortmund am Sonntagabend eine herbe 0:3-Pleite hinnehmen. Nachdem im ersten Abschnitt trotz einiger Chancen auf beiden Seiten noch keine Tore fielen, fasste sich Pohlmann nach der Pause ein Herz und sorgte mit einem Traumtor für die BVB-Führung. In der Folge zerfielen die Löwen in alle Einzelteile. Durch die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen steckt 1860 mehr denn je in der Krise.
Munterer erster Durchgang bleibt torlos
BVB-Trainer Jan Zimmermann veränderte seine Aufstellung nach dem 0:2 in Aue auf vier Positionen: Ostrzinski, Suver, Azhil und Roggow rückten für Estevao, Papadopoulos, Blank (Rot-Sperre) und Kamara in die Startelf. Sein Gegenüber Maurizio Jacobacci nahm nach dem 0:1 gegen Unterhaching zwei Wechsel vor. Lang ersetzte den gelb-rot gesperrten Glück, zudem kehrte der zuletzt verletzte Guttau für Ludewig in die Startelf zurück. Nach den enttäuschenden Ergebnissen in den letzten Wochen waren die Löwen offensichtlich auf Wiedergutmachung aus und legten sehr engagiert los. Nach einer schönen Kombination verzeichnete Guttau den ersten Abschluss der Partie, sein Versuch wurde aber abgefälscht (4.). Der anschließende Eckball wurde ebenfalls gefährlich, BVB-Keeper Ostrzinski war aber gegen Lang zur Stelle.
Kurz darauf kam Guttau freistehend zum Kopfball, konnte aber zu wenig Druck hinter den Ball bringen (6.). In der 9. Minute zappelte der Ball dann nach einem Starke-Distanzschuss im Dortmunder Netz, doch der Treffer fand keine Anerkennung, weil Schiedsrichter Bartnitzki ein Foulspiel in der Entstehung des Treffers ahndete. Dortmund meldete sich in der 11. Minute das erste Mal an, doch Richter, der im Löwen-Tor erneut den Vorzug vor Hiller erhalten hatte, war schneller am Ball als der durchgestartete Hettwer. Noch gefährlicher wurde es in der 18. Minute, als Elongo-Yombo nach einem schnellen Dortmunder Konter alleine auf Richter zulief, mit seinem Abschluss aber an diesem scheiterte. Das hätte durchaus die Führung für Dortmund sein können.
Insgesamt war 1860 in der ersten Halbzeit aber die klar tonangebende Mannschaft. Allerdings verpassten es die Münchner, sich mit einem Torerfolg zu belohnen – so auch in der 29. Minute, als Ostrzinski stark gegen aus der Nahdistanz gegen Rieder und kurz darauf aus der Ferne gegen Zejnullahu parierte. Gegen Ende der ersten Halbzeit kam dann der BVB mehr und mehr in Fahrt und bereitete der Löwendefensive mit seinen schnellen Angreifern Probleme. Ein Pohlmann-Schuss von der Strafraumkante zwang Richter zu einer Glanzparade (42.). Da die jungen Borussen aber ebenso wie die Löwen die nötige Kaltschnäuzigkeit im Abschluss vermissen ließen, ging es mit 0:0 in die Halbzeit, obwohl das muntere Geschehen durchaus einen Treffer hergegeben hätte.
Pohlmanns Hammer eröffnet den Torreigen
Der zweite Durchgang konnte zunächst nicht mit dem abwechslungsreichen ersten Abschnitt mithalten. Beide Mannschaften zeigten sich zwar bemüht, fanden aber im immer dichter werdenden Schneefall nur noch selten die Mittel, um die gegnerischen Defensivreihen in Verlegenheit zu bringen. Ein lautes Raunen ging erst wieder in 60. Minute durchs Stadion, als Löwen-Verteidiger Verlaat eine Flanke im Strafraum an den Arm bekam. Schiedsrichter Bartnitzki wertete die Szene aber nicht als strafbar und verzichtete auf einen Elfmeterpfiff.
Ansonsten plätscherte das Geschehen aber eher vor sich hin – bis sich Pohlmann in der 63. Minute ein Herz fasste: Aus dem Mittelfeld kommend dribbelte sich der 22-Jährige energisch gegen mehrere Gegenspieler durch und jagte den Ball dann von der Strafraumkante unwiderstehlich ins Netz. Ein Treffer der Marke Traumtor! Die Löwen waren durch den Gegentreffer merklich geschockt. Abgesehen von einem Verlaat-Abschluss nach einer Ecke (74.) brachte der TSV offensiv gar nichts mehr zustande. Stattdessen kassierten 1860 kurz darauf ein weiteres Gegentor – ein Tor der Marke "Slapstick pur": Verlaat verlor im Dribbling am eigenen Strafraum den Ball an Eberwein, Richter und Kwadwo waren sich in der Mitte uneins, wie die sie die Flanke klären sollten – und überließen so Hettwer das Feld, der den Ball nur noch einschieben musste (78.).
Der mitgereiste Sechzig-Anhang äußerte sich nach dem Gegentor mit lauten "Trainer raus"-Sprechchören. Und es sollte sogar noch schlimmer kommen aus Löwen-Sicht: Azhil erzielte nach einem Konter auf Vorlage von Hettwer das dritte Dortmunder Tor (81.). Da dieser Treffer auch den Endstand markierte, hielt der BVB erstmals seit Ende September die Null. Durch den ersten Sieg nach zuvor vier sieglosen Partien springt die Zimmermann-Elf auf Platz 10. 1860 steckt durch die neuerliche Niederlage – die vierte in den letzten fünf Spielen – tiefer denn je in der Krise. Die auf Platz 15 durchgereichten Löwen müssen den Blick mittlerweile auf die Abstiegszone werfen, die weiterhin nur sechs Punkte entfernt ist. Am nächsten Samstag trifft 1860 zuhause auf Essen, während Dortmund in Aalen auf Ulm trifft.