Späte Siege für FCM, BTSV und SVW – 1860 gewinnt ohne Mölders
Der 1. FC Magdeburg ist Wintermeister! Am Samstag setzten sich die Elbestädter nach einem Last-Minute-Elfmeter mit 2:1 gegen Osnabrück durch und überwintern damit an der Tabellenspitze. Auch die Verfolger Eintracht Braunschweig (2:1 gegen Köln), Waldhof Mannheim (2:1 gegen Havelse) und 1. FC Saarbrücken (1:0 gegen Freiburg II) feierten allesamt Siege, während 1860 München im Spiel 1 nach Mölders mit 2:0 bei Dortmund II gewann. Das Kellerduell zwischen Duisburg und Verl endete 2:2.
Magdeburg 2:1 Osnabrück: Atik trifft in letzter Sekunde
Ohne personelle Veränderungen startete der Herbstmeister aus Magdeburg in das Heimspiel gegen den VfL Osnabrück, der seit drei Spielen ohne Sieg ist. Der Spielbeginn gestaltete sich durchaus ausgeglichen. Während Krempickis erste Annäherung geblockt werden konnte (4.), musste Reimann einen Schuss von Kunze aus spitzem Winkel parieren (12.). Auch VfL-Schlussmann Kühn sollte kurz darauf erstmals eingreifen müssen, als er einen Flatterball von Atik, den er in Form eines Freistoßes aus 18 Metern Richtung Tor feuerte, aus dem Toreck fischte (18.). Das Tempo blieb hoch und auch der Gast ging dies mit. Nach einer Verlängerung von Opoku erreichte Routinier Heider die Kugel mit langem Bein, scheiterte aber an Reimann, der die Führung der Gäste zu verhindern wusste (21.). Zehn Minuten vor der Pause sollte dann aber doch noch ein Treffer fallen. Nach einem feinen Zuspiel von Condé umkurvte der durchgestartete Schuler VfL-Keeper Kühn und schob lässig zum 1:0 für den Tabellenführer ein (37.). Mit der Führung sollte es dann auch in die Pause gehen.
Auch die zweite Halbzeit startete gleich temporeich. Nach einem Abspielfehler von Reimann schalteten die Niedersachsen blitzschnell und schickten Opoku auf die Reise, der im Eins-gegen-Eins gegen den Keeper aber den Kürzeren zog, sodass der FCM-Schlussmann seinen Fehler wieder gutmachen konnte (48.). Im Gegenzug lief auch der Gastgeber wütend an, aber Schuler, der erneut durchbrach, scheiterte ebenfalls an Kühn (49.). Noch stärker parierte der VfL-Keeper nur wenige Sekunden später, nachdem Ceka nach einem starken Solo aus kürzester Distanz abzog (51.). Der VfL ließ auch weiter nicht abreißen. Nachdem sich Heider auf der Außenbahn durchsetzte, legte der Routinier stark in den Rückraum, wo Kunze zum 1:1 einschießen konnte (63.). Beide Teams liefen nun nochmals an und wollten die drei Punkte, gefährlich wurde es aber nicht mehr. Die beste Chance ließ Bapoh für den VfL liegen, der aber nach Solo das Abspiel verpasste (82.). Als alles nach Punkteteilung aussah, bekam der FCM noch einen Strafstoß zugesprochen, da Kath von Trapp von den Beinen geholt wurde. Atik übernahm, scheiterte zunächst, aber verwandelte den Nachschuss zum 2:1 (90.). Der VfL konnte auch nach einer gelb-roten Karte für Magdeburgs Müller (90+2.) nicht mehr nachlegen, sodass danach Schluss sein sollte. Der FCM baut die Siegesserie damit auf fünf Spiele aus und überwintert an der Tabellenspitze, während der VfL nach wie vor Rang sieben belegt.
