Gegentreffer kurz vor Schluss: FCS verpasst Sieg gegen Wiesbaden
Trotz zweimaliger Führung kam der 1. FC Saarbrücken am Montagabend zum Abschluss des 7. Spieltages gegen Wehen Wiesbaden nur zu einem 2:2. Nachdem die Heimelf in beiden Halbzeiten jeweils in Führung gegangen war, schlugen die Gäste zweimal zurück und sicherten sich spät in der 89. Minute noch einen Punkt. Durch das Remis rückt der FCS auf Rang vier vor, während Wiesbaden nun Sechster ist.
Wurtz trifft gegen Ex-Klub
Im Vergleich zum 2:2-Unentschieden beim VfL Osnabrück änderte FCS-Trainer Uwe Koschinat seine erste Elf lediglich auf einer Position. Kasim Rabihic rückte für Tobias Schwede auf die linke Angriffsseite. Auf der Bank Platz nehmen konnte trotz seiner Gelenkverletzung zumindest auch Stürmer Adriano Grimaldi. Die Gäste aus Wiesbaden tauschten nach dem 3:2-Auswärtssieg beim FC Ingolstadt ebenfalls nur auf einer Position, da Stammkeeper Florian Stritzel seine Verletzung auskuriert und Arthur Lyska auf die Bank verdrängt hatte.
Vor 10.147 Zuschauern im ordentlich gefüllten Ludwigspark zeigten beide Teams von Beginn an ihren Offensivdrang. Doch weder eine Ecke des FCS in der ersten Minute noch ein Kopfball der Gäste durch Froese in die Arme von Batz (3.) konnten wirklich zwingend für Gefahr sorgen. Trotz des vielversprechenden Beginns nahm das Tempo der Partie im Anschluss zusehends ab, da viele Foulspiele im Mittelfeld jedweden Spielfluss unterbrachen. So deutete sich der erste Treffer des Spiels nicht zwingend an. Doch nach einem starken Ballgewinn durch Jänicke gegen Ezeh flankte Erstgenannter das Spielgerät umgehend aus dem rechten Halbfeld an den Elfmeterpunkt, wo Sebastian Jacob hochstieg und das Leder über Stritzel hinweg zum 1:0 in die Maschen köpfte (22.).
Der Gegentreffer weckte die Elf von Trainer Markus Kauczinski auf, die vor dem Tor nun deutlich zwingender agierte. Eine Freistoßhereingabe aus dem rechten Halbfeld konnte Batz nur prallen lassen (27.), und eine Minute später verpasste Hollerbach per Kopf nach Flanke von Goppel eine aussichtsreiche Gelegenheit durch fehlerhaftes Timing (28.). Fünf Minuten später fiel dennoch der Ausgleich. Eine Flanke von Goppel von der rechten Seite konnte der FCS im Zentrum nur vor den Strafraum klären, wo der Ex-Saarbrücker Johannes Wurtz die Kugel aus 19 Metern halbrechter Position direkt nahm und unhaltbar für Batz flach im langen Eck versenkte (33.).
Beim FCS ging in dieser Phase wenig zusammen und doch bekam die Heimelf die nächste und auch letzte gute Chance vor der Pause. Ein Freistoß von der rechten Auslinie von Richard Neudecker verpassten im Strafraum gleich mehrere Abnehmer knapp, sodass auch SVW-Keeper Stritzel die Kugel nicht sicher parieren konnte. Nachdem das Kunstleder einen Moment frei im Fünfer flipperte, konnten die Gastgeber schließlich klären. So ging es mit dem 1:1 in die Kabine.
Kerber trifft aus dem Nichts, Prtajin mit der Hacke
Die zweite Halbzeit begann mit deutlich mehr Schwung als die erste aufgehört hatte. Nachdem sich Hollerbach im Laufduell gegen Thoelke durchgesetzt hatte, scheiterte der Angreifer im 1-gegen-1 an Batz (47.). Vier Minuten später flog den Gästen eine eigene Ecke beinahe um die Ohren. Nachdem Neudecker gesehen hatte, dass Torhüter Stritzel zu weit vor dem eigenen Tor stand, zog der Ex-Löwe aus der eigenen Hälfte ab und zwang den Schlussmann der Gäste zu einer starken Parade im Rückwärtslaufen (51.). Wieder nur eine Minute später wurde Froese auf dem rechten Flügel der Wiesbadener steil geschickt und lief bis in den Sechzehner. Dort versuchte der Offensivmann noch einmal querzulegen, doch ein Saarbrücker war mit zurückgeeilt und konnte klären (52.).
Saarbrückens Trainer Koschinat konnte mit der Leistung seiner Elf nicht zufrieden sein. Zudem sah er sich – auch verletzungsbedingt – zu Wechseln gezwungen. Grimaldi und Frantz kamen vor der Stundenmarke für Rabihic und Zeitz ins Spiel. Nach einer Stunde erspielten sich die Hessen beinahe die nächste Gelegenheit. Der flinke Goppel war wieder auf der rechten Seite durchgebrochen und flankte ins Zentrum. Dort landete die Kugel bei Ezeh, der aber zu lange mit seinem Abschluss brauchte und schlussendlich noch geblockt werden konnte (60.).
Wie schon in der ersten Hälfte ging, trotz spielerischer Unterlegenheit, der FCS aus dem Nichts in Führung. Grimaldi legte auf dem linken Flügel zu Jacob hinaus. Dessen anschließende Flanke wurde von Wehens Defensive unterlaufen, sodass am Elfmeterpunkt Luca Kerber volley rechts unten zum 2:1 vollenden konnte (65.). Der SVWW war um die direkte Antwort bemüht, doch ein Kopfball des eingewechselten Prtajin nach Flanke von Mrowca landete nur am rechten Außennetz (67.). Im direkten Gegenzug kamen wieder die Saarländer zu einer großen Chance. Grimaldi steckte das Leder im richtigen Moment vor dem Strafraum rechts zu Kerber durch, der aber am gut reagierenden Stritzel scheiterte (68.).
Wehen gab sich weiterhin nicht auf und suchte seine Chance auf den Ausgleich. Ein Heber von Max Reinthaler aus dem Strafraum klatschte allerdings nur auf die Latte des Saarbrücker Tores (73.). Die Schlussphase war nicht nur geprägt vom Anlaufen der Gäste, sondern auch von vielen Wechseln. Heußer und Iredale kamen bei Wehen für Wurtz und Hollerbach (74.), sowie Schwede und Cuni für Günther-Schmidt und Jacob beim FCS (79.). Als Saarbrücken schon beinahe wieder sichere Sieger aussah, kam Wehen doch noch einmal zurück. Ein Pass von Mockenhaupt an den Elfmeterpunkt lenkte Prtajin mit der Hacke sehenswert ins lange Eck zum 2:2 (89.).
Im Gegenzug hätte der FCS nochmals in Führung gehen können, doch mit einer sehenswerten Parade gegen Cuni sicherte Stritzel seinen Farben am Ende einen Punkt. Die Punkteteilung ging unter dem Strich in Ordnung, da sich der FCS vorne stets gefährlich, Wiesbaden aber spielerisch als besseres Team darstellte. Saarbrücken rückt trotz des vierten Spiels in Folge ohne Sieg auf den vierten Rang vor, der SVWW ist Sechster.