2:1 gegen BVB II: Verl macht Klassenerhalt auch rechnerisch fix
Im Montagsspiel des 33. Spieltages hat sich der SC Verl mit 2:1 gegen Borussia Dortmund II durchgesetzt und den Klassenerhalt angesichts von 17 Punkten Vorsprung vor den letzten fünf Spielen damit auch rechnerisch fix gemacht. Für die Ostwestfalen war es der dritte Sieg in Folge, während der BVB erstmals nach fünf Spielen wieder verlor.
Otto und Wolfram bringen SCV mit Kopfbällen in Front
Was auf dem Papier wie ein Duell zweier Teams im Mittelmaß auszusehen vermochte, bot auf den zweiten Blick durchaus mehr: Während der gastgebende Sportclub aus Verl zuletzt zwei Siege in Folge einfuhr und so den Klassenerhalt, erschienen die Dortmunder noch formstärker. Fünfmal in Serie musste der BVB keine Niederlage mehr hinnehmen, gewann zuletzt zweimal zu Null und schoss dabei satte sechs Tore. Ein Duell zweier formstarker Teams konnte also erwartet werden. Nach dem 3:2-Sieg über Aue tauschte SCV-Trainer Mitch Kniat entsprechend lediglich einmal und brachte Wolfram für Tugbenyo. Bei den Gästen setzte Coach Jan Zimmermann nach dem 1:0 gegen Meppen auf Özkan und Dams anstelle von Profi Meunier sowie Pudel in der Verteidigung. Die Partie begann gleich temporeich.
In der 7. Spielminute kamen die Schwarz-Gelben dabei der Führung nahe. Nach einem starken Steckpass von Kamara tauchte Njinmah vor dem Verler Kasten auf, legte das Leder aber am langen Pfosten vorbei. Im direkten Gegenzug wurden dann auch die Verler erstmals gefährlich. So fand Stöcker mit einer Flanke aus dem Halbfeld den Kopf von Wolfram, dessen Kopfball aber in den Armen von BVB-Keeper Lotka landete (8.). Es blieb temporeich. In der 12. Minute tauchte Njinmah, nun eingesetzt von Michel, wieder vor dem SCV-Tor auf, schoss aber überhastet über das Gebälk. Es folgte eine kleine Verschnaufpause im Spielverlauf, die dann aber durch den ersten Treffer des Abends beendet wurde. Lotka unterschätzte eine abgefälschte Flanke von Wolfram, sodass Otto in der Mitte nur noch einzunicken brauchte, um das 1:0 für den Sportclub zu erzielen (23.).
Der Treffer sorgte für eine klare Veränderung der Dynamik. Die Verler konnten sich nun etwas weiter zurückziehen, während die Dortmunder nun anlaufen mussten, wofür ihnen etwas die Mittel fehlten. Entsprechend verlor die Partie ein wenig an Esprit. Erst nach einer halben Stunde wurde es wieder gefährlich – und wieder waren es die Gastgeber. Eine Flanke von Knost erreichte wieder Otto, der diesmal mustergültig für Wolfram auflegte, der allerdings seinen Schlenzer nicht optimal traf. Gefährlicher sollte es zehn Minuten später werden, als die Dortmunder einen langen Einwurf von Paetow nicht geklärt bekamen, sodass Knost aus gut 20 Metern abziehen konnte und Lotka so zu einer starken Parade zwang. In der Folge sah Pfanne die erste Gelbe des Abends (41.), und alles sah nach der knappen Verler Führung zur Halbzeit aus – doch einen hatten die Gastgeber noch im Petto. Wieder flankte Stöcker schulbuchmäßig aus dem linken Halbfeld an den langen Pfosten, wo Wolfram entwischt war und mit dem Pausenpfiff ebenfalls per Kopf auf 2:0 für Verl erhöhte (45.+1.). Danach ging es in die Pause.