Köln 1:2 Braunschweig: Girth dreht das Spiel
Mit mächtig Rückenwind nach dem 5:0-Kantersieg gegen den SV Meppen ging die Eintracht aus Braunschweig in die Partie im Sportpark Höhenberg, in dem Viktoria Köln wartete, die ihrerseits zuletzt mit 0:4 gegen Kaiserslautern untergingen und nun auf Wiedergutmachung aus waren. Dieser Esprit war von Anfang an zu erkennen. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als Handle gegen Müller zu Fall kam und einen Strafstoß zugesprochen bekam. Routinier Risse schnappte sich das Leder und schoss souverän unten rechts zum frühen 1:0 für die Kölner ein (3.). Weiterhin spielten nur die Kölner, und wieder stand Risse im Fokus. Mit einem Traumpass schickte er Sontheimer, der frei auf das BTSV-Tor zulaufen konnte, dort aber am glänzend parierenden Fejzic scheiterte (15.). Erst danach berappelte sich die Eintracht ein wenig. Erstmals gefährlich wurde es, als Henning kurz vor dem Strafraum gefoult wurde und einen Freistoß aus 17 Metern zugesprochen bekam. Diesen setzte Behrendt trotz der Top-Position jedoch direkt in die Mauer (33.). Auch Consbruch versuchte es nochmals aus 18 Metern, doch auch sein Versuch fand nicht den Weg auf das Tor (37.). Entsprechend ging es mit der Kölner Führung in die Katakomben.
Dies sollte sich direkt mit Beginn des zweiten Durchgangs ändern. Nach einem Ballverlust der Kölner schaltete Ihorst auf dem Flügel am schnellsten und bediente Lauberbach in der Mitte, der aus 14 Metern Nicolas tunnelte und zum 1:1-Ausgleich einschoss (47.). Köln schüttelte sich kurz und übernahm dann wieder mehr Spielanteile. Eine erste Annäherung erfolgte über Hemcke, der es aus der zweiten Reihe versuchte, aber den Kasten klar verfehlte (57.). Etwas gefährlicher wurde es in der Folge eines Freistoßes von Risse, der Fejzic jedoch vor keine Probleme stellte (64.). Der Aufwand, den die Kölner betrieben, sollte aber dennoch beinahe noch belohnt werden. Nach einer Ecke ging Ihorst unglücklich mit dem Arm zum Ball, sodass die Kölner einen zweiten Strafstoß zugesprochen bekamen, welchen Risse diesmal jedoch an den Außenpfosten setzte (77.). Stattdessen kam es, wie es so häufig im Fußball kommt: Der eingewechselte Girth wurde zu wenig gestört und fasste sich aus 17 Metern ein Herz – und schoss zum 2:1 für die Braunschweiger ein (86.). Dies sollte auch den Schlusspunkt darstellen, sodass die Braunschweiger weiterhin Zweiter sind, während Köln auf Rang 14 verbleibt.
Havelse 1:2 Mannheim: Schnatterer kurz vor Schluss
Beide Teams fuhren am vergangenen Wochenende ein Remis ein. Während der Gastgeber (0:0 gegen Osnabrück) damit durchaus leben konnte, war der Punkt für Mannheim (1:1 gegen Wiesbaden) eher ein Rückschritt. Entsprechend sollten nun zwei Punkte mehr her. Keine sechs Minuten waren gespielt, als Schnatterer mit viel Übersicht in den Lauf von Costly legte, der vor dem TSV-Kasten cool blieb und zum 1:0 für den SVW einschob (6.). Mannheim behielt das Tempo zunächst bei, doch nachdem Boyamba nach einem Schuss von links scheiterte (12.), erfolgte ein kleiner Bruch im Spiel. Havelse übernahm nun etwas mehr Spielanteile und kam dem Ausgleich sogar nah: Eine Freistoßflanke von Damer wurde lang und länger und senkte sich gen langes Eck, was Königsmann zu einer ersten Parade zwang (19.). In der Folge verflachte das Spiel drastisch und war gezeichnet von Verwarnungen und Verletzungen, sodass Torchancen nicht mehr verzeichnet werden konnte. Damit blieb es beim 1:0 für die Mannheimer zur Pause.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit sollten sich die Havelser dann jedoch umgehend belohnen. Nach einem Freistoß von Damer stand Fölster plötzlich in abseitsverdächtiger Position frei und musste nur noch für Plume querlegen, der aus kurzer Distanz zum 1:1 einschob (47.). Das Bild des SVW, der mehr und mehr den Zugriff verlor, verfestigte sich auch in der Folge mit jeder Minute mehr. So ließ Damer, der unbedrängt zum Abschluss kommen konnte gar die Chance zur Führung für den TSV liegen (66.). Auch kurz darauf kam Damer wieder zum Abschluss, scheiterte aber an Königsmann, der souverän sichern konnte (78.). Während all der Bemühungen sollte aber die Enttäuschung aus Sicht der Hausherren folgen. Kurz vor dem Ende konnte eine Flanke von Fridolin Wagner nur unzureichend von der TSV-Hintermannschaft geklärt, sodass die Kugel vor die Füße von Schnatterer fiel, der den Ball direkt nahm und sehenswert zum 2:1 in letzter Sekunde versenkte (88.). Die Mannheimer halten also als Dritter den Anschluss, während Havelse weiterhin Letzter bleibt.
