1860: Sieg durch "Leidenschaft und Mentalität" erarbeitet

1860 München gewann am Samstag das Spiel gegen den ebenfalls gebeutelten 1. FC Kaiserslautern dank überaus glücklicher Tore mit 3:1. Dieses Glück war für Trainer Daniel Bierofka aber hart erarbeitet.
Youngster im Fokus
Im Duell der beiden angeschlagenen Mannschaften von 1860 München und dem 1. FC Kaiserslautern waren erst wenige Minuten gespielt, als der junge Lauterner Torwart Lennart Grill einen gehaltenen Ball dem Mitspieler Dominik Schad gegen das Knie parierte – 1:0 für die Münchner (7.). Viel besser lief es auch nach der Pause nicht, als Innenverteidiger Matuwila einen Ball klären wollte, dieser ihm über den Spann rutschte und den Weg in das eigene Tor fand, was somit Eigentor Nummer zwei bedeutete (48.).
Von Glück seiner Mannschaft wollte Daniel Bierofka nach dem Spiel jedoch nichts wissen: "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wie leidenschaftlich und wie emotional sie heute gespielt hat.“ Er führte weiter aus: "Das ist das Glück, was wir uns über die Leidenschaft und die Mentalität erarbeitet haben."
Herausheben wollte er dabei noch zwei seiner Eigengewächse: Außenstürmer Fabian Greilinger und Verteidiger Leon Klassen, die beide erst 19 Jahre alt sind. "Bei so einem Spiel so cool aufzutreten wie Leon und auch so zu fighten wie ‚Greili’, das ist auch nicht so selbstverständlich. Dementsprechend ein Sonderlob an meine zwei Jungs und auch an den Rest der Mannschaft“, lobte der immer noch heisere Coach, der wie immer leidenschaftlich voranging.
Stellvertretend eine Szene beim Stand von 1:0, als FCK-Flügelstürmer Florian Pick nach einer Ecke wuchtig abzog, jedoch seinen Meister in dem jungen Klassen fand, der seinen Kopf hinhielt und so einen Einschlag in das Münchner Gehäuse abwehrte (37.).
"Jetzt habe ich es denen gezeigt"
Mentalität zeigte aber auch ein Anderer – Rückkehrer Timo Gebhart, der mit seinen 30 Jahren wohl nicht mehr zu den angesprochenen Youngsters zählen dürfte. Ihm war es zu verdanken, dass in der Schlussphase keine große Hektik mehr aufkam, da er binnen 55 Sekunden den sehenswerten Anschlusstreffer durch Sickinger (51.) willensstark – nach einem Patzer Grills – egalisierte und zum 3:1 einschob (52.).
Ein Tor, das Gebhart persönlich sehr wichtig war. So äußerste er im Anschluss bei "Magenta Sport": "Mir hat es gutgetan. Es wird in letzter Zeit viel geredet, aber ich habe Geduld gehabt. Ich habe mir Gedanken gemacht. Jetzt habe ich es denen gezeigt und jetzt geht es weiter." Weiter geht es dabei am nächsten Montag gegen die Würzburger Kickers, die nur zwei Punkte hinter den Löwen stehen, sodass Kampf und Leidenschaft wieder wichtig werden, um das Glück womöglich erneut so zu erzwingen.