1860 gibt 2:0-Führung spät aus der Hand: "Viel zu schlampig“

Die Begegnung zwischen dem TSV 1860 München und dem VfL Osnabrück hatte alles, was ein Fußballspiel braucht: Viele Treffer, Emotionen und ein Traumtor in der heiß umkämpften Schlussphase. Doch zumindest letztgenanntes hätte es für die Gäste aus München nicht mehr gebraucht.

Ein emotionales Duell

Zwischendurch musste sogar Trainer-Assistent Oliver Beer auf die Tribüne: Der VfL Osnabrück und 1860 München lieferten sich ein hitziges Duell, in dem die Gemüter immer wieder hoch kochten – nicht nur in der stürmischen Schlussphase: "Oli ist mit Leib und Seele dabei, da kommen auch mal die Emotionen durch", äußerte Chefcoach Daniel Bierofka auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Wir dürfen die Hektik aber nicht auf den Platz tragen."

Grimaldi überall

Hektisch war es tatsächlich, dieses Spiel am Mittwochabend: Hüben wie drüben gab es Chancen – in der Anfangsphase allerdings hatte der VfL Osnabrück die Oberhand. Doch letztlich waren es die Gäste, die den ersten Treffer verbuchten: Nach einem Steinhart-Freistoß ließ VfL-Keeper Körber den Ball nur unzureichend abklatschen. Torjäger Adriano Grimaldi roch den Braten und staubte ab: "Er sieht den Ball einfach nicht. Ich habe spekuliert, ob was passiert“, so der Stürmer am "Telekom"-Mikrofon: "Dann lässt er ihn abtropfen und ich mach ihn rein."

Auch nach der Pause stellte die Bierofka-Elf ihre neue Standard-Stärke unter Beweis: Wieder Freistoß, wieder kommt Grimaldi an den Ball. Diesmal aber legt der Sommerneuzugang klug für Simon Lorenz auf: 2:0 (47.). Wenig später stand der 27-Jährige auch im eigenen Strafraum im Fokus. Handspiel? "Ich versuche, den Ball mit dem Knie wegzuspielen. Sobald mein Arm nicht fest ist, sondern fliegt, ist es nicht gewollt. Und dann ist es kein Elfmeter. So hat es mir der Schiri erklärt."

Sechzig nicht abgezockt genug

Dass die Sechziger schließlich doch unzufrieden nach Hause fahren mussten, lag an der heißen Schlussphase des Spiels: Erst traf Manuel Farrona Pulido zum Anschluss (77.), dann musste der Osnabrücker Felix Schiller die Notbremse gegen Efkan Bekiroglu ziehen – rote Karte (81.). In Überzahl kamen die Löwen zu mehreren Kontergelegenheiten gegen immer offenere Osnabrücker. Doch die Giesinger machten den Sack nicht zu: "Nach der Roten Karte müssen wir einfach cleverer sein", zeigte sich Daniel Bierofka frustriert: "Wir führen die Konter viel zu schlampig aus. Wir müssen die Konter sauber zu Ende spielen."

Dann kam es, wie es kommen musste: In der Nachspielzeit erzielte Marcos Alvarez per direktem Freistoß der Marke Traumtor den Ausgleich für die Hausherren. Die Bremer Brücke bebte – Adriano Grimaldi haderte: "In der zweiten Halbzeit haben sie sehr viel Druck gemacht. Wir verteidigen das brutal. Dass wir dann den Freistoß bekommen, ist sehr, sehr ärgerlich." Nach dem Unentschieden fallen die Löwen auf den zehnten Tabellenplatz. Am nächsten Spieltag steht das Aufsteiger-Duell gegen den KFC Uerdingen an.

   

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