2:1 im Derby gegen Aue! Dresden setzt sich an der Spitze ab

Zum Abschluss des 7. Spieltages hat sich Dynamo Dresden am Sonntagabend mit 2:1 gegen Erzgebirge Aue durchgesetzt. Im kämpferischen Sachsenderby gingen die Gastgeber früh durch ein Eigentor in Führung und sorgten spät für die Entscheidung. Der Anschluss der Gäste hingegen kam zu spät, sodass diese letztendlich ihre erste Saisonniederlage hinnehmen mussten. Dynamo hingegen feierte den fünften Sieg in Folge und setzt sich an der Tabellenspitze ab.
Zimmerschied als stetiger Unruheherd
Um das 99. Sachsenderby erfolgreich zu bestreiten und den fünften Sieg in Folge einzufahren, setzte Dynamo-Trainer Markus Anfang ganz getreu dem Motto "Never change a winning team" auf die gleiche Startelf, die zuletzt auch den VfB Lübeck bezwang. Sein Gegenüber Pavel Dotchev veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 3:1-Erfolg über den Halleschen FC aus der Vorwoche auf einer Position: Für Seitz startete der ehemalige Dresdener Stefaniak beim FC Erzgebirge. Die Partie begann mit einer tollen Choreo der Dynamo-Fans. Diese Euphorie der 31.834 Zuschauer übertrug sich auch gleich auf die Mannschaft, die offensiv startete und die Gäste immer wieder in die eigene Hälfte drängen konnte. Der erste gefährliche Angriff sollte dann auch gleich zur Führung der Schwarz-Gelben führen: Nach schnellem Kombinationsspiel brachte Zimmerschied den Ball von der linken Seite scharf vors Tor. Dort wollte Vukancic vor dem einschussbereiten Kutschke klären, brachte den Ball aber unglücklich im eigenen Tor unter (9.).
Die Gastgeber blieben weiter am Drücker, spielte die Veilchen schwindelig und brachen nur drei Minuten später erneut über die linke Seite durch. Linksverteidiger Meier scheiterte aber aus kürzester Distanz an Männel. Es blieb weiter keine Möglichkeit zum Durchatmen. Fast im Gegenzug stand Bär nach einem Fehlpass der Dresdener Hintermannschaft auf einmal frei vor Drljaca, setzte den Ball über das Tor – Riesenchance vertan! Die Gäste konnten das Spiel nun ausgeglichener gestalten, kassierten nach 24. Minuten aber beinahe den nächsten Gegentreffer: Kutschke schickte Zimmerschied auf die Reise, der unnachahmlich in die Mitte zog, die Kugel allerdings hauchzart neben den linken Pfosten setzte. Auch im Anschluss blieb der Dresdner Außenspieler weiter der auffälligste Akteur der ersten Hälfte und hatte in der 34. Minute die nächste gefährliche Aktion. Seinen Abschluss aus halblinker Position konnte Männel aber zur Ecke klären, die nichts einbringen sollte. Anschließend konnte sich keine Mannschaft mehr vor dem Pausenpfiff eine klare Torchance erspielen, sodass der erste Spielabschnitt mit einer verdienten 1:0-Führung der Heimmannschaft endete.
Anschlusstreffer kommt zu spät
Personell unverändert starteten beiden Teams in die zweite Hälfte, und auch das Spielgeschehen ähnelte dem der ersten 45. Minuten. Dresden attackierte früh und ließ die Gäste gar nicht zu Entfaltung kommen. Dennoch waren es die Auer, die den ersten Abschluss der zweiten Halbzeit hatten: Bär setzte seine Schlenzer aus 20 Metern aber neben das Tor (53.). Deutlich gefährlicher wurde es direkt im Anschluss auf der anderen Seite: Nach einer Flanke von Lemmer von der rechten Seite köpfte Kutschke in Rückenlage knapp rechts vorbei. Dresden blieb am Drücker und hatte nur eine Zeigerumdrehung später durch den auffälligen Zimmerschied die nächste große Möglichkeit. Gäste-Keeper Martin Männel musste bei sich bei dem strammen Schuss von der Strafraumkante schon ordentlich strecken musste, um das zweite Gegentor zu verhindern.
Die Partie wurde nun immer zerfahrener, und eine Verletzungsunterbrechung folgte auf die nächste. Über die daraus entstehenden Standardsituationen versuchten nun auch die Auer offensiv an der Partie teilzunehmen, ohne jedoch tatsächlich gefährlich werden zu können. Auch ein Doppelwechsel in der 71. Minute konnte nicht den erhofften Schwung bei den Gästen bringen. Torchancen hatte weiterhin nur die Heimmannschaft. Nach einem flachen Zuspiel von der rechten Seite kam erneut Kutschke in der Mitte zum Abschluss. Dieser verfehlte das Tor aber deutlich (74.). Auch Dynamo vollzog für die letzten Minuten einen Doppelwechsel und brachte Berger und Borkowski. Letzterer sollte dann auch für die Entscheidung sorgen: Zunächst scheiterte Lemmer noch ein der Latte. Den Abpraller konnte Borkowski dann aber im Kasten unterbringen (84.).
Auch der ebenfalls eingewechselte Berger sorgte noch unfreiwillig für einen Höhepunkt: Bereits mit gelb vorgewarnt, stieg er Schikora auf den Fuß und wurde von Schiedsrichter Harm Osmers folgerichtig des Feldes verwiesen. Tatsächlich konnten die Gäste die Überzahl nutzen und kamen durch Bär in der vierten Minute der Nachspielzeit noch zum Anschlusstreffer. Eine Ausgleichsmöglichkeit ergab sich aber nicht mehr, sodass es beim 2:1 für Dynamo blieb. Durch den sechsten Sieg im siebten Spiel und den fünften Sieg in Folge kann sich Dynamo an der Tabellenspitze absetzen und ist nun schon sieben Punkte vor dem vierten Platz und vier Punkte vor Aue, das durch die erste Saisonniederlage auf den Relegationsplatz zurückfällt. Beide Teams treten erneut am kommenden Sonntag an: Dresden ist bei Rot-Weiß Essen zu Gast, Aue empfängt Jan Regensburg.