1860 verliert den Anschluss: "Völlig unnötige Niederlage"
Der TSV 1860 München hat das Siegen verlernt, bei der Viktoria aus Köln setzte es eine späte 1:2-Niederlage. Für die Löwen bedeutet die Niederlage nach zuvor drei Unentschieden in Folge den Anschlussverlust an die Spitzengruppe. Trainer Michael Köllner haderte im Anschluss vor allem mit dem Abwehrverhalten.
Köllner macht "großen Vorwurf"
Die Vorzeichen des Spiels der Münchner Löwen bei Viktoria Köln waren für beide Mannschaften ähnlich. Beide warteten seit vier Spielen auf einen Sieg, beide waren gut in die Saison gestartet und beide hatten jüngst die Spitzenplätze abgeben müssen. Dass diese Sieglos-Serie die Sechziger wurmte, merkte man direkt in der Anfangsphase des Spiels. Engagiert und gefährlich traten sie in der ersten halben Stunde auf. Der beste Vorbereiter der Giesinger, Stefan Lex, zirkelte einen abgefälschten Schuss nur um Haaresbreite am linken Pfosten des Kölner Tores vorbei. In der 13. Spielminute hatten die Löwen Pech, keinen Elfmeter zu erhalten. Sascha Mölders wurde im Strafraum am Abschluss gehindert und dabei am Fuß von Gegenspieler Rossmann getroffen. Schiedsrichter Osmers ließ dennoch weiterspielen. Drei Minuten später dann gelang Richard Neudecker aus dem Spiel heraus der sehenswerte Führungstreffer.
Münchens Trainer Michael Köllner bemängelte, dass die Überlegenheit der ersten halbe Stunde nicht besser genutzt wurde. "Wir hätten das Spiel in den ersten dreißig Minuten schon eintüten müssen. Leider haben wir aus den Möglichkeiten nur ein Tor gemacht." Damit meinte Köllner die weiteren Chancen von Sascha Mölders, um die Führung auszubauen. Doch der Angreifer traf den Ball nicht richtig oder wurde noch im letzten Moment beim Schussversuch gestört. "Wir hätten zwei, drei null führen müssen. Das ist der große Vorwurf, den wir uns heute machen müssen", gab der Übungsleiter nach dem Spiel bei "Magenta Sport" zu Protokoll.
"Gnadenlos bestraft"
Köllner sah nach der eigenen Führung stattdessen, wie seine Mannschaft immer mehr Chancen der Viktoria zuließ. Noch vor der Halbzeit kassierte seine Mannschaft deshalb den Ausgleich durch Koronkiewicz. "Wir haben dem Gegner das 1:1 geschenkt, weil wir dort gar nicht verteidigt haben", kommentierte Köllner das Abwehrverhalten seiner Mannschaft vor dem Gegentreffer. "In der zweiten Halbzeit ist es ein typisches Unentschieden-Spiel. Wenn wir den Fehler nicht machen, geht’s 1:1 aus."
Risse kam zwei Minuten vor Schluss unbedrängt aus spitzem Winkel zum Schuss, der die unglückliche Niederlage der Münchner besiegelte. "Mit dem zweiten Gegentor wurden wir dann gnadenlos bestraft. Am Ende ist es eine völlig unnötige Niederlage", so der enttäuschte Trainer der Löwen. Mit dem fünften sieglosen Spiel im Gepäck mussten die Löwen die Heimreise nach München antreten. Dort gastiert kommende Woche Waldhof Mannheim. Ob 1860 den Anschluss nach oben dann wieder herstellen kann? Derzeit fehlen vier Punkte zum Relegationsplatz.