2:1 bei Dortmund II: Rot-Weiss Essen gelingt Befreiungsschlag

Zum Auftakt des 11. Spieltages hat Rot Weiß Essen mit 2:1 bei Borussia Dortmund II gewonnen. In einem temporeichen Revierduell ging RWE durch ein unglückliches Eigentor von Lotka in Führung (30.), ehe es in der zweiten Hälfte turbulent wurde. Zunächst glich Michel aus, ehe Müsel nur 63 Sekunden später zur erneuten Führung der Gäste traf. Nach zuletzt zwei Pleiten in Folge mit 0:9 Toren kommt der Sieg einem Befreiungsschlag gleich, der in der Tabelle vorerst Platz 8 bedeutet.
Bastians-Ersatz Kourouma bringt RWE in Front
Die Voraussetzungen vor der Partie konnten kaum unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite wollten die Dortmunder ihre Serie von fünf ungeschlagenen Spielen in Folge verlängern. Dafür musste BVB-Coach Jan Zimmermann im Vergleich zum 2:2 bei Arminia Bielefeld den für die U20-Nationalmannschaft abgestellten Blank und den verletzten Besong ersetzen. Es starteten Guille Bueno und Elongo-Yombo. Auf der anderen Seite stand RWE nach zwei deftigen Pleiten mit insgesamt 0:9 Toren und der überraschenden Freistellung von Kapitän Felix Bastians unter Druck. Essens Trainer Christoph Dabrowski wechselte seine Startelf nach der 0:5-Heimniederlage gegen den SC Verl kräftig durch und brachte Voufack, Kourouma, Sapina und Vonic für Wiegel, Bastians, Rother und Doumbouya.
RWE, von 8.000 Anhängern stimmungsvoll in den mit 17.039 Zuschauern besetzten Signal-Iduna-Park begleitet, zeigte sich von Beginn an um Wiedergutmachung bemüht und spielte sich mehrfach ins letzte Drittel, ohne jedoch zu klaren Torchancen zu kommen. Im Gegensatz dazu blieb der Dortmund-Nachwuchs stets über schnelle Umschaltmomente gefährlich und hatte in der 15. Minute auch die erste Möglichkeit der Partie. Nach einer Hereingabe des agilen Guille Bueno setzte Butler den Ball aber knapp neben das Tor. Dabei verletzte sich der Angreifer und musste früh durch Roggow ersetzt werden. Der neue Mann war es dann nur zwei Minuten später auch, der nach einer Ecke beinahe zur Führung einschob. Seinen Linksschuss konnte Golz aber noch um den Pfosten lenken (22.). Wiederum nur drei Zeigerumdrehungen später hatte dann RWE seine bis dahin beste Chance der Partie. Nach Harenbrocks Hereingabe von der linken Seite scheiterte Vonic aber an Lotka.
Besser machte es Kourouma in der 30. Minute. Der Bastians-Ersatz stieg nach der Ecke von Voufack am höchsten und köpfte mithilfe der Latte und des Rückens von Lotka zur Führung der Gäste ins Tor – 1:0. Die Partie wog aber weiter hin und her, und so hatte der BVB durch Michel die große Möglichkeit zum Ausgleich (38.). Nach Guilles Buenos Flanke konnte Golz den Kopfball des Mittelfeldmannes aber parieren. Statt des Dortmunder Treffers hatte RWE durch Rios Alonso kurz vor der Pause beinahe die Führung ausgebaut. Seine Direktabnahme nach einer Ecke rettete Azhil aber auf der Linie, sodass es mit dem knappen Vorsprung in die Kabine ging.
Müsel antwortet Michel nach nur 63 Sekunden
Beide Mannschaften starteten temporeich in den zweiten Spielabschnitt, vor allem die Dortmunder spielten nun intensiv auf den Ausgleich. Hettwers Volley direkt nach Wiederanpfiff war für Golz aber kein Problem. Zehn Minuten später bot sich den Gastgebern dann aber noch viel größere Möglichkeit zum Ausgleich. Hettwer ging nach einem Zweikampf mit Kourouma im Strafraum zu Fall, und Schiedsrichterin Dr. Reim Hussein zeigte auf den Punkt – eine harte Entscheidung. Die Chance ließ sich Michel nicht nehmen und vollende wuchtig ins linke Eck. Davon völlig unbeeindruckt antwortete RWE nur 63 Sekunden später und traf zur erneuten Führung: Brumme setzte sich toll über die linke Seite durch und flankte maßgeschneidert in die Mitte, wo der eingelaufene Müsel aus kurzer Distanz zum 1:2 einköpfte.
Auch im Anschluss blieb es weiter turbulent: Wiederum nur zwei Minuten später forderte der Borussia-Nachwuchs erneut Elfmeter. Guille Bueno zog von links in den Strafraum und konnte durch Voufack nur durch ein Foul gestoppt werden. Das hätte Elfmeter geben müssen – Glück für RWE. Der BVB blieb aber weiter am Ball: Nach Flanke von Göbel köpfte der eingelaufene Elongo-Yombo knapp rechts vorbei (64.). Auf der anderen Seite hatte Vonic in der 71. Minute die große Chance auf das 3:1. Der Angreifer kam nach Zuspiel von Harenbrock frei vor Lotka zum Abschluss, scheiterte aber am Dortmunder Schlussmann. Insgesamt waren die Dortmunder dem erneuten Ausgleich in dieser Phase aber näher. Nach einem Freistoß von Göbel setzte Pudel den Ball aber völlig freistehend neben den Kasten (77.). Die weiteren Dortmunder Angriffsversuche der Schlussphase bleiben allesamt ohne Erfolg, sodass RWE am Ende jubeln durfte.
Für den Dortmund-Nachwuchs endet damit einerseits die Serie von fünf ungeschlagenen Spielen, zudem bleibt der Signal-Iduna-Park weiter ein schlechtes Omen: Das 1:2 bedeutet die siebte Niederlage in Folge in der großen Arena. Dadurch bleiben die Borussen auf dem sechsten Tabellenplatz, während die Gäste durch den Erfolg mit einem Punkt Rückstand auf den achten Rang hochspringen und nach der turbulenten Woche zumindest vorerst für ein wenig Ruhe sorgen können. Am kommenden Wochenende empfängt RWE dann den 1. FC Saarbrücken, der BVB tritt bei Waldhof Mannheim an.