Saarbrücken 1:0 Freiburg II: Zeitz trifft vor der Pause
Einen Sieg konnten beide Mannschaften am letzten Spieltag bereits einfahren und sahen sich nun gewillt, einen zweiten folgen zu lassen. Die Freiburger mussten dabei auf Stammkeeper Atubolu verzichten, während bei Saarbrücken Erdmann wieder auf der Bank Platz nahm. Das Kommando übernahm die Heimmannschaft von Beginn an, auch wenn Großchancen erstmal nicht entstanden. In bester Position konnte FCS-Stürmer Grimaldi nach Vorlage von Scheu noch entscheidend gestört werden (17.), sodass der hohe Aufwand der Saarbrücker zunächst nicht belohnt werden sollte. Dies änderte sich nach einem langen Freistoß, bei dem SCF-Ersatzkeeper Sauter zu lange zögerte, sodass Kapitän Zeitz aus kurzer Distanz noch vor der Halbzeit einköpfen konnte (43.). Die knappe Führung sollte somit auch zur Halbzeit Bestand haben.
Die zweite Halbzeit knüpfte dann indes dort an, wo die erste aufgehört hatte. Saarbrücken übernahm weiterhin die Kontrolle über das Spielgeschehen, wurde aber nicht wirklich gefährlich. Stattdessen sollte die erste Annäherung der Freiburger erfolgen: Nach einem Abpraller kam Vermeij für die Freiburger an den Ball und versuchte es aus 15 Metern, doch schoss direkt auf FCS-Schlussmann Batz (64.). Dennoch blieb es bei einer Menge Stückwerk. Auf der Gegenseite führte ein Zweikampf zu erhöhtem Puls. So gab Kammerknecht dem durchgebrochenen Deville einen Schubser, sodass der Luxemburger in die Bande krachte – einen Freistoß gab es nicht, was Koschinat so sehr auf die Palme brachte, dass er verwarnt wurde (79.). Weitere Highlights sollten nicht folgen, sodass das knappe 1:0 auch nach 90 Minuten stand. Der FCS bleibt damit Vierter, während die Freiburger auf den 10. Platz zurückfallen.
BVB II 0:2 TSV 1860: Lex übernimmt Verantwortung
Wie angekündigt, reiste 1860 München ohne den aussortierten und abgesetzten Kapitän Sascha Mölders zur Zweitvertretung von Borussia Dortmund. Der BVB II hatte sich nach einer Negativserie zuletzt wieder gefangen und sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen eingefahren. Dieses Selbstbewusstsein zeigte Schwarz-Gelb direkt zu Beginn. So kamen die Hausherren der Führung nach einer Dreifach-Chance von Tachie und Pherai früh nahe, doch Hiller rettete mit gleich drei starken Reflexen (5.). Es dauerte einige Zeit, bis die Löwen ins Spiel fanden. Eine erste Annäherung erfolgte über Greilinger, der nach einem starken Steilpass von Lex auf dem Flügel Meter machte und aus spitzem Winkel nur denkbar knapp am langen Eck vorbeischoss (18.). Es sollte die Initialzündung sein. Nach einer Flanke von Neudecker an den Fünfer flog Mölders-Ersatz Lex, der nun die Kapitänsbinde führt, in die Kugel und köpfte aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Münchner ein (25.). 1860 übernahm nun vollends das Kommando, kam aber nicht mehr zu weiteren Torchancen. Mit der knappen Führung für die Löwen ging es dann in die Halbzeit.
