1860 München springt auf Rang drei – Remis in Rostock
Der TSV 1860 München schafft durch einen souveränen 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern den Sprung auf Rang drei, weil der FC Ingolstadt trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 1:1 beim F.C. Hansa Rostock hinauskommt. Dresden spielt gegen Verl hingegen nicht wie ein echter Spitzenreiter und ist mit einem 0:0 noch gut bedient, während der VfB Lübeck nach dem 0:3 gegen den SV Wehen Wiesbaden so gut wie abgestiegen ist. Den Klassenerhalt feiert dagegen wohl der Hallesche FC, der mit 4:1 gegen Türkgücü München gewinnt.
Rostock 1:1 Ingolstadt: Verhoek rettet der Kogge das Remis
Das so wichtige Spitzenspiel gegen den FC Ingolstadt stand für den den F.C. Hansa Rostock eigentlich unter einem guten Stern. Auf den Tag genau vor 30 Jahren war die Kogge nach einem 3:1 über Dynamo Dresden letzter Oberliga-Meister der DDR geworden und hatte sich dadurch das Ticket für die Bundesliga gesichert. Mit einem Sieg über die Schanzer konnte das Team von Jens Härtel nun immerhin einen großen Schritt Richtung 2. Liga machen. Besser ins Spiel starteten aber die Gäste, die in Person von Bilbija die erste hundertprozentige Chance der Begegnung besaßen. Nach einer Hereingabe von Kapitän Kutschke kam der 21-Jährige aus nächster Nähe zum Abschluss und musste mit ansehen, wie Kolke im Tor der Rostocker den schon sicher geglaubten Treffer mit einem wahnsinnigen Reflex noch abwehrte (12.). Der Schlussmann der Kogge sah kurz darauf zunächst die gelbe Karte nach einem Foul an Krauße vor seinem eigenen Strafraum (25.), bevor er erneut gegen Bilbija glänzen konnte (28.). Von Hansa selbst kam offensiv viel zu wenig, so dass sich die Rostocker mit dem torlosen Unentschieden zur Halbzeit absolut glücklich schätzen konnten.
Auch mit Beginn des zweiten Spielabschnitts sollte sich an diesem Bild wenig ändern. Der FCI blieb das überlegene Team und schaffte es schließlich auch, sich dafür zu belohnen. Eine Ecke von der linken Seite zog Stendera mit viel Zug auf den zweiten Pfosten, wo Eckert Ayensa zu viel Platz bekam und den Ball genau zwischen Kolke und dem auf der Linie postierten Neidhart einköpfte (57.). Rostock rutschte in der Blitztabelle damit hinter die Schanzer und reagierte mit einer abgerutschten Flanke von Breier aus dem linken Halbfeld, die über Buntic hinweg an die Latte krachte (67.). Und genauso urplötzlich, wie die Kogge zu dieser Chance gekommen war, erzielten die Hausherren nur zwei Minuten später auch den Ausgleich. Bei einem langen Ball von Omladic profitierte Verhoek von einem Missverständnis zwischen Buntic und Paulsen, spritzte dazwischen und schob zum wichtigen 1:1 ein (69.). Anschließend verlegten sich die Hausherren aufs Kontern und machten hinten dicht, womit Rostock das Unentschieden letztlich über die Zeit rettete und damit Platz zwei verteidigte. Der FCI rutschte durch den Sieg der Münchner Löwen hingegen auf Platz vier ab und ist an den verbleibenden drei Spieltagen nun auf Patzer der Konkurrenz angewiesen.
1860 München 3:0 Kaiserslautern: Löwen springen auf Rang 3
Im Stadion an der Grünwalder Straße standen sich mit dem TSV 1860 München und dem 1. FC Kaiserslautern zwei Vereine der letzten Wochen gegenüber. Während die Löwen auf eine Serie von acht Spielen ohne Niederlage (sechs Siege) verweisen konnten, hatten die Roten Teufel mit drei Erfolgen und ebenso vielen Unentschieden zuletzt den Sprung aus der Abstiegszone geschafft. Dem Tabellenstand entsprechend waren die Hausherren aber von Beginn an am Drücker. Erst vergaben Tallig und Möders aus halblinker Strafraumposition (4.), dann hielt Raab gegen Biankadi und hatte zusammen mit seinem Team Glück, dass Schiedsrichter Christof Günsch bei einem Schubser von Hlousek gegen den einschussbereiten Salger nicht auf Elfmeter entschied (9.). Es blieb aber ein Spiel auf das Tor des 1. FCK, der selbst nur durch ein Fast-Eigentor von Belkahia gefährlich wurde (30.). Und so kam es schließlich, wie es ja kommen musste. Nachdem die Gäste selbst noch einen Eckball gehabt hatten, konterte der TSV 1860 über Biankadi und Neudecker, wobei Letzterer schließlich gegen Raab einen feinen Lupfer auspackte (31.) und somit die 1:0-Halbzeitführung für seine Farben besorgte.