Guille Bueno verkürzt – doch der Ausgleich bleibt aus
Ohne Wechsel ging es in den zweiten Durchgang. Keine zwanzig Sekunden waren dabei gespielt, als der BVB eine erste sehr gute Chance auf den Ausgleichstreffer bekommen sollte. Eberwein setzte sich auf der linken Seite durch und legte stark für Michel auf, der aus sieben Metern das lange Eck anvisierte, die Kugel aber am Pfosten vorbei ins Toraus schoss. Kurz darauf waren die Schwarz-Gelben dann aber tatsächlich erfolgreich. Nach einem Querschläger brach Guille Bueno plötzlich durch, überlupfte den herausgeeilten Wiesner und stellte so sehenswert auf 1:2 aus BVB-Sicht (51.). Von den Gastgebern kam nach dem Seitenwechsel erstmal so gut wie gar nichts mehr. Stattdessen wieder der BVB. In der 53. Minute ließ Njinmah seinen Gegenspieler mit zwei Übersteigern aussteigen und zog aus spitzem Winkel ab, setzte seinen Abschluss aber über den Kasten der Ostwestfalen. In der Folge wachte der Sportclub auf. Wieder einmal kam Wolfram sieben Meter vor dem Tor mit seinem Schädel an die Kugel, setzte ihn diesmal jedoch an den Pfosten (55.).
Wenige Sekunden später schalteten die Gastgeber nach einem Ballgewinn schnell, sodass Grodowski an die Kugel kam, in die Mitte zog, dort aber zu ungenau abschloss (57.). Auf der Gegenseite versuchte sich Papadopoulos infolge einer Dortmunder Ecke per Kopf, legte diesen aber am Tor vorbei (58.). In der 65. Minute wurde es dann ebenfalls knapp für den SCV, als Eberwein in den Sechzehner einzog und einen Schuss abließ, mit dem er jedoch lediglich Mitspieler Tattermusch ungünstig traf. Es folgten diverse Wechsel bei den Verlern, da Trainer Kniat erkannte, dass die einst komfortable Führung mächtig zu wackeln drohte. Zwar wurden die Gastgeber hierdurch nicht umgehend wieder torgefährlich, doch erschienen sie wieder vermehrt tonangebend. Wolfram übertrieb es mit einem Einsatz ein wenig und unterband einen Abschlag von Keeper Lotka, sodass der Verler folgerichtig verwarnt wurde (74.). Wenige Augenblicke später wurde es dann aber auch wieder torgefährlich. Nach einem Einwurf bekam Joker Tugbenyo das Leder mit dem Rücken zum Tor unter Kontrolle, legte es zurecht und schloss per Fallrückzieher ab, der jedoch über das Gehäuse flog (77.).
Weitere Wechsel auf beiden Seiten verwässerten den Spielfluss in den Schlussminuten ein wenig. Eng wurde es dann doch nochmal in der 85. Minute, als Michel einen Freistoß aus spitzem Winkel direkt aufs Tor zirkelte und Wiesner zu einer Parade zwang. Bei der folgenden Ecke köpfte Papadopoulos Paetow an den angelegten Arm, was zwar zu Protesten, aber keinem Strafstoß führte. Auf der Gegenseite verpasste Grodowski die Riesenchance auf die Entscheidung, als er nach einem Konter eingesetzt von Corboz aus 12 Metern direkt auf Lotka schoss (88.). In der Nachspielzeit bot sich den Gästen dann gleich mehrfach die Chance zum Ausgleich, aber Njinmah verschoss nach einer Reihe geblockter BVB-Abschlüsse aus 14 Metern (90.+2.). Mit der letzten Aktion ließ Michel dann noch einen Freistoß aus bester Position liegen. Danach war Schluss. Der SC Verl setzte sich somit am Ende mit 2:1 gegen den BVB II durch und machte den Klassenerhalt bei nun 17 Punkten Vorsprung vor den letzten fünf Spieltagen damit auch rechnerisch fix. Die Dortmunder verloren nach fünf ungeschlagenen Spielen zuvor erstmals wieder, fallen auf Rang 14 und müssen angesichts von nur sechs Punkten Vorsprung weiter zittern. Weiter geht es für den Sportclub am kommenden Samstag in Ingolstadt. Dortmund empfängt zeitgleich Elversberg.