2:0 im Rückspiel: FCK siegt in Dresden und steigt auf!
Der 1. FC Kaiserslautern feiert im Rückspiel der Relegation bei Dynamo Dresden einen 2:0-Erfolg und kehrt nach vier Jahren in die 2. Bundesliga zurück. Nach insgesamt drei Halbzeiten ohne einen Treffer brachte Hanslik seine Farben nach einer knappen Stunde in Führung, bevor Hercher in der Nachspielzeit für die Entscheidung sorgte. Dynamo Dresden ist damit nach einem einjährigen Intermezzo im deutschen Fußball-Unterhaus wieder in die 3. Liga abgestiegen.
Eine weitere Halbzeit ohne Treffer
Nach der Nullnummer im Hinspiel durften sich beide Fanlager noch große Hoffnungen auf die Teilnahme an der kommenden Zweitliga-Saison machen und sorgten für beste Stimmung auf den Rängen. Aus Kaiserslautern waren rund 3.000 Anhänger mit nach Sachsen gereist und sahen ihre Mannschaft auf zwei Positionen verändert. So setzte Schuster auf die zuletzt angeschlagenen Hercher und Ciftci und ließ Redondo und Niehues dafür zunächst auf der Bank Platz nehmen. Bei den Hausherren gab es gleich drei Wechsel. Capretti musste auf Will (Schädel-Hirn-Trauma aus dem Hinspiel) und Akoto (Fußverletzung) verzichten, für die Stark und Kade begannen. Zudem wurde Giorbelidze durch Becker ersetzt.
Wie schon vier Tage zuvor gehörte die Anfangsphase dem gastgebenden Team, das früh klar machen wollte, wer Herr im Hause ist. Daferner sorgte mit einem Schuss aus 20 Metern für ein erstes Ausrufezeichen, zielte aber knapp links am gegnerischen Kasten vorbei (4.). Auf der anderen Seite musste Königsdörffer einen Kopfball von Boyd entschärfen und tat das auch noch deutlich vor der Torlinie (11.), damit hatten sich aber auch die Roten Teufel nun ganz offiziell in der Partie angemeldet. Es entwickelte sich ein schnelles, abwechslungsreiches Spiel, in dem beide Protagonisten allerdings auch immer wieder durch zu viel Hektik auffielen, wodurch hochkarätige Chancen selten blieben.
Nach einer halben Stunde musste Dresden dann ein erstes Mal wechseln, nachdem Stark angeschlagen liegen geblieben war. Für ihn kam Batista Meier in die Begegnung, der trotz seiner technischen Beschlagenheit aber zunächst auch keine Mittel fand, gegen die nun stabile Lautrer Defensive große Raumgewinne zu erzielen. Letztlich war es Königsdörffer, der noch einmal für einen Torabschluss im ersten Durchgang sorgte, als er Zimmer mit einer Finte ins Leere laufen ließ, in den Strafraum zog und den Ball aus spitzem Winkel ins Außennetz jagte (45.). So wartete das Spiel aber auch nach 135 Minuten noch auf den ersten Treffer.
Hanslik schießt Kaiserslautern in Liga zwei
Mit Vlachodimos für Diawusie wollte Capretti mit Beginn der zweiten Halbzeit für mehr offensive Akzente sorgen, sah in der Folge jedoch nur die Roten Teufel anstürmen. Nach einer Ecke von Zuck stieg Boyd in der Mitte am höchsten und besaß mit seinem Kopfball die bis hierhin größte Torgelegenheit, die Broll im Tor von Dynamo mit einem starken Reflex aber entschärfte (58.). Die Führung für die Roten Teufel wurde dadurch aber nur um wenige Sekunden nach hinten verschoben: Dresden vertändelte im eigenen Angriff leichtfertig den Ball und musste dann Ritter hinterherlaufen, der über den halben Platz sprintete und vorne Wunderlich per Außenrist-Pass in Szene setzte. Der 36-Jährige ließ das Spielgerät auf Hanslik abtropfen und der Mittelstürmer traf eiskalt zum 1:0 ins kurze Eck, wobei Broll absolut machtlos war (59.).
Die SGD musste nun zwingend reagieren und hätte tatsächlich beinahe postwendend für den Ausgleich gesorgt. Daferner scheiterte aus nächster Nähe aber an einer Parade von Raab, bevor Weihrauch mit dem Nachschuss an einem Abwehrbein vor der Linie hängen blieb (63.). Die Dresdner warfen nun alles nach vorne und drängten auf das so wichtige 1:1. Batista Meier zirkelte einen Freistoß direkt auf den Kasten und traf das linke Kreuzeck, nachdem Raab noch mit den Fingerspitzen am Ball war (71.). Kurz darauf kam Königsdörffer bei einem Kopfball nicht richtig hinter den Ball und brachte diesen daher letztlich auch nicht aufs Tor (78.). Kaiserslautern war in dieser Phase nur noch auf Konter bedacht und vergab bei einem dieser Gegenstöße die Entscheidung, als Boyd eine flache Hereingabe von Redondo aus fünf Metern doch tatsächlich über die Latte schoss (83.).
So blieb es zunächst noch spannend und Dresden weiterhin im Rennen. Vlachodimos probierte es mit einem Abschluss vom linken Strafraumeck, scheiterte aber am erneut unüberwindbar scheinenden Raab (86.). Es folgten zahlreiche weitere hohe Bälle in den Lauterer Strafraum, die aber allesamt ohne Abnehmer blieben. Stattdessen machte Kaiserslautern in der Nachspielzeit den Sack zu. Hercher lief bei einer scharfen Hereingabe von Stehle genau im richtigen Moment ein und sorgte mit seinem 2:0 für grenzenlosen Jubel bei den in rot gekleideten Fans auf der Tribüne (90.+2). Nach einer minutenlangen Unterbrechung aufgrund von etlichen Feuerwerkskörpern, die aus dem Dresdner Fanblock auf dem Platz geschossen wurden, war die Rückkehr des 1. FC Kaiserslautern in die 2. Bundesliga um 22.33 Uhr schließlich besiegelt – ebenso wie der vierte Abstieg der Dresdner aus der 2. Liga.