Mit zwei Wechseln (Huth und Ouahim für Pourié und Sickinger) und viel Schwung kamen die Roten Teufel aus der Kabine, mussten aber sogleich den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Weil Raab im Strafraum gegen Mölders zu spät kam, erhielt Steinhart die Chance aus elf Metern und verwandelte sicher zum 2:0 für die Hausherren (52.). Es war bereits der sechste Saisontreffer des Außenverteidigers, der kurz darauf gleich noch den siebten folgen lassen sollte. Dieses Mal kam der 28-Jährige von halblinks zu einem Abschluss, der für Raab unhaltbar ins kurze Ecke abgefälscht wurde – 3:0 und für die Entscheidung sorgte (69.). Am Ende musste sich Kaiserslautern sogar glücklich schätzen, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Senger hätte mit einem Klärungsversuch per Kopf beinahe noch ins eigene Tor getroffen, "scheiterte" aber an seinem eigenen Keeper (82.). Auch so muss der 1. FC Kaiserslautern letztlich aber einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen und verbleibt auf Platz 15, während die Löwen durch das Unentschieden zwischen Ingolstadt und Rostock auf den Relegationsrang klettern.
Verl 0:0 Dresden: Dynamo mit Nullnummer gut bedient
Unter dem neuen Trainer Alexander Schmidt hatte Dynamo Dresden bisher beide Spiele gewinnen können und wollte beim SC Verl in Paderborn den nächsten Dreier folgen lassen, um weiterhin ein gewichtiges Wort im Aufstiegskampf mitreden zu können. Dabei trafen die Sachsen aber auf wehrhafte Ostwestfalen, die die erste große Möglichkeit der Partie besaßen. Nach nicht einmal 60 Sekunden kam Corboz aus neun Metern vor dem Dynamo-Tor erstaunlich frei zum Abschluss und scheiterte an einer hervorragenden Parade von SGD-Keeper Broll (1.). Auf der anderen Seite war aber auch Brüseke recht früh gefordert und stürzte bei einem Gegenstoß der Gäste gerade noch rechtzeitig aus seinem Kasten, um Vlachodimos am Torerfolg zu hindern (6.). Und die Torhüter blieben in einer abwechslungsreichen Begegnung im Fokus. Nach 18 Minuten war es schließlich wieder Broll, der einen Kopfball vom ehemaligen Dresdner Eilers aus fünf Metern noch mit dem Arm an die Latte gelenkt bekam und somit das 0:0 festhielt. Dresden kam nun aber selbst immer seltener in gute Abschlusspositionen und geriet optisch immer häufiger ins Hintertreffen. Außer einem Distanzschuss von Corboz, den Broll noch über die Latte lenkte (42.), war es das aber schließlich mit den Großchancen im ersten Spielabschnitt.
Mit Stor und Kreuzer für Diawusie und Löwe wollte Schmidt mit Beginn der zweiten Halbzeit für neue Impulse bei seinem Team sorgen, blieb damit aber erfolglos. Denn es waren die Ostwestfalen, die weiterhin näher am 1:0 waren. Doch Köhler zielte bei einem Flachschuss links am gegnerischen Kasten vorbei (53.) und Corboz' Abschluss geriet kurz darauf deutlich zu hoch (67.). Von Dresden kam bis zum Schluss nichts wirklich Nennenswertes mehr. Stattdessen hatten die Sachsen kurz vor dem Spielende noch einmal Glück, dass Ritzka den Ball aus zehn Metern am langen Eck vorbeischob und Dynamo für seine Passivität nicht spät bestrafte (90.). Somit blieb es letztlich beim 0:0, wodurch es Dresden verpasste, sich entscheidend von Hansa Rostock und dem FC Ingolstadt (1:1) abzusetzen.
