1860 gelingt Befreiungsschlag, Fans sticheln gegen Mölders

Nach einer turbulenten Woche hat 1860 München im ersten Spiel ohne Torjäger Sascha Mölders mit 2:0 bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund gewonnen und damit nach zuletzt zwei Niederlagen einen Befreiungsschlag gelandet. Die Mannschaft spielte befreit auf, wenngleich sie Schlussmann Marco Hiller zweimal im Spiel halten musste. Derweil stichelten die Fans gegen Mölders.

"Siehst du Sascha, so wird das gemacht"

Ob ein besseres Klima in der Löwen-Kabine ohne den suspendierten Sascha Mölders ausschlaggebend für den Erfolg war, darüber wollte sich nach Schlusspfiff niemand äußern. "Zum Thema Sascha will ich nicht so viel sagen. Ich habe mich gut mit ihm verstanden. Ich mag ihn nach wie vor", so die Worte von Richard Neudecker nach dem Sieg bei "MagentaSport". Die "Abendzeitung" hatte unter der Woche über regelmäßige Verfehlungen von Mölders berichtet. In dem Bericht heißt es, Mölders habe sich immer wieder Auseinandersetzungen mit Vereinsvertretern geliefert. Entsprechend war die Reaktion der Fans mit Spannung erwartet worden. Plakate oder gar Schmähgesänge gegen den 36-Jährigen gab es nicht, eine kleine Stichelei konnten sich die Anhänger aber nicht verkneifen: "Siehst du Sascha, so wird das gemacht", stimmten die mitgereisten Anhänger nach dem 2:0 an.

Die Löwen zeigten sich derweil unbeeindruckt von dem Medien-Gewitter der vergangenen Tage. "Die ganze Woche war schon schwierig für uns. Keine Frage", gab Trainer Michael Köllner bei der Pressekonferenz unverhohlen Einblicke in seine Gefühlswelt. Doch das Ziel sei die gesamte Trainingswoche gewesen, den Fokus auf das Auswärtsspiel am Wochenende zu legen. Was der Mannschaft über weite Strecken der 90 Minuten auch gelang – bis auf ein kurzes Durcheinander im eigenen Strafraum nach drei Minuten. Die hinterste Löwen-Kette war etwas hoch aufgerückt, BVB-Dortmund Keeper Stefan Drljaca entdeckte dies und spielte einen punktgenauen Ball auf Richmond Tachie. Nach seiner Ablage zwang erst Immanuel Pherai Hiller zu einer Glanzparade, wenige Sekunden später prüfte ihn auch noch Tachie.

Standardtraining trägt Früchte

"Mit der Systemumstellung haben wir uns in den ersten Minuten schwergetan. Genau da sind die Dortmunder auch zu den zwei dicksten Chancen im Spiel gekommen", so Köllner. Die Löwen sortierten sich aber schnell und gingen nach Flanke von Neudecker genau zwischen die Innenverteidiger des BVB, durch Neu-Löwen Kapitän Stefan Lex in Führung (25.). "Wir sind es ein bisschen anders angegangen als in den letzten Wochen, deutlich defensiver", beschrieb Lex die Herangehensweise. So sah es auch in der Umsetzung aus. Die Löwen ließen abseits des Freistoßes von Berkan Taz kaum etwas mehr zu – und erhöhten schnell auf 2:0.

Der erneute Vorlagengeber Neudecker fand mit seiner Ecke den für Mölders ins Team gerutschten Marcel Bär, die alleinige Spitze nickte ein. Dabei hatte man beim Abschlusstraining extra Standards trainiert. "Wir haben uns mit der Situation beim Standardtraining beschäftigt. Das ist aufgegangen", freute sich Köllner. Ausschlaggebend für die drei Punkte war aber die Einstellung des gesamten Teams. "Bei den Platzverhältnissen war es natürlich klar, dass es ein Kampfspiel wird." Und die Münchner nahmen es jederzeit an. "Es war eine Mannschaft auf dem Platz, eine Einheit, die unbedingt gewinnen wollte. Alle haben sich in den Dienst der Mannschaft gestellt." Das Team habe in puncto "Einsatzbereitschaft, Zweikampfstärke, vor allem taktische Disziplin" ein sehr gutes Spiel gemacht. "Es war eines unserer besten." Dies gilt es nun zu bestätigen. Wollen die Löwen besinnliche Weihnachten feiern, sollten beim letzten Spiel vor der Winterpause in Würzburg weitere drei Punkte folgen.

   

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