Aggressiver SVM überrascht: Ingolstadt verpasst Spitze

Zum Abschluss des 13. Spieltages setzte Schlusslicht Meppen ein Ausrufezeichen und besiegte das Spitzenteam aus Ingolstadt mit 2:0, das damit die Tabellenführung verpasst. Die Meppener gingen früh in Führung und überzeugten besonders im ersten Durchgang mit zielstrebigem Konterspiel. Dem Ingolstädter Auftritt fehlte es hingegen an Ideen.

Meppen schockt Ingolstadt gleich doppelt

Die Ausgangslagen der Kontrahenten am Montagabend konnten unterschiedlicher kaum sein. Während es für Meppen nach überstandener Quarantäne weiterhin nur darum ging, überhaupt wieder den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen, konnte Ingolstadt mit einem Dreier an die Tabellenspitze springen. Obwohl es unter der Woche in Wiesbaden die bereits siebte Saisonpleite gesetzt hatte, verzichtete SVM-Trainer Torsten Frings auf großartige personelle Veränderungen: Lediglich Puttkammer rotierte für Jesgarzewski in die Startelf. Ingolstadts Übungsleiter Tomas Oral vertraute indes der Mannschaft vom Auswärtssieg bei Bayern II. Wenig überraschend waren es dann auch die Schanzer, die zuerst den Weg nach vorne suchten – Elvas Warnschuss stellte kein Problem für Meppens Schlussmann Domaschke dar (2.).

Statt sich hinten einzuigeln, versuchte jedoch auch der SVM mitzuspielen. Ingolstadts Gaus verlor gegen aggressiv attackierende Meppener die Kugel, Guder brachte diese in den Sechzehner. Dort lauerte Tankulic und schoss gegen die Laufrichtung des Torhüters zur Führung für den Underdog ein (4.). Den Ingolstädtern wurde damit früh vor Augen geführt, was an diesem Abend auf sie warten würde. Die Oral-Elf schüttelte sich kurz, trat den Hausherren dann allerdings mit viel Engagement entgegen. Zunächst probierte es Stendera aus dem Rückraum (7.), blieb aber an den Abwehrbeinen hängen, dann prüfte Röhl den Meppener Torhüter mit einem verbesserungswürdigen Schlenzer (13.). In den darauffolgenden Minuten rieben sich die Teams in Zweikämpfen auf, der strömende Regen im Emsland tat sein Übriges dazu.

Mitte der ersten Halbzeit nahm die Partie dann wieder an Fahrt auf. Sofort wurde es gefährlich: Rama beschleunigte in der Zentrale und bewegte sich in Richtung FCI-Strafraum. Verteidiger Antonitsch versuchte den Meppener per Grätsche zu stoppen, zog allerdings den Kürzeren. So lief Rama plötzlich allein auf das Gehäuse zu, umkurvte Keeper Buntic und stellte auf 2:0 (23.). Ingolstadt versuchte sich umgehend an einer Antwort, brachte außer viel Ballbesitz aber erst einmal wenig auf den Rasen. Das änderte sich in der 28. Spielminute. Nach einem Elva-Kopfball musste Domaschke sein ganzes Können aufbieten, um die Kugel noch über die Latte zu lenken. Die Schanzer waren nun voll da. Nur wenig später schloss Gaus auf Höhe des Strafraumecks ab und verfehlte das Gehäuse nur um Haaresbreite (31.). Der SV Meppen wehrte sich, konnte mehrere aussichtsreiche Kontersituationen jedoch nicht in das Ziel bringen – mit 2:0 ging es in die Pause.

SVM-Defensive entnervt die Schanzer

Mit Wiederanpfiff waren folglich vor allem die Oberbayern gefordert, dennoch verzichtete Trainer Oral fürs Erste auf Wechsel. Doch auch so kam der FCI gut in den zweiten Abschnitt – der umtriebige Elva fand mit einer flachen Hereingabe noch keinen Abnehmer (47.). Die Meppener hatten ihrerseits ebenso wenig vor, in irgendeiner Weise nachzulassen und agierten gewohnt aggressiv. Es resultierte ein Spiel, in dem Ingolstadt mit schnellen Pässen durchzustoßen versuchte, Meppen aber immer wieder dazwischenfunkte. Nachdem sich Tomas Oral eben diese Abläufe eine Weile angeschaut hatte, zog er doch den ersten Joker: Die Hereinname des Offensivmannes Eckert Ayensa für Innenverteidiger Antonitsch durfte als klares Signal gewertet werden (55.).

Tatsächlich verlagerte sich das Geschehen tiefer in die Hälfte der Niedersachsen, gleich eine Reihe von Ingolstädter Eckbällen verpuffte allerdings. Erschwert wurden die Bemühungen der Gäste durch ein mittlerweile völlig aufgeweichtes Grün. Das immer tiefere Geläuf ließ kaum noch strukturiertes Angriffsspiel zu, sodass die FCI-Akteure zunehmend gefrustet wirkten. Das wiederum spielte Meppen in die Karten, die Frings-Elf sah sich in ihrer körperbetonten Spielweise bestätigt. Zudem ergaben sich mit fortschreitender Spieldauer immer wieder Räume in der eigenen Offensive. Torschütze Luka Tankulic nutzte das in der 67. Spielminute beinahe, setzte den Ball aus spitzem Winkel jedoch nur an das Außennetz. Ansonsten spielte sich jetzt vieles zwischen den Strafräumen ab, woran sich bis zum Anbruch der Schlussphase nichts änderte.

In dieser bewiesen die FCI-Akteure dann, dass es sie durchaus noch an einen Punktgewinn glaubten. Von halbrechts zog Stendera einen Flankenball scharf vor das Tor, am zweiten Pfosten verpasste Eckert Ayensa den Anschlusstreffer nur knapp (77.). Unmittelbar darauf forderten die Gäste vehement Elfmeter, anstatt Strafstoß für die Schanzer pfiff Schiedsrichter Thorben Siewer allerdings ein Offensivfoul gegen Gaus (79.). Die Entscheidung raubte den Ingolstädtern offensichtlich die Resthoffnung, am Ende blieb es beim 2:0 für den SVM, der damit – bei drei Spielen weniger – bis auf drei Punkte an die Nicht-Abstiegsplätze heranrückt. Der FCI verpasst dagegen die Spitze. Schon am Freitag werden die Meppener im Kellerduell beim 1. FC Magdeburg nachlegen wollen, tags darauf empfängt Ingolstadt den VfB Lübeck.

   

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