Lübeck 0:3 Wiesbaden: VfB steht kurz vor dem Abstieg
Wollte der VfB Lübeck noch eine Chance auf den späten Klassenerhalt wahren, musste im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden unbedingt ein Sieg her. Die Gäste machten allerdings von Beginn an den besseren Eindruck, hatten durch Nilsson die erste größere Chance der Begegnung (11.) und gingen mit der nächsten Szene 1:0 in Führung. Malone drang über die rechte Seite in den gegnerischen Strafraum ein und fand dort Nilsson mit einem Querpass, der sich die Möglichkeit dieses Mal nicht entgehen ließ und am zweiten Pfosten ins leere Tor einschob (15.). Lübeck war nun unter Druck, tat aber nach vorne hin viel zu wenig. Lediglich ein Distanzschuss von Deichmann sorgte einmal für etwas Torgefahr, rauschte aber einen guten Meter am rechten Pfosten vorbei (28.). Und so wurde der VfB vor der Halbzeit ein weiteres Mal bestraft, als sich Lankford nach schönem Doppelpass mit Malone rechtzeitig aus der Deckung löste und aus nächster Nähe zum 2:0 für die Hessen traf (43.), womit er gleichzeitig auch für den Pausenstand sorgte.
Trotz des klaren Rückstands gab sich Lübeck im zweiten Durchgang aber immerhin nicht geschlagen und schaffte es sogar, den SV Wehen Wiesbaden zeitweise in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Heraus sprangen allerdings nur zwei Chancen durch Ramaj (58. und 62.), die beide nicht wirklich gefährlich wurden. Und so war es erneut der SVWW, der den Norddeutschen zeigte, wie es geht. Maurice Malone tankte sich im Strafraum gleich gegen mehrere Gegenspieler durch und traf nach zuvor zwei Vorlagen nun selbst aus acht Metern in die Maschen (67.), womit die Partie endgültig entschieden war. Der VfB Lübeck hat damit kaum noch Argumente für den Klassenerhalt auf seiner Seite und steht drei Spieltage vor Saisonende sechs Punkte hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz. Der SV Wehen Wiesbaden ist hingegen Sechster, wobei der fünfte Rang das höchste aller Gefühle bleibt.
Halle 4:1 Türkgücü: Der HFC hat den Klassenerhalt fast sicher
Mit einem Sieg gegen Türkgücü München konnte der Hallesche FC dem Klassenerhalt am Dienstagabend einen großen Schritt näherkommen und ging von der ersten Minute an entsprechend engagiert zu Werke, was schon früh belohnt werden sollte. Im Anschluss an einen Eckball kam Papadopoulos aus 13 Metern wuchtig zum Abschluss und versenkte die Kugel unten links zum 1:0 für den HFC (8.). Die Hausherren waren in der Folge das klar bessere Team, verpassten es aber, sich weitere Chancen auf einen höheren Vorsprung herauszuspielen. Und so nutzte auch Türkgücü schließlich einen Eckstoß, um den Spielstand wieder ausgeglichen zu gestalten. Sliskovic stand goldrichtig am kurzen Pfosten, köpfte zum 1:1 ein und durfte gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber damit erstmals seit Januar wieder einen eigenen Treffer bejubeln (31.). Weil Türkgücü-Keeper Vollath anschließend bei einem Dropkick von Boyd mit einer Hand noch rechtzeitig zur Stelle war (39.), ging es mit dem Remis schließlich in die Pause.
Der zweite Durchgang begann zunächst mit viel Leerlauf, nahm nach einer Stunde aber gehörig an Fahrt auf. Zunächst köpfte Vucur nach einer Ecke zum 2:1 für Halle ein (60.), bevor Eberwein sogar noch erhöhen konnte und die Gastgeber mit einem feinen Schlenzer endgültig auf die Siegesstraße brachte (65.). Den Deckel auf die Partie setzte schließlich Boyd, der bei einem Konter nach 82 Minuten auf der linken Seite durch war und sich die Chance auf das 4:1 nicht mehr nehmen ließ. Der Hallesche FC springt durch den Erfolg hinter die punktgleichen Münchner auf Rang zehn und kann damit mit ziemlicher Sicherheit für eine weitere Saison in der 3. Liga planen.