2:0! Unterhaching gewinnt auch das Rückspiel und steigt auf
Die Spielvereinigung Unterhaching steigt in die 3. Liga auf! Dank eines 2:0-Siegs im Rückspiel über Energie Cottbus bestätigten die Oberbayern das Ergebnis aus dem Hinspiel (2:1) und sind nach zwei Jahren in der Regionalliga zurück in der Drittklassigkeit. Überschattet wurde die Partie von Ausschreitungen im Gästeblock während des zweiten Durchgangs, die zu einer 15-minütigen Unterbrechung führten.
Fetsch bringt Haching auf Kurs
Vor strahlendem Sonnenschein und packender Atmosphäre bahnte sich am Sonntagnachmittag die finale Entscheidung der Saison an: Wer sollte den letzten Teilnehmerplatz der kommenden Drittliga-Spielzeit erspielen können? Nach einem 2:1-Auswärtssieg am Mittwoch brachte sich die SpVgg Unterhaching gegen den FC Energie Cottbus in eine gute Ausgangslage. Entsprechend tauschte Haching-Coach Sandro Wagner, der sein letztes Spiel im Unterhachinger Sportpark begleitete, in seiner Startelf auch nur einmalig: Statt des angeschlagenen Anspach begann Maier auf der linken Seite. Bei den Cottbusern schickte Trainer Claus-Dieter Wollitz mit Slamar, Badu und Shcherbakovski für Kujovic, Oesterhelweg und Wähling drei neue Kräfte aufs Feld. Hierbei erwischten die Gäste, die die Regionalliga Nordost für sich entscheiden konnten, den besseren Start. In der 14. Minute kamen sie zudem zu ihrer ersten Großchance. Nach einer Flanke startete Shcherbakovski gut ein und zwang SpVgg-Keeper Vollath zu einer ersten Parade.
Statt des perfekten Starts sollte im Gegenzug der große Schock folgen. 180 Sekunden nach der eigenen Chance tankte Hobsch sich im Sechzehner durch und schloss aus spitzem Winkel ab, von wo aus die Kugel nach Parade von FCE-Schlussmann Bethke bei Fetsch landete, der sie zur 1:0-Führung für die Hausherren über die Linie drückte. In der Folge wurde es ruppiger. Sowohl Hasse, dessen Einsatz gegen Skarlatidis zum Unmut der Hausherren wenige Zentimeter vor dem Strafraum verortet wurde, als auch Badu sahen bei Cottbus für Fouls gelbe Karten (22./26.). Immer wieder kam es nun auch zu kleineren Rudelbildungen und Reibereien an der Seitenlinie. Auf dem Feld passierte eher weniger, doch individuelle Fehler führten dann doch zu Chancen. Erst musste Cottbus-Keeper Bethke einen misslungen Rückpass von Hofmann vor dem heraneilenden Hobsch retten (33.), ehe Hachings Welzmüller sich bei einem langen Ball verschätzte, sodass Thiel durchstarten konnte, aber frei vor Vollath im Eins-gegen-Eins vergab (35.).
Die finalen Minuten des ersten Durchgangs sollten dann noch einmal besonders fulminant werden. In der 44. Spielminute setzte sich Badu an der Grundlinie gut durch und wollte abschließen, wurde in allerletzter Sekunde aber vom aufmerksamen Schwabl geblockt. Auf der Gegenseite sollte dann beinahe wieder der Gegentreffer folgen: So verschätzte sich Bethke bei einer Hachinger Ecke, weswegen Stiefler an die Kugel kam, der diese aber per Kopf lediglich an den Querbalken setzte (45.). Das Muster wiederholte sich wenige Sekunden später, doch wieder konnte Stiefler das Spielgerät nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und Patzer von Bethke nicht im Kasten unterbringen (45.+2.). Es waren die Minuten des Sechsers von Unterhaching, der wieder Augenblicke später eine Direktabnahme am Tor vorbeisetzte (45.+3.). Die Cottbuser wollten nochmal kontern, was Skarlatidis unfair unterband und entsprechend Gelb sah. Danach war erstmal Schluss. Unterhaching ging mit einer knappen aber aufgrund der großen Chancen am Ende durchaus verdienten Führung in die Kabine.
15 Minuten Unterbrechung – Skarlatidis macht den Deckel drauf
Zum zweiten Durchgang tauschte FCE-Coach Wollitz einmal und brachte Milde für den rotgefährdeten Hasse ins Spiel. Lediglich 40 Sekunden nach dem Seitenwechsel sollte sich für Cottbus dann die Chance zum Ausgleich ergeben. Nach schnellem Umschaltspiel fand Hofmann mit einem hohen Ball den freien Badu, der ins Eins-gegen-Eins gegen Vollath ging, doch bewies der Keeper erneut Nervenstärke und rettete abermals. In der 49. Minute versuchte sich Joker Milde aus der Distanz, verzog am Ende aber deutlich. Beide Übungsleiter reagierten auf das Gesehene und tauschten im Spielermaterial. Zum Stundenmarker tauchte dann plötzlich Skarlatidis frei im FCE-Strafraum auf, seine Ablage konnte allerdings noch geradeso abgefangen werden. Ansonsten kam von Unterhaching in dieser Phase nicht viel.
Bemerkenswertes gab es hauptsächlich neben dem Platz zu bestaunen. Während Heimtrainer Wagner immer wieder das Publikum und seine Mannen anpeitschte, mimte FCE-Coach Wollitz den sterbenden Schwan, um das leichte Fallen der Hausherren zu monieren. Immer wieder war Schiedsrichter Reichel gefordert. Unschön wurde es in der 70. Minute, als Anhänger der Gäste die Fassung verloren, ein Fluchttor aufbrachen, sodass die Polizei eingreifen und das Spiel für etwa 15 Minuten unterbrochen werden musste, während die Akteure sich auf dem Feld warmhielten. Nach dieser unfreiwilligen Pause agierten die Hausherren dann plötzlich gestärkter. Bei einem Kopfball vom aufgerückten Pisot musste FCE-Schlussmann Bethke erstmalig im zweiten Durchgang eingreifen und das Leder aus der Luft pflücken (88.). 90 Sekunden später versuchte sich Hobsch ebenfalls per Kopf, setzte die Kugel aber am Kasten vorbei.
Was sich in den Minuten ankündigte, finalisierte Skarlatidis dann kurz darauf. Nach einem perfekten Pass von Hobsch tauchte Skarlatidis urplötzlich frei vor dem Cottbuser Kasten auf, behielt die Ruhe und schob per Außenrist zum 2:0 ein (90.+3.). Es war die Entscheidung. Beide Mannschaften warfen in den letzten Minuten nochmals alles rein, doch spielerisch kam vor allem bei den Gästen, die nun treffen mussten, nicht mehr viel herum. Stattdessen kam Hobsch beinahe noch zum dritten Treffer des Tages, doch rettete Keeper Bethke mit einer starken Parade (90.+18.). Wenig später setzte Welzmüller einen Kopfball nach einer Ecke von Anspach knapp über die Latte (90.+20.). Es war die letzte Chance. Am Ende war es dann amtlich: Die SpVgg Unterhaching kehrt nach zwei Jahren Abstinenz in die 3. Liga zurück. Das Teilnehmerfeld der kommenden Spielzeit ist damit komplettiert. Für den FC Energie Cottbus geht es trotz des Gewinns der Meisterschaft der Regionalliga Nordost im nächsten Jahr in ebendieser weiter.