2:1 in Würzburg: HFC hat Klassenerhalt endgültig sicher
Mit einem 2:1-Sieg gegen die bereits abgestiegenen Würzburger Kickers sicherte sich der Hallesche FC am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt auch rechnerisch. Nach zuletzt vier Unentschieden in Serie profitierten die Hallenser von einem umstrittenen Treffer von Elias Huth, der einen Doppelpack erzielte. Die Kickers verlieren ihr vorerst letztes Heimspiel in der 3. Liga.
Huth trifft vom Punkt – Pourié scheitert am Pfosten
Während es für die Würzburger Kickers im letzten Heimspiel der Saison nach dem feststehenden Abstieg in die Regionalliga hauptsächlich um einen halbwegs versöhnlichen Abschied ging, war die Ausgangslage beim Gast aus Halle durchaus ernsthafter: Ein Sieg am vorletzten Spieltag würde nach einer turbulenten Saison auch rechnerisch den Nicht-Abstieg bedeuten. Zuletzt fuhr der HFC vier Remis in Folge ein und wartete sehnsüchtig auf einen Dreier. Kickers-Coach Santelli tauschte im Vergleich zum letztwöchigen 4:2-Sieg in Meppen auf drei Positionen: Ersatz-Keeper Richter durfte statt Bonmann ran; Louis Breuning und Hoffmann ersetzten Kurzweg und Dietz. Bei den Gästen schickte Trainer André Meyer Löder und Shcherbakovski für Kreuzer und Zimmerschied von Beginn an aufs Feld.
Der HFC startete auch deutlich aktiver in die Partie. Eine Flanke von der rechten Seite fand Eberwein, dessen Kopfball aus acht Metern aber knapp am langen Eck vorbei flog (4.). Die beste Chance der Anfangsphase gehörte jedoch den Kickers. In der 11. Minute fand Stefaniak mit einem starken Steckpass den durchgelaufenen Kopacz, der aus kürzester Distanz aber zu mittig abschloss, sodass Mesenhöler parieren konnte. Die Hausherren blieben auch in der Folge dran. Nach flacher Hereingabe von Herrmann kam Stürmer Sané an die Kugel, zielte allerdings ebenfalls zu zentral und schoss in die Arme vom HFC-Schlussmann (14.). Die Gäste erholten sich langsam wieder, aber weder Kapitän Nietfeld nach Ecke noch Kickers-Verteidiger Kraulich, der eine Flanke aufs eigene Tor abfälschte, brachten das Leder über die Linie (20. / 23.).
Kurz darauf beging HFC-Stürmer Eberwein ein taktisches Foul mit Folgen: So kassierte der 26-Jährige seine fünfte Verwarnung, sodass sein Auftritt in Würzburg der letzte im HFC-Dress sein wird, wechselt er im Sommer doch zum BVB II (26.). Zudem konnte Gegenspieler Stefaniak verletzungsbedingt nicht weitermachen und musste nach 30 Minuten für Stürmer Pourié ausgewechselt werden. Es sollte jedoch eine noch folgenreichere Gelbe folgen: Bei einem langen Ball nutzte Kraulich seinen Körper gegen Halle-Stürmer Huth etwas zu sehr und verursachte so einen etwas schmeichelhaften Strafstoß. Huth schnappte sich die Kugel und netzte sicher zum 1:0 ein (33.). In der 42. Spielminute mussten dann auch die Gäste erstmalig tauschen: Für Guttau ging es nicht weiter, sodass Sternberg fortan die Außenbahn übernahm. Vor der Pause sollten dann auch die Kickers noch am Ausgleich schnuppern, doch Pourié scheiterte mit einem überlegten Schlenzer am langen Pfosten (45.). Anschließend ging es mit der knappen Hallenser Führung in die Pause.
Huth antwortet auf Kurzweg
Mit einem Wechsel aufseiten der Hallenser ging es in den zweiten Durchgang: Trainer Meyer brachte Kastenhofer für Youngster Löder in die Partie. Das Tempo, das noch im ersten Durchgang herrschte, war aber dahin. Beide Teams verzettelten sich nun mit Kleinklein im Mittelfeld. Bei einem etwas überharten Einsteigen sah Halles Landgraf dabei den gelben Karton (53.). In der 58. Spielminute kam es dann zu einer ersten Torannäherung. Nach ruhendem Ball aus dem Halbfeld flog die Kugel zielgenau auf den Kopf von Sané, der aber gut bedrängt von Vollert keine Kontrolle mehr über das Spielgerät herstellen konnte und weit am Gehäuse vorbei köpfte. Etwas zielgenauer geriet ein Abschluss von Kopacz, der aus zweiter Reihe abzog, doch sein Schuss aus 20 Metern stellte keine Gefahr für Mesenhöler dar.
Meyer reagierte auf den zähen Auftritt nochmals und brachte Derstroff für Shcherbakovski ins Spiel (63.). Spielerisch ansprechender – wenn auch auf überschaubarem Niveau – blieben jedoch die Gastgeber. Eine erneute Flanke landete bei Sané, der jedoch abermals nicht entscheidend an die Kugel kam (69.). In der 70. kamen dann auch bei den Kickers neue Kräfte. So ersetzten Kurzweg und Meisel Hägele und Herrmann. Dies sollte sich auszahlen. Nach einem starken Ball von Pourié setzte sich der eingewechselte Kurzweg durch und bugsierte die Kugel dank großem Einsatz zum 1:1 über die Torlinie (74.). Der HFC drückte auf eine direkte Antwort. So setzte sich Derstroff technisch hochwertig durch und brachte den Kugel auf den zweiten Pfosten, wo die Würzburger retteten (76.).
Die Antwort sollte dennoch folgen. Nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld konnte sich Huth davonstehlen und per Flugkopfball das 2:1 erzielen (78.). Die Führung war damit nach nach gerade einmal vier Minuten wiederhergestellt. Ganz ohne Diskussionen erfolgte diese jedoch nicht, hatte der angeschlagene Kraulich die Kugel zuvor eigentlich verletzungsbedingt ins Aus gespielt, ehe die Hallenser den Einwurf dann zur Vorbereitung der Flanke von Titsch-Rivero nutzten und der Würzburger das Abseits aufhob. Die Gemüter waren durchaus erhitzt, FWK-Trainer Santelli sah kurz vor Schluss gar noch Gelb (85.). Seine Mannen liefen zwar noch einmal an, doch ein Treffer sollte dem FWK nicht mehr gelingen. Am Ende setzte sich der Hallesche FC mit 2:1 durch und machte durch den ersten Sieg nach vier Remis den Klassenerhalt auch rechnerisch klar. Im letzten Saisonspiel trifft der HFC, der den Spieltag auf dem 13. Rang beendet, auf Wiesbaden, während Würzburg im letzten Drittliga-Spiel auf absehbare Zeit in Zwickau gastieren wird.