2:0! Bayern II beendet Wiesbadens Serie
Durch das 0:2 bei Bayern Münchens Reserve riss am Sonntagnachmittag die Wiesbadener Siegesserie. Obwohl der SVWW von Beginn an die klar überlegene Mannschaft stellte, kam er offensiv nicht entscheidend zur Geltung. Nur sinnbildlich, dass Wiesbaden-Torhüter Boss den Münchnern beim Treffer zum 1:0 gehörig unter die Arme griff.
Wiesbadens Boss besorgt FCB-Führung
Obwohl es spielerisch häufig gestimmt hatte, war Bayern II zuletzt nicht zu den gewünschten Ergebnissen gekommen. Nach fünf vergeblichen Anläufen sollte im Heimspiel gegen Wiesbaden endlich wieder ein Dreier her. Während die Bayern-Reserve also den anvisierten Mittelfeldplatz sichern wollte, schielten die Gäste aus Hessen auf einen der Spitzenränge. Stolze fünf Siege in Folge hatten die Rehm-Elf nach oben gebracht, mit einem weiteren konnte der SVWW zumindest vorübergehend auf Platz drei klettern. Beide Trainer nahmen im Vergleich zum letzten Auftritt drei Änderungen vor: Bei München begannen Senkbeil, Lawrence und Singh anstelle von Arrey-Mbi, Waidner und Welzmüller, bei Wiesbaden Wurtz, Korte und Chato für Tietz, Lankford und Kempe.
Erstmals untermauerten die Gäste ihre Favoritenrolle schon in der vierten Minute, nach Lais-Vorarbeit schickte der freistehende Malone das Leder aber auf die verwaisten Zuschauerränge (4.). Wiesbaden blieb die überlegene Mannschaft und kam schon bald zu weiteren Möglichkeiten: Erst köpfte Nilsson einen Chato-Freistoß direkt in die Arme von Torhüter Schneller (13.), dann verpasste der Angreifer Ajanis Flanke um Haaresbreite (23.). Die Bayern-Offensive lahmte enorm, durfte kurz darauf aber trotzdem jubeln. Stiller zog eine Flanke in den Sechzehner, wo Scott verfehlte – der Ball klatschte an den Innenpfosten. SVWW-Torhüter Boss trat auf den Plan und versuchte zu klären, bugsierte die Kugel jedoch in das eigene Tor (25.). Wiesbaden antwortete mit wütenden Angriffen, kam vor der Pause allerdings nur noch zu einer Großchance: Chato fand Korte am zweiten Pfosten, Schlussmann Schneller musste so einiges aufbieten, um den folgenden Schuss zu parieren (39.).
Wiesbaden rennt vergeblich an
An Offensivkraft verlor Wiesbaden durch die Halbzeitpause nichts, die Rehm-Elf attackierte das Bayern-Tor auch nach Wiederbeginn fast ununterbrochen. Die erste Möglichkeit ließ nicht lange auf sich warten, Malone brachte den Ball aus spitzem Winkel aber nicht an Schneller vorbei (54.). Der Münchner Torhüter stand wenig später erneut im Mittelpunkt, als er einen Korte-Freistoß gerade so vor zwei einschussbereiten Wiesbadenern erreichte (57.). Den Bayern boten sich bei Ballgewinn zwar häufig Räume, die sie allerdings kaum einmal zu nutzen wussten. Erst nach einer knappen Stunde brachten Jastremski und Scott Vielversprechendes zustande, Chato rettete in höchster Not (59.). Am Gesamtbild änderte sich indes wenig: Wiesbaden lief an, Bayern II verteidigte leidenschaftlich. Da das laufintensive Angriffsspiel jedoch Kräfte gekostet hatte, kamen die Gäste bis zum Anbruch der Schlussphase nicht mehr entscheidend vor das FCB-Gehäuse.
Rüdiger Rehm versuchte mit einer Reihe von Wechseln einzuwirken, unter anderem gab der lange verletzte Mrowca sein Comeback. Doch auch der SVWW-Trainer konnte nicht für den entscheidenden Impuls sorgen. Lediglich Angreifer Hollerbach schnupperte noch einmal am Ausgleich, verpasste den Ball am Fünfmeterraum aber knapp (86.). Die jungen Bayern bewiesen hingegen Reife, ein Zaiser-Schlenzer schlug in der Nachspielzeit gar zum 2:0 ein (90.+4). In seinem zweiten und letzten Spiel als Vertreter des gesperrten Cheftrainers Holger Seitz fuhr Dirk Tesche somit seinen ersten Sieg ein, der den FCB auf Platz 11 vorrücken ließ. Wiesbaden musste nach den überragenden letzten Wochen einen Rückschlag hinnehmen, hat die Ligaspitze auf Platz fünf jedoch weiterhin im Blick. Für die Bayern-Reserve steht schon am Mittwoch das Nachholspiel gegen Verl an, der SVWW hat Pause bis zum Samstag, empfängt dann allerdings den Aufstiegsaspiranten aus Ingolstadt.