Fünfter Sieg in Folge! SVWW gewinnt auch in Haching
Der 25. Spieltag in der dritten Liga wurde mit einem echten Topspiel eröffnet. So empfing die SpVgg Unterhaching den SV Wehen Wiesbaden – beide Teams rechneten sich vor Spielbeginn Chancen im engen Aufstiegskampf aus. Die Gäste reisten derweil mit einer Serie von vier aufeinanderfolgenden Siegen im Rücken an, während die Hausherren zuletzt in Rostock den Kürzeren zogen. Die Trends sollten sich bestätigen: Wiesbaden siegte in einer abwechslungsreichen Partie mit 2:1 und springen vorerst auf Platz drei.
Schimmer egalisiert umstrittene SVWW-Führung
Im Unterhachinger Sportpark duellierte sich nicht nur der Tabellensechste mit dem Vierten des Klassements, gleichzeitig standen sich auch die beiden offensivstärksten Teams der Liga gegenüber. Entsprechend angriffslustig präsentierten sich die Mannschaften von Beginn an. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Unterhaching-Torjäger Schimmer erstmals gefährlich vor dem Wiesbadener Tor auftauchte, eine Porath-Flanke jedoch über den Querbalken köpfte. Auch in der Folge spielten die Hausherren gefällig nach vorne – die Belohnung blieb jedoch aus: Hain vergab freistehend vor Gäste-Keeper Kolke (11.).
Es sollte gar noch bitterer für die Rot-Blauen werden. Denn auf der anderen Seite zeigte Schiedsrichter Martin Petersen nach einem Zweikampf zwischen Schwabl und Diawusie zur Überraschung vieler auf den Punkt. Niklas Schmidt nahm die Einladung dankend an und besorgte mit seinem vierten Saisontor die Führung für die Hessen (13.). Die Aufregung bei den Hausherren angesichts des zweifelhaften Elfmeterpfiffs war groß, Schwabl sah gelb aufgrund lautstarker Beschwerden. Zunächst schienen die Hachinger jedoch auch sportlich die passende Antwort zu finden: Lorch versuchte es wuchtig aus etwa 20 Metern – knapp links vorbei.
Anschließend war es der SVWW, der die zweite kalte Dusche für die Gastgeber mehrfach nur knapp verpasste: Erst zielte Kuhn aus halbrechter Position über den Kasten (22.), dann vergaben die freistehenden Kyereh und Diawusie per Doppelchance (23.). Wehen Wiesbaden wirkte in dieser Phase gefährlicher, das nächste Tor machten allerdings die Gastgeber: Einen Bigalke-Freistoß legte Kuhn unfreiwillig in die Mitte, Stefan Schimmer besorgte aus kurzer Distanz den insgesamt verdienten Ausgleich (26.). Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, beide Teams kamen immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Außer einer gelben Karte für SVWW-Angreifer Kyereh nach Foulspiel an Haching-Kapitän Stahl gab es für den Unparteiischen jedoch nichts weiter zu notieren. Zur Pause stand demnach ein leistungsgerechtes Unentschieden.
Wiesbaden kommt hellwach aus der Pause
Durchgang zwei stand dem ersten zunächst in nichts nach, startete mit gleich zwei Aufregern: Nach wiederholt lautstarken Beschwerden musste Unterhachings Präsident Manfred Schwabl den Gang auf die Tribüne antreten – und durfte aus neuem Blickwinkel umgehend den erneuten Rückstand seiner SpVgg mitverfolgen. Niklas Schmidt brachte einen Eckball von der rechten Seite, am Elfmeterpunkt markierte der sträflich freistehende Jeremias Lorch mühelos das 2:1 für den SVWW (49.). Die SpVgg wirkte geschockt, minutenlang bekamen die anwesenden Zuschauer eine zerfahrene Partie ohne nennenswerte Torchancen zu sehen. Das Ende dieser Phase markierte Offensivmann Schimmer, dessen Schuss jedoch von einem Wiesbadener Bein geblockt wurde. Auf der Gegenseite konnten sich die Gastgeber beim Aluminium bedanken, dass nicht das 1:3 fiel. Eine abgefälschte Hereingabe von Diawusie senkte sich auf die Latte des Hachinger Gehäuses (61).
Während Mockenhaupt aufseiten der Hessen über die Stränge schlug und gelb kassierte, sah sich Claus Schromm zum Handeln gezwungen. Der Übungsleiter der SpVgg nahm Lucas Hofnagel vom Feld und brachte Luca Marseiler in die Partie (63.). Der gewünschte Effekt blieb derweil aus: Die Rot-Blauen taten sich im Offensivspiel schwer, mussten vielmehr fast den nächsten Gegentreffer hinnehmen. Hansch rutschte freistehend im Strafraum weg, legte den Ball jedoch im letzten Moment auf den zentral postierten Titsch Rivero. Der Wiesbadener Mittelfeldakteur zielte am bereits geschlagenen Königshofer vorbei – und scheiterte am Oberkörper des auf die Linie zurückgeeilten Endres (72.).
Der Spielfluss war mittlerweile völlig dahin. Entsprechend versuchten die Cheftrainer von außen einzuwirken: Wiesbadens Rehm brachte Schwadorf für Diawusie (73.), Unterhachings Schromm setzte auf Kiomourtzoglou und Widemann anstelle von Endres und Dombrowka. Auch mit offensiverem Personal ging bei der Heimelf nach vorne erst kurz vor Spielende wieder etwas: Hain legte den Ball aus der Drehung knapp neben den Pfosten (89.). In der letzten Sekunde der Nachspielzeit war es dann SVWW-Schlussmann Kolke, der den Ausgleich nach einem Dombrowka-Fernschuss in überragender Manier verhinderte und seinem Team den Sieg sicherte (90.+4). Wiesbaden rückt damit zumindest vorübergehend auf den Relegationsrang, Unterhaching bleibt auf Rang sechs stehen.