Der zweite Durchgang sollte gleich mit einer Riesen-Gelegenheit starten. Nach einem Foul schnappte sich Taz das Leder und schoss aus 17 Metern direkt auf das Münchner Tor. Die Kugel senkte sich gen Winkel und hätte Hiller wohl ohne Chance gelassen, landete allerdings lediglich auf dem Tordach (47.). Die Löwen reagierten direkt – und wie: Nach einer Ecke von Neudecker stieg Bär hoch und köpfte wuchtig aus acht Metern zur Verdopplung der Führung ein (49.). Die Löwen zogen sich nun ein wenig zurück und überließen den Gastgebern die Kugel, die hiermit nicht allzu viel anzufangen wussten. Stattdessen wurde es nur durch die Münchner gefährlich. Nach einem Fehler im Aufbauspiel landete die Kugel bei Lex, der es mit einem frechen Heber versuchte, diesen aber über die Querlatte setzte (68.) und somit die Entscheidung verpasste. Der Sieg sollte den Münchnern dennoch nicht mehr zu nehmen sein. Dies lag auch daran, dass Tachie nach einem rüden Tackling von hinten glatt Rot sah und der BVB II fortan in Unterzahl spielen musste (86.). Die Löwen gewinnen damit das erste Spiel nach der Mölders-Freistellung und springen auf den 9. Rang, während Dortmund II erstmals seit drei Spielen wieder verliert.
Duisburg 2:2 Verl: Bouhaddouz rettet Remis vom Punkt
Ein absoluter Abstiegskracher sollte in Duisburg steigen. Als 18. und ohne Kapitän Stoppelkamp war der MSV gegen den gastierenden SC Verl schon bereits nahezu zum Siegen verdammt. Dass das Spiel eher kampfbetont werden sollte, wurde früh klar. So bereitete der rutschig-matschige Untergrund beiden Teams enorme Schwierigkeiten, sodass spielerische Highlights in der Anfangsphase Mangelware waren. Die erste Chance sollte aber bereits eine eigentlich hundertprozentige sein. Mit etwas Glück kam MSV-Stürmer Ademi acht Meter vor dem Verler Kasten an die Kugel, aber setzte den Ball freistehend links am Tor vorbei (25). Dennoch sollte es ein Mutmacher für den MSV sein. Knapp zehn Minuten später erhielt Ademi die Kugel von Sturmpartner Bouhaddouz in ähnlicher Position und machte es nun besser, indem der Schweizer die Kugel flach zum 1:0 für den MSV einschoss (35.). Verl lief nochmal an – und wurde kurz vor der Pause aus dem Nichts belohnt. So untersprang Fleckstein einen langen Abschlag von Brüseke und ließ so Akono gewähren, der frei auf das Tor zuziehen und zum Ausgleich einschieben konnte (41.). Mit dem 1:1 ging es anschließend in die Pause.
Auch Halbzeit zwei startete dann zunächst gemächlich. Es dauerte einige Minuten, bis Bakir erstmals für den MSV zum Abschluss kam. Sein Distanzschuss verfehlte das Ziel allerdings deutlich (52.). Viel besser gelang es dem Sportclub auf der anderen Seite. Petkov erhielt das Leder auf der linken Seite, tunnelte Gegenspieler Feltscher, zog in die Mitte und schoss wuchtig aus der zweiten Reihe zum 2:1 für die Verler ein, die damit das Spiel drehen konnten (57.). Die Duisburger kämpften nun mit sich und erhielten Hilfe vom Unparteiischen. Nachdem Pusch einen leichten Kontakt spürte und zu Boden ging, bekam er einen schmeichelhaften Strafstoß zugesprochen, den Bouhaddouz sicher zum 2:2 einschießen konnte (66.). Duisburg hatte nun Oberwasser, was Ademi mit einem Weitschuss nutzen wollte, damit aber klar scheiterte (71.). Beide Teams kämpften weiter, ein Treffer gelang aber nicht mehr. Das Remis hilft keinem weiter, beide verbleiben unter dem Strich.