2:1 gegen Köln: Aufsteiger Berlin gewinnt das Viktoria-Duell

Im Duell Viktoria gegen Viktoria konnten sich die Berliner mit 2:1 gegen die Gäste aus Köln durchsetzen und das erste Sonntagsspiel der neuen Saison gewinnen. Vor allem der erste Durchgang wusste mit spektakulären Offensivfußball und einem Traumtor von Berlins Becker zu gefallen, dessen Treffer kurz vor der Pause den Endstand und somit den ersten Sieg im ersten Drittliga-Spiel der Berliner bedingen sollte. 

Offensiv-Spektakel im ersten Durchgang

Die Favoritenrolle war vor dem Spiel eigentlich klar verteilt: Viktoria Köln spielte eine sehr passable Vorbereitung und konnte mit namhaften Verpflichtungen, von denen mit Heister, Greger, May, Palacios sowie Keeper Nicolas gleich fünf Spieler in der Startelf standen, auf sich aufmerksam machen. Der Aufsteiger aus Berlin blieb hingegen komplett ohne Sieg. Entsprechend nahmen die Gäste, die nach dem Abgang von Mike Wunderlich von Marcel Risse als Kapitän auf das Feld geführt wurden, im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, der mit 1.112 Zuschauern gefüllt war, das Heft des Handelns früh in die eigene Hand. Und ebenso früh zappelte der Ball im Netz: Einen Ball von Palacios konnte Berlin-Keeper Sprint nur nach vorne klatschen lassen, wo Bunjaku zwar bereitstand – aber auch klar im Abseits (4.). Es war ein erster Warnschuss für den Aufsteiger, die nun selbst aktiv werden wollte. Routinier Jopek nahm einen zweiten Ball nach einem Freistoß aus 18 Metern direkt und setzte diesen einen Meter am Kölner Kasten vorbei (6.).

Und die Hausherren blieben dran! Nachdem sich Kölns Klefisch in der Mitte bei einem hohen Ball verschätzte, konnte Stürmer Falcao die Kugel zentral vor dem Kasten annehmen und wuchtig auf das Tor schießen, Torhüter Nicolas war allerdings zur Stelle und konnte sich erstmals auszeichnen (14.). Kurz darauf war es erneut Falcao, der einen Freistoß aus 20 Metern nur knapp über den Querbalken setzte (16.). Der Aufsteiger war endgültig in der 3. Liga angekommen. Köln zog sich etwas zurück und mit dem nächsten Angriff folgte der nächste aberkannte Treffer: Nach einer Flanke von rechts schob Bunjaku zentral vor dem Tor ein, war aber erneut klar im Abseits und bekam den Treffer nicht anerkannt (27.). Das Pendel schwang nun wieder in Richtung der Kölner – und Youngster Amyn machte es besser als Routinier Bunjaku. Risse brachte den Ball erneut von rechts an den Fünfer, wo Amyn ohne Bewacher am zweiten Pfosten mühelos einschieben konnte (34.) – die Torpremiere für den 17-Jährigen und das 1:0 für die Gäste.

Allzu beeindruckt zeigten sich die Hausherren von diesem Rückschlag allerdings nicht. Cigerci setzte sich auf dem rechten Flügel durch und suchte mit einer langen Flanke den aufgerückten Yannis Becker, der die Kugel direkt nahm, perfekt traf und per Traumtor egalisierte (37.). Doch damit nicht genug! Angestachelt von dem Ausgleich blieben die Berliner dran. Dieses Mal setzte sich Seiffert auf dem linken Flügel durch und setzte Stürmer Falcao ein, der das Leder stark verarbeitete und ins lange Eck setzte (38.). 2:1 für die Gastgeber aus Berlin und das Spiel somit gedreht. Dass Viktoria Berlin nicht nochmal erfolgreich sein konnte, war indes Schlussmann Nicolas zu verdanken, der einen weiteren Versuch von Jopek entschärfte (40.). Nach diesem Berliner Sturmlauf ging es mit der Führung für den Aufsteiger in die Pause.

Durchwachsen Richtung Schlusspfiff

Köln-Trainer Janßen reagierte auf den Rückstand und brachte mit David Philipp für den eher unauffälligen Palacios einen neuen Stürmer auf das Feld, um für mehr Durchschlagskraft in der eigenen Offensive im zweiten Durchgang zu sorgen. Und der Neue machte gleich auf sich aufmerksam. Nach Hacken-Vorlage von Kapitän Risse versuchte sich der 21-Jährige von der Strafraumkante, doch der abgefälschte Schuss strich am Pfosten des Berliner Tores vorbei (47.). Jedoch blieb auch die Berliner Offensive stets gefährlich. Nach einem Traumpass von Jopek aus dem Mittelfeld konnte Seiffert frei durchstarten und schoss den aufspringenden Ball aus 14 Metern zu zentral auf den Kasten, sodass Nicolas die Kugel sichern konnte (51.).

Mit fortschreitender Spieldauer bei Temperaturen um die 30 Grad begann das Spiel, ein wenig abzuflachen, die Aktionen wurden zusehends unvollständiger. Nachdem Berlins Cigerci einen Schuss deutlich über die Querlatte jagte, nachdem er in die Mitte ziehen konnte (57.), fehlten auf der Gegenseite bei Amyn die letzten Meter, um einen langen Ball zu erlaufen, sodass er von Innenverteidiger Gunte abgekocht werden konnte (59.). Konsequenterweise folgten die nächsten Wechsel auf beiden Seiten. Trotzdem folgten knifflige Szenen abseits von Torgefahr: Zunächst verletzte sich Berlin-Keeper Sprint bei einem Zweikampf mit Philipp und musste ausgewechselt werden (67.), ehe Klefisch, der bereits gelb-vorbelastet war, robust in einen Mittelfeld-Zweikampf ging, aber um einen Platzverweis herumkam (69.).

Weitere Wechsel auf beiden Seiten sowie der erfolgte Torhüter-Tausch bei den Berlinern ließen den Spielfluss in der Schlussphase beinahe komplett zum Erliegen kommen. Die Berliner stellten sich nun tiefer in die eigene Hälfte und besannen sich auf eigene Konter. Zu Gefahr auf beiden Seiten kam es allerdings kaum noch, da Philipp auch nach perfektem Zuspiel von Risse den Ball freistehend vor dem Berliner Tor verstoppte und die Topchance auf den Ausgleich liegen ließ (81.). Es war abgesehen von einer missglückten Abwehraktion von Berlins Ersatzkeeper Krahl (88.) und trotz einer üppigen Nachspielzeit von sechs Minuten die letzte gefährliche Strafraumaktion. Somit erwischten die Berliner den Start nach Maß und konnten das erste Spiel in der 3. Liga mit 2:1 für sich entscheiden, während die Kölner trotz großer Ambitionen und eigentlicher Favoritenrolle nichts mitnehmen konnten. Viktoria Berlin trifft in der kommenden Woche auf Eintracht Braunschweig und kann dort den Start nach Maß ausbauen, während Viktoria Köln einen neuen Anlauf zu Hause gegen den FSV Zwickau nehmen kann.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button