2:0 gegen Magdeburg! Münsters schwarze Serie ist Geschichte

Zum Auftakt in den 19. Spieltag beendete Preußen Münster im Duell mit dem 1. FC Magdeburg eine Negativserie von 14 Spielen ohne Sieg. Am Ende einer intensiv geführten Partie präsentierte die Anzeigetafel ein 2:0 für die Adlerträger. Begünstigt wurde der Erfolg von einer frühen Roten Karte für Magdeburgs Gjasula.

Gjasula geht duschen, Dadashov trifft

Die Suche nach einem Favoriten fiel am Freitagabend nicht sonderlich schwer: Münster stand auch vor dem Heimspiel gegen Magdeburg mit dem Rücken zur Wand, 14 sieglose Auftritte in Folge bedeuteten den vorletzten Tabellenrang. Doch auch die ambitionierten Gäste hatten nach der Heimpleite gegen Ingolstadt etwas gut zu machen – bei einer weiteren Niederlage drohte der Kontakt zur Spitzengruppe endgültig abzureißen. Münsters Interimstrainer Arne Barez war angesichts der Misere um neue Impulse bemüht und veränderte seine Startelf im Vergleich zum letzten Wochenende auf gleich fünf Positionen: Wagner, Dadashov, Brandenburger, Scherder und Rossipal begannen für Rodrigues Pires, Schnellbacher, Litka, Erdogan sowie den rotgesperrten Heidemann. Etwas zurückhaltender hingegen FCM-Trainer Stefan Krämer, der lediglich Osei Kwadwo für den angeschlagenen Chahed brachte. 

Die Anfangsphase überstand die sonst so wackelige Preußen-Defensive unbeschadet. Gleiches galt für die FCM-Hintermannschaft – und so spielte sich das Geschehen in den ersten zehn Minuten überwiegend im Mittelfeld ab. Magdeburg ließ die Kugel zwar meist in den eigenen Reihen laufen, zeigte sich in der gegnerischen Hälfte jedoch erst einmal ideenlos. Dadurch gewannen die Hausherren zunehmend an Sicherheit und wagten sich ihrerseits mehrfach nach vorne. Chancen sprangen auch für die Adlerträger nicht hinaus, dafür durfte die Barez-Elf ab der 18. Spielminute mit einem Mann mehr agieren. Magdeburgs Gjasula musste nach einem Fehlpass gegen den durchstartenden Dadashov die Grätsche auspacken, traf als letzter Mann allerdings vor allem die Beine von Münsters Angreifer – glatt Rot! Die Ausgangssituation stellte sich nun logischerweise gründlich verändert dar, zunächst gelang es dem FCM jedoch, die Spielkontrolle zu behalten. Lediglich zwei Freistöße von Münsters Mörschel (18., 22.) sorgten für einen Hauch von Gefahr. Etwas zielstrebiger zeigte sich FCM-Offensivmann Bertram, der sich den Ball in halblinker Position ebenfalls zum Freistoß zurechtlegte und an SCP-Schlussmann Schulze Niehues scheiterte (25.). 

Auch in der Folge wirkte sich die numerische Überlegenheit der Preußen nicht wirklich auf das Spielgeschehen aus. Der FCM lief weiter an, Osei Kwadwo brachte nach einem guten Vorstoß nicht mehr genug Druck hinter den Ball – Endstation Schulze Niehues (28.). Im Anschluss fühlten sich die Anhänger des FCM zum Einsatz von reichlich Pyrotechnik bewogen, Schiedsrichter Dr. Robert Kampka unterbrach das Spiel und damit auch die Drangphase der Elbestädter. Nach rund drei Minuten hatte sich der Nebel weitestgehend verzogen, es konnte wieder gespielt werden. Nun jedoch waren es die Münsteraner, die sich nach vorne wagten. Sie wurden umgehend belohnt. Nach einer sehenswerten Kombination landete die Kugel beim freistehenden Angreifer Dadashov, der noch einige Meter marschierte und eiskalt in das linke untere Eck vollendete (36.). Das Tor schien den Gastgebern sogleich Auftrieb zu geben. Keine fünf Zeigerumdrehungen später flankte Özcan von rechts in den Sechzehner, Brandenburgers Kopfball strich nur knapp am Tor vorbei (40.). Der kurz darauf ertönende Halbzeitpfiff kam den Gästen somit recht gelegen. 

Mörschel erlöst die Preußen 

Zu Wiederbeginn waren es nicht mehr die Hausherren, sondern die Gäste, die angesichts des Rückstands und der frühen roten Karte mit dem Rücken zur Wand standen. SCP-Übungsleiter Barez entschied sich dennoch für eine personelle Veränderung, Rossipal blieb für Erdogan in der Kabine. Münster startete kompakt in die zweite Spielhälfte und ließ dem FCM zunächst keine Räume für eine Antwort. So war es mit Özcan dann auch ein Preußen-Akteur, der sich über rechts durchsetzte und mit einem Schuss auf das kurze Eck für die erste Torannäherung sorgte (51.). Allzu sicher durften sich die Adlerträger allerdings nicht fühlen, zu häufig hatte die eigene Defensive den Westfalen in dieser Spielzeit schon einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dass derlei Befürchtungen nicht unbegründet waren, bewies kurz darauf Magdeburgs Bertram, der das Leder nach Osei Kwadwo-Pass an das Lattenkreuz setzte (53.).

Auf welch wackeligen Füßen das Preußen-Gerüst trotz der Führung stand, zeigte sogleich die nächste Szene. Scherder spielte einen haarsträubenden Fehlpass, Osei Kwadwo spritzte dazwischen und wurde unsanft gestoppt. Schiedsrichter Kampka entschied sich gegen einen Elfmeterpfiff – wohl zurecht (59.). Ungeachtet der defensiven Nachlässigkeiten sah Barez' Erfolgsrezept hauptsächlich Entlastung über eigene Angriffe vor, folgerichtig kam mit Schnellbacher ein frischer Offensivmann. Özcan verließ den Platz (60.). Und tatsächlich: Münster erarbeitete sich ein Übergewicht und hielt die Kugel gekonnt vom eigenen Gehäuse fern. Die Preußen setzten nun selbst wieder Nadelstiche und durften nur Augenblicke später erneut jubeln – unter gütiger Mithilfe der FCM-Defensive. Magdeburgs Müller vertändelte vor dem eigenen Strafraum den Ball, Mörschel schaltete schnell und schweißte das Leder fast aus dem Stand in die linke obere Ecke (68.). Auch auf Zuschauer wirkte der zweite Treffer wie eine Erlösung.

Unter den Anfeuerungen des Großteils der knapp 6.000 anwesenden Zuschauer spielten die Hausherren weiter konsequent nach vorne. Dadashov zog auf Höhe der Strafraumkante in die Mitte, scheiterte mit seinem unplatzierten Abschluss jedoch an FCM-Torhüter Behrens (73.). Magdeburg wirkte in dieser Phase angeknockt und musste der eigenen intensiven Spielweise Tribut zollen. So kam die Krämer-Elf in der Schlussphase kaum noch in nennenswerte Abschlusspositionen. Einziger Aufreger in den letzten Minuten: Preußens Wagner zupfte am Trikot von Bertram und sah Gelb-Rot (87.). Dennoch brachte der SCP den Vorsprung ohne große Mühe über die Zeit und beendete die eigene Horror-Serie. Mit dem ersten Sieg nach 14 Partien schöpfen die Adlerträger wieder Hoffnung im Abstiegskampf. Magdeburg hingegen erlebte einen ernüchternden Abend, der mit der frühen roten Karte für Gjasula seinen Anfang nahm. Die Blau-Weißen verlieren die Spitzenränge der Liga zunehmend aus den Augen. 